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POV Taehyung

Ich erreiche das Ende des Weihnachtsmarktes und langsam wird es mir zu doof mit Jimin. Wo ist er? Vielleicht habe ich ihn unter den vielen Menschen nicht gesehen? Aber wie soll man unter all den Pudelmützen, Weihnachtsmützen und Kapuzen ein bestimmtes Gesicht ausfindig machen? Auch noch im Dunklen? Denn der Weihnachtsstimmung entsprechend ist die Beleuchtung dürftig. Ich hätte gerne diese riesigen Suchscheinwerfer, mit denen die Polizisten im Fernsehen nach Verbrechern oder ausgebrochenen Häftlingen suchen.

Frustriert seufze ich und nehme mir vor, dass ich jetzt wieder zurück gehe und wenn ich Jimin dann nicht finden kann, mir eigenständig etwas zu essen kaufe. Mittlerweile ist es nämlich schon viertel nach sechs und weil ich kein Mittagessen hatte, nagt der Hunger an mir.

Ich drehe also um und gehe wieder an allen Buden und Ständen vorbei, immer Ausschau haltend nach meinen besten Freund. Meine Aufmerksamkeit für das, was direkt vor mir passiert, schwindet und prompt laufe ich direkt in jemanden hinein. Es ist der blonde Junge von vorhin. „Pass doch auf, wo du hinläufst!", blafft er mich an und setzt noch grimmiger seinen Weg fort, indem er weiter seinen Blick schweifen lässt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass er ebenso wie ich jemanden sucht, dieser ihn jedoch wie Jimin mich versetzt hat. Die Hoffnung, dass ich meinen besten Freund in diesem Grdränge noch finden werde, schwindet zusehends. Ich erreiche wieder die Mitte des Weihnachtsmarktes und bleibe neben der Krippe stehen, um mir diese und den riesigen Weihnachtsbaum daneben anzusehen.

Die Krippe ist mit lebensgroßen Figuren ausgestattet. Selbst Ochs und Esel sind so groß, wie in echt. Wüsste ich nicht, dass sie aus Holz sind, könnte ich glatt denken, dass sie wirklich echt sind. Der Weihnachtsbaum ist eine riesige bunt geschmückte Blautanne. Er ist so groß, dass ich den Kopf in den Nacken legen muss, um die Spitze, auf der ein leuchtender Stern steckt, sehen zu können.

Mir schwindelt und ich schaue wieder geradeaus. Auch hier kann ich nirgendwo meinen besten Freund finden. Ich umrunde einmal, zweimal den Weihnachtsbaum und die Krippe, doch vergeblich. Verflucht, wo ist dieser Blödmann? In letzter Zeit hat er immer öfter Verabredungen abgesagt und mich mitten in einem Treffen plötzlich sitzen gelassen.

Ich habe ihn darauf angesprochen und er hat mir gesagt, dass es nichts mit mir zu tun habe. Trotzdem rückt er nicht mit der Sprache raus. Wir sind seit fünf Jahren allerbeste Freundin und haben eigentlich keine Geheimnisse voreinander. Eigentlich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Jimin mir etwas verheimlicht und deswegen heute schon wieder unsere Verabredung vergessen hat.

Frustriert setze ich meinen Weg über den Weihnachtsmarkt fort, schaue mich aber nicht mehr suchend um. Wäre Jimin hier, hätte ich ihn schon vor anderthalb Stunden beim Nussknacker getroffen, denn Treffpunkte hält er für gewöhnlich ein, auch wenn er meist zu spät und etwas verpeilt ist.

Beim Nussknacker wieder angekommen, setze ich mich auf eine Bank, hole mein Handy hervor und rufe vergeblich zweimal bei meinem besten Freund an. Als ich das Handy gerade wieder einstecken möchte, ploppt eine Nachricht meiner Mutter auf. Sie erkundigt sich, ob wir Spaß hätten und erinnert mich daran, um spätestens einundzwanzig Uhr zuhause zu sein.

Ich lasse sie wissen, dass Jimin nie aufgetaucht ist und meine Mutter fragt, ob sie mich abholen solle. Ich verneine dankend und teile ihr mit, dass ich mich noch ein wenig nach anderen Freunden oder Klassenkameraden umschauen werde und dann mit dem Bus pünktlich nach Hause fahre. Ihre Antwort ist ein Kusssmiley und ein Daumen nach oben.

Ich stecke mein Handy weg und erhebe mich von der Bank. Vielleicht finde ich tatsächlich den ein oder anderen Klassenkameraden. Da fällt mir der blonde Junge, dem ich schon zweimal im wahrsten Sinne über den Weg gelaufen bin, ins Auge. Warum ich ausgerechnet auf ihn geachtet habe, weiß ich nicht. Sicherlich bin ich bei meiner Suche nach Jimin mehreren Menschen mehrmals begegnet.

Irgendetwas zieht mich zu dem Jungen, der gerade ein wenig wütend, wie es aussieht, sein Handy in die Jackentasche stopft. Ich gehe einfach zu ihm und spreche ihn an:

675 Wörter

Begegnung zwischen Glühwein und Bratwurst I TaegiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt