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POV Taehyung

„Warum?", erkundigt er sich mit Nachdruck. „Weil ich schwul bin", rutscht es mir über die Lippen und direkt bereue ich es. Was denkt er jetzt von mir? Ängstlich sehe ich ihn an, doch zu meiner Überraschung lächelt er nur und meint: „Na und? Da gibt es doch bestimmt einen Jungen, der auch auf dich steht."
„Keine Ahnung, die meinsten finden es eklig."
„Eklig? Wie kann man Homosexualität eklig finden? Liebe ist Liebe!", sagt er und sieht dabei ein wenig entrüstet aus.

Ich zucke nur mit den Schultern und trinke einen Schluck Kakao. Eine Frage brennt auf meiner Zunge, die ich schließlich ausspreche: „Bist du auch schwul?" Ich klinge hoffnungsvoller als ich sollte und beiße mir auf die Lipee, sehe mich hier um, nur um ihn nicht anzusehen.

Die Situation vorhin bei der Fotobox kommt mir wieder in den Sinn. Ich hätte am liebsten Ja gesagt. Ja, dass wir ein Paar sind. Stattdessen habe ich sofort protestiert und auch Yoongi gegenüber keinerlei Anzeichen gemacht, dass ich es doch wollen würde. Nein, das stimmt nicht ganz. Bei unserem Blickkontakt bin ich rot geworden und meinte, dass es egal sei.

Doch mir ist es nicht egal, ganz und gar nicht. Aber ich kenne ihn doch kaum. Warum klopft mein Herz dann so schnell? Warum wird mein Wunsch, ihn zu küssen, mit jedem Blick auf seine wohlgeformten Lippen stärker? Warum kribbelt es so stark in mir, immer wenn er mich anlächelt?

„Ich bin bisexuell", antwortet der Blonde und ich schaue ihm direkt ins Gesicht. Er lächelt mich an, mein Blick wandert zu seinen Lippen und ich lecke über meine eigenen. Habe ich eine Chance? Er meint, er mag mich. Aber auch in dem Sinne? „Hast du eine Beziehung?a, frage ich. Wenn Yoongi eine hat, haben sich meine Gedanken sowieso erledigt.

„Nein, ich bin auch single." Wie kann er so gelassen sein, während ich hier gerade fast sterbe? Mein Herz schlägt so schnell, alles kribbelt und ich kann keinen klaren Gedanken fassen, außer:  Ich möchte ihn küssen. Endlich wissen, wie sich das anfühlt. Er trinkt seinen Glühwein aus und ich leere ebenfalls meinen Becher. „Ich bringe die Becher eben weg", sage ich, erhebe mich und schnappe jene.

Schnellen Schrittes begebe ich mich aus dem aufgebauten Zelt neben dem Glühweinstand. Ich stelle die Becher auf die Theke und eine junge Frau drückt mir wortlos das Pfandgeld in die Hand. In dem Zelt war ziemlich schlechte Luft, was ich jetzt merke, wie ich wieder draußen stehe. Tief einatmend schließe ich die Augen.

Auf einmal wird meine Hand gapackt und ehe ich mich versehe, werde ich hinter die Buden gezogen.  Es ist niemand anderes als Yoongi. Mit einem intensiven Blick in seinen dunklen Augen sieht er mich an und legt dann seine Lippen auf meine.

Völlig überrumpelt weiche ich zurück und sehe ihn geschockt an. Yoongi bringt noch mehr Abstand zwischen uns, murmelt irgendetwas und will sich umdrehen. Da wird mir bewusst, was gerade geschehen ist und dass ich das ja auch will.

Ich ziehe den Jungen zurück und drücke ihm nun meinerseits die Lippen auf. Kurz ist er überrascht, doch dann erwidert er den Kuss. Yoongi zieht mich an den Hüften näher zu sich und übernimmt die Führung. Unsere Lippen bewegen sich gegeneinander. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend.

Kurz lösen wir uns, um Luft zu holen. Ich halte meine Augen jedoch geschlossen. Dann zieht mich Yoongi noch näher an sich. Unsere Mitten berühren sich und ich muss unwillkürlich keuchen. Er nutzt die Gelegenheit und schiebt seine heiße Zunge in meinen Mund, beginnt diesen zu erkunden. Ich kralle mich in Yoongis weiche blonde Haare, während er meine Hüften festhält.

Wir lösen uns wieder, schnappen nach Luft und sehen uns atemlos an. Yoongi will etwas sagen, doch ich verhindere das, indem ich ihn wieder küsse. Ich kann gerade nicht genug bekommen. Es ist als würde ein Feurerwerk in mir explodieren. Er leckt mir über die Lippen und ich gewähre seiner Zunge direkt Einlass, stupse mit meiner leicht dagegen. Unsere Zungen umtänzeln einander und in meinem Bauch feiern Schmetterlinge die fetteste Party des Jahrhunderts.

682 Wörter

Begegnung zwischen Glühwein und Bratwurst I TaegiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt