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POV Taehyung

Eine Süßigkeitenbude springt mir ins Auge und ich bleibe stehen, sodass der Blonde wieder ein paar Schritte zurückkommen muss, denn wir sind immer noch Hand in Hand. „Warum bleibst du stehen?" Mit meiner freien Hand deute ich auf zwei große, bunte Lollies. „Guck mal, die sehen voll lecker aus!" Stirnrunzelnd sieht mich Yoongi an.

„Hattest du nicht gerade Bratwurst, Champignons, Churro..."
„Ja, schon", unterbreche ich ihn. „Aber ich möchte die Lollies." Ich ziehe eine Schnute und sehe ihn bettelnd an. „Warum bist du nur so niedlich? Dann kaufe sie dir halt", lacht der Neunzehnjährige resigniert und ich grinse triumphierend.

„Die beiden Lollies sollen es sein?", fragt die Verkäuferin, die unsere Unterhaltung wohl mitbekommen hat. „Ja, bitte." Ich löse meine Hand von Yoongis, was er mit einem kurzen Grummeln des Missfallens kommentiert. Fragend hebe ich die Augenbraue, doch kann nicht verhindern, dass mir bei seinem beleidigten Anblick ein aufgeregtes Kribbeln durch den Körper fährt. Von wegen ich bin niedlich.

„Bitteschön, für dich!" Ich reiche ihm einen Lollie und probiere selbst den anderen. „Dankeschön", lächelt er, nimmt ihn entgegen und schon sind unsere Hände wieder miteinander verschränkt. Mein Herz macht einen Hüpfer und ich grinse ihn unbewusst von der Seite an. Er grinst breit zurück und gemeinsam gehen wir Lollie leckend weiter zum Kinderkarussell.

Ich habe keine Ahnung, was das hier ist. Ich kenne diesen Menschen neben mir schließlich erst seit heute Abend. Ich weiß nur, dass es aufregend ist und sich auf eine unbestimmte Weise richtig anfühlt. Seine Hand passt irgendwie perfekt in meine Hand, ich weiß auch nicht, es fühlt sich einfach so richtig an.

Auch ist Yoongi nicht nur vom Aussehen her wunderschön mit seinen dunklen Augen, seinem breiten gummy-smile und dem runden, niedlichen, aber doch sehr hübschen Gesicht, sondern ist auch vom Charakter her ein toller Mensch. Von dem grimmigen Jungen, dem ich am Anfang des Abends begegnet bin, ist nichts mehr übrig.

„Da vorne ist das Karussell. Wo ist denn die Fotobox?"
„Dahinter. Ich habe sie auch erst entdeckt, als ich das Essen besorgt habe", antworte ich und bin nun derjenige, der uns durch die Menge navigiert. „Tadda!" Triumphierend zeige ich auf die aufgebaute Fotobox. „Dann lasst uns jetzt Fotos machen!" Yoongi grinst mich an und ich lächel glücklich zurück.

Ich schaue auf meine Armbanduhr, um zu sehen, wie viel Zeit mir noch bleibt, bis der Bus kommt, und stelle enttäuscht fest, dass es schon zwanzig nach acht ist. „Äh, Yoongi!"
„Was ist?" Er dreht sich zu mir um. „Ich habe nur noch ungefähr eine Viertelstunde, dann muss ich zum Bus."

„Musst du so früh zuhause sein?" Verblüfft sieht mich der Neunzehnjährige an. „Ja, leider."
„Lohnt es sich denn dann noch, Fotos zu machen?", überlegt er. „Nein, das lohnt sich nicht." Enttäuscht schüttel ich den Kopf. „Aber ich könnte meine Mutter fragen, ob ich noch länger hier bleiben darf", fällt mir ein. „Mach das, versuchen kann man es ja", sagt Yoongi. Wir gehen hinter die Buden, wo ich meine Mutter anrufe. Sie nimmt ziemlich direkt ab.

„Hallo Mama! Darf ich noch ein bisschen länger auf dem Weihnachtsmarkt bleiben?"
„Mit wem bist du denn da?"
„Ich habe einen netten Jungen namens Yoongi kennengelernt. Bitte, darf ich?" Yoongi grinst und ich lächel ihn an. „Na gut, aber nur bis zehn Uhr und ich hole dich ab. Ich möchte nicht, dass du so spät noch Bus fährst."
„Danke, Mama!"
„Gerne doch, mein Schatz, ich warte dann beim Nussknacker."
„Alles klar. Tschüss, ich hab dich lieb."
„Ich dich auch, bis später!"
„Bis später!", beende ich das Telefonat.

„Und?" Erwartungsvoll sieht mich der Blonde an. „Ich darf bis zehn Uhr bleiben, dann holt mich meine Mutter ab", freue ich mich. „Dann können wir jetzt Fotos machen", grinst er, greift nach meiner Hand und zieht mich zur Fotobox.

630 Wörter

Begegnung zwischen Glühwein und Bratwurst I TaegiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt