Achtzehn

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Das Radio im Hintergrund, das auf dem Küchenregal stand, spielte leise "Sweet" von Cigarettes After Sex ab und die dunklen Regenwolken auf der anderen Seite des Fensters komplementierten die gemütliche Stimmung hier. "Nachdem Paolo - der kleine Junge, von dem ich dir erzählt hatte - gestorben war, brauchte ich ein bisschen frische Luft. Also ging ich aus unserem ambulanten Krankenhaus hinaus auf den Parkplatz vor dem Eingang, um ein bisschen durchatmen zu können und auch ein bisschen allein zu sein. Dabei hörte ich dann 10 bis 20 Meter von mir entfernt einen unserer Leiter mit irgendjemandem auf deutsch telefonieren. Ein paar Minuten später, als ich wieder reingehen wollte, genug in Richtung Sternenhimmel geträumt hatte, und schon fast wieder durch die Tür hineinging, wurde ich von ihm aufgehalten. Er sagte, er müsste dringend mit mir sprechen."

Juna trank einen Schluck von Hannas Wasser und warf einen Blick auf das Handtuch, das Hannas Körper immer noch als einziges bedeckte. Als Juna das Glas wieder auf den Tisch stellte, rutschte das Endstück des weißen Stoffes plötzlich aus seiner eigentlichen Position heraus und entblößte dadurch für ein paar Sekunden mehr Haut, als in dieser Situation gepasst hätte. Juna aber tat sich keinen Zwang an was Zurückhaltung anging.

"Jedenfalls stellte sich dann heraus, dass die Kriminalität in Kapstadt momentan ein neues Hoch erreicht und wir aus rechtlichen Gründen nicht dort bleiben durften, auch wenn ich darum gekämpft hab, wie du dir sicher vorstellen kannst." Juna stand auf und bewegte sich die wenigen Schritte auf Hanna zu. Sie berührte mit ihrem rechten Bein Hannas Oberschenkelinnenseiten und genoss jede Berührung scheinbar mindestens genauso wie ihre Gegenüber. "Das einzige, was dann noch zu tun war, war meine Wohnung hier einen Monat früher zu bekommen. Und wie du siehst, war das überhaupt kein Problem." Sie lehnte sich jetzt die restlichen etwa 15 Zentimeter zu Hannas Gesicht hinunter, flüsterte in Hannas linkes Ohr, während sich ihre Wangen berührten. Hanna saß da wie festgewurzelt, hatte in den letzten dreieinhalb Wochen nicht mehr dieses Knistern verspürt. Doch Juna hatte noch nicht fertig gesprochen. "Denn wenn ich etwas wirklich will, dann krieg ich es meistens auch." Und auf einmal war sich Hanna nicht mehr so sicher, ob das Gesprächsthema wirklich noch dieses Appartement war. "Mhm-", stieß Hanna in einem Stöhnen hervor, hatte beinahe jegliche Selbstkontrolle über ihr Sprachzentrum verloren, wollte mit ihren Lippen gerade etwas ganz anderes tun als zu reden. 

Juna hingegen begann Hannas Nacken zu küssen, bis Hanna plötzlich zwei Hände an ihren Hüften spürte. Die eine jedoch wanderte recht zielstrebig zum oberen Rand Hannas Handtuchs, das kurzerhand von ihrem Körper abfiel und ab da keine Rolle mehr im Hier und Jetzt spielte. Stattdessen war Junas Kopf von ihrem Nacken zu ihrem vorderen Oberkörper gewandert, ihre Hände zu ihren Brüsten, bis Juna ihr Knie durch ihre rechte Hand ersetzte. Zart aber zielstrebig gleitete sie immer weiter in Richtung Hannas Mitte, die ihre Beine automatisch weiter auseinander spreizte. "Oh Gott, Juna.", stöhnte Hanna und verabschiedete die letzte Gehirnzelle im Bereich Selbstkontrolle vollends aus ihrem Bewusstsein. 

Dann plötzlich erinnerte sich Hanna daran, dass sie es gewesen war, die vorhin Junas Bluse aufgeknöpft hatte und dabei von ihr gestoppt wurde. Das konnte sie ja immerhin nicht einfach so auf sich beruhen lassen und stellte sich somit vor Juna hin, die überrascht grinste und ihre Augenbrauen fragend hochzog. Junas Mundwinkel stiegen noch weiter an, als Hanna ihre Bluse über ihren Kopf zog, darunter aus irgendeinem wunderbaren Grund nur noch Junas BH über ihren Brüsten sah, sonst nur nackte Haut. "Nicht nur du kriegst, was du willst. Also gleiches Recht für alle", wisperte Hanna dann in Junas Ohr, bevor sie sie sachte aber bestimmt gegen den Kühlschrank presste.

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