Es ist dunkel. Bis auf das herannahende Geräusch der Fußstapfen zweier Personen und dem Geruch von stickiger, warmer Luft, gibt es keinen Anhaltspunkt an dem sich feststellen ließe, wo wir uns gerade befinden. Plötzlich ist das rascheln eines Schlüssels zuhören und ehe man sich versieht, blendet das gleißende Sonnenlicht. - Offensichtlich handelt es sich um den Kofferraum eines Autos, in den jemand urplötzlich eine Spraydose hineinschmeißt. Hierbei handelt es sich nicht etwa um eine gewöhnliche Spraydose, denn in großer Graffiti-ähnlichen Buchstaben steht „Stirb, Bitch." auf dem Cover. Etwas darunter lässt sich das Wort „Pfefferspray" erkennen. Nicht unweit dieser seltsamen Dose, liegt eine unbenutzte, gewöhnliche Axt. Mit einem lauten Knall, schlägt jemand kräftig die Klappe des Kofferraums wieder zu.
Die vorderen Autotüren, des von innen sehr altmodisch-elegant eingerichteten Wagens werden aufgerissen. Das hellbraune Leder zieht sich praktisch über die insgesamt fünf Sitze des Autos. Ein altes, frisch poliertes Radio in der Mitte springt einem förmlich ins Auge. Und durch die Fensterscheiben lässt sich erkennen, dass der Wagen offensichtlich auf einem alten, verlassenen Parkplatz geparkt wurde. Rundum ragen große, dicht bewachsene Bäume in die Wolken.
Die vorderen Autotüren, des von innen sehr altmodisch-elegant eingerichteten Wagens werden aufgerissen. Das hellbraune Leder zieht sich praktisch über die insgesamt fünf Sitze des Autos. Ein altes, frisch poliertes Radio in der Mitte springt einem förmlich ins Auge. Und durch die Fensterscheiben lässt sich erkennen, dass der Wagen offensichtlich auf einem alten, verlassenen Parkplatz geparkt wurde. Rundum ragen große, dicht bewachsene Bäume in die Wolken.
Zwei Personen setzen sich links und rechts auf die Vordersitze, ehe sie die Türen mit Schwung wieder zuknallen. Durch den Schwung wackelt der Wagen sanft hin und her. Der breit gebaute Mann auf dem Fahrersitz, der mit seinem weißen Hemd, den schwarzen Hosenträgern und seiner kurz geschnittenen, zurückgegelten Frisur das stereotypische Bild eines Mafiosi abgibt, steckt den Autoschlüssel ins Schloss. Neben Daniel Panroy sitzt Hanky, er trägt einen gepflegten Anzug und eine unverkennbare Glatze thront auf seinem Kopf. Beide Männer, die optisch unterschiedlicher kaum sein könnten, sind dennoch im selben Alter.
Daniel lässt den Autoschlüssel stecken und holt aus seiner Hosentasche eine Zigarettenpackung der Marke „The Blue-Bary" hervor, auf dessen Cover ein blau gefärbter Afrikaner im Comic-Stil abgebildet ist, der eine Zigarette wie ein Saxophon hält und darauf musiziert. Es handelt sich hierbei um nichts weniger, als die angesagteste Zigarettenmarke dieser Zeit. Produziert von der „Casillian-Cigarettes-Company", kurz auch „CCC" genannt, entschieden sich die beiden Casillian-Brüder - Robert und Rodger Casillian - einst dazu, aus Gründen der Diversität einen afrikanischen Jazz-Musiker abzubilden. Nach eigener Aussage der beiden, ging es dabei zielführend darum, die aufkommende Hippie-Bewegung, die zu diesem Zeitpunkt einen großen Prozentsatz der Käufer ausmacht, - und deren Lebensmotto „Peace and Love" lautet, anzusprechen.
Ohne darauf weiter zu achten, klappt Daniel die Pappschachtel auf und steckt sich schnell eine der Zigaretten in den Mund. Dieser Ablauf geschieht so reibungslos und elegant, dass man stark davon ausgehen kann, dass er nicht zum ersten Mal eine rauchen will. Doch bevor es dazu kommt, dass Daniel die Zigarette entzünden kann, um anschließend genüsslich daran zu ziehen, greift Hanky ihm plötzlich dazwischen, kurbelt das Fenster herunter und schmeißt die weiße, mit Tabak gefüllte Stange kurzerhand hinaus. Ungläubig starrt Daniel seinen Partner fassungslos an. „Hey, Hanky! Was soll der Scheiß?! - Jedes Mal, verdammt."
„Nicht im Auto."
„Es ist immernoch mein verdammter Wagen."
„Aber meine Lunge."
„Und mein Geld, was zum Fenster rausfliegt.", grummelt Daniel in sich hinein, dreht mehrmals den Schlüssel, bevor der THM-400 Motor des 1967er-Cadillacs aufheult und einem wie eine wildgewordene Bestie in den Ohren brummt.
„Ist schon passiert, als du dir diesen Dreck gekauft hast.", gibt Hanky zum Besten.
„Das ist deine Sicht der Dinge."
„Ich habe dir schon oft genug gesagt, nicht wenn ich mit im Auto sitze."
„Du schuldest mir was", entgegnet Daniel bissig, löst die Handbremse und fährt los. Mit einer Hand am Lenkrad, steuert er gekonnt auf die wenig befahrene Landstraße.
„Ich schulde dir was?"
„Ja. - Du schuldest mir was, verdammt."
„Du solltest mir lieber danken."
„Wofür?"
„Jetzt lebst du fünf Jahre länger."
„Danke für fünf weitere Jahre... auf diesem Dreckhaufen an Erde.", entgegnet Daniel und drückt eine Taste des Radios. Genervt zappt er durch die verschiedensten Sender, während Hanky neben ihm aus dem Fenster schaut und die vorbeiziehenden Baume betrachtet. Nach kurzem Suchen hat Daniel scheinbar einen Sender gefunden der ihm zusagt, denn er dreht an einem kleinen Rädchen die Lautstärke höher. Die raue Moderator-Stimme des Radiosprechers ertönt aus allen Lautsprechern und unterhält mit zutiefst ur-amerikanisch klingendem Akzent die Zuhörer, sowie Zuhörerinnen.
„Gooood evenin' Ladys'n Gentlemen. This is CSM, it's quater-past twelve a.m and I don't know'bout yall... but here it looks like a damn sunny day. Someone might say too hot, but don't hang ya heads. I know how to cheer yall up! - This's CSM, my friends and it's time for some Crazy-shit music. Here comes the one'n only Meeerle Haggard.". Der Jingle des Senders erklingt, gesungen im Chor von Frauenstimmen, „Like y'all know, Country Songs on C S M.", gefolgt von Merle Haggard's Song „Mama tried".
Daniel kann nicht anders als leise mitzusingen. Hanky schaut ihn vom Beifahrersitz aus irritiert an.
„Was machst du da?"
„Was meinst du?", fragt Daniel und trommelt leicht zum Beat auf dem Lenkrad rum.
„Na das."
Daniel versteht, „Der Song spricht vermutlich meiner Mutter aus der Seele.".
„Ist das dein ernst?"
„Ruhe jetzt.", Daniel bedeutet Hanky leise zu sein. Seite an Seite schauen die beiden auf die Straße und sprechen bis zu ihrer Ankunft auf dem Parkplatz einer abgelegenen Tankstelle kein weiteres Wort mehr miteinander.
DU LIEST GERADE
Faces of a strange World (Auszug)
Mystery / ThrillerEines Abends sitzt ein mysteriöser Fremder mit stylischen Cowboy-Stiefeln bei Mr.Rimford in der Wohnung und trägt ihm auf ungewöhnliche Art und Weise eine sonderbare Bitte vor. - Flashforeward - Ein paar Tage später befinden sich Daniel Panroy und...