es ist nicht alles gold, was glänzt.

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Ich schrieb ein Buch voll mit Gedichten,
und die Hälfte davon, die handelt von ihm,
er brach mir dreieinhalb Mal das Herz,
ich hab's ihm sieben Mal verziehen.

Ich hab ihn neunzehn Mal geärgert,
an manchen Tagen war ich zu wenig,
manchmal wahrscheinlich auch zu viel,
doch es hat sich nichts geändert,
und ich seh's als Privileg,
dass ich ihm trotzdem die ganze Zeit gefiel.

Das bekannte Sprichwort,
er erwähnt es doch so gern,
'es ist nicht alles Gold, was glänzt',
ich hab mal wieder was von ihm gelernt.

Weil darauf kommt es nämlich auch nicht an,
denn,
wie hat er es so schön beschrieben?

'Dass nicht immer alles problemlos läuft,
ist ganz normal,
aber das Wichtigste ist doch,
wir sind geblieben.'

Und ich geb's nicht gerne zu,
aber er hat Recht,
das kann ich auch ruhig sagen,
denn im Lieben sind wir hin und wieder beide schlecht,
doch wir checken am Ende immer wieder,
was wir aneinander haben.

Es ist jetzt fast drei Jahre her,
dass tausend Funken bei mir übergingen,
und die glänzen übrigens noch alle einwandfrei,
das wollt ich am Rande noch erwähnen.

Ich sehe ihn und mich daher eher lieber als Metall,
weil auch wir biegen uns mal in eine andere Richtung,
so wie Eisen, wenn ich das so sagen kann,
aber unser gegenseitiger Wert,
der verlor nie an Gewichtung.

Und dass Gold mir eher nur bei Schmuck gefällt,
das macht der überzogene Billig-Metall-Ring an meiner linken Hand vor,
den habe ich nämlich schon 'ne ganze Zeit,
entgegen meinem Goldarmband,
welches riss und ich schon vor Monaten verlor.

Daher,
auch wenn ich Sprichwörter gar nicht mag,
möcht ich ganz gezielt darauf verweisen,
dass Gold bekanntlich niemals stärker ist,
als das gute alte Eisen.




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Ganz schön persönlichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt