Am Abend ging ich noch mal kurz in das Zimmer der Mädchen wo sich die Geschwister um Lucys Bett versammelt hatten. Nur Edmund stand ein bisschen abseits.
"Hey! Ich wollte euch noch eine gute Nacht wünschen. Lucy, ist alles in Ordnung?"
Lucy schniefte und ohne zu zögern huschte ich in mein Zimmer um meinen alten Teddy zu holen.
"Hier Lucy. Der wird immer auf dich aufpassen."Ich wünschte ihnen eine gute Nacht und machte mich wieder zurück auf den Weg in mein Zimmer.
Mitten im Flur hörte ich eine Stimme "Bella Warte!"
Ich drehte mich um und sah Peter auf mich zukommen. Einen halben Meter vor mir stoppte er "Danke, dass du dich so gut um Lucy gekümmert hast. Das bedeutet ihr echt viel!"
Ich lächelte zu ihm hoch "gerne doch!"
Er sah zu mir runter und nahm mich in den Arm.
Da waren sie wieder. Die Schmetterlinge. Sie flatterte überall herum und mein Herz klopfte so laut, dass ich befürchtete, dass er es hören konnte.Am nächsten Tag
Heute war es sehr regnerisch. Ich saß auf einem Sessel am Fenster und beobachtete die Regentropfen wie sie Wettrennen auf der Fensterscheibe veranstalteten. Lucy saß auf meinem Schoß. Wir waren mittlerweile schon sehr gut befreundet und ich kümmerte mich um sie wenn sie Heimweh hatte. Susan saß mit Peter auf dem Sofa und lernte Latein.
''Gastro vascular? Peter! Gastro vascular?'', fragte sie, doch Peter war geistig schon längst nicht mehr anwesend.
''Ist das Latein für 'Das langweiligste Spiel der Welt?'', schaltete sich nun auch Edmund ein der bisher die ganze Zeit auf dem Boden gelegen hatte und etwas unter einem Sessel eingeritzt hatte.
Wütend schnaubte Susan und schlug mit einem dumpfen 'Bum!' das Buch zu.
Lucy stand auf und ging zu Peter rüber ''Wir könnten doch Verstecken spielen!''
''Aber wir haben doch jetzt schon so viel Spaß!'', meinte Peter ironisch und Susan verdrehte die Augen.
''Och bitte, bitte, bitte Peter! Nur einmal'', bettelte Lucy.
''Eins, zwei, drei, vier...'', fing Peter an zu zählen und ich sprang sofort lachend auf um mich zu verstecken. Endlich mal ein Lichtblick an so einem regnerischen Tag!
Ich rannte eine Treppe runter, bog einmal ab und rannte eine andere Treppe wieder hinauf. Ich befand mich nun im Kaminzimmer. Es gab hier einen versteckten Raum hinter dem Kamin, der perfekt zum Verstecken war. Ich traut auf eine Fließe und drückte gleichzeitig gegen die Wand, nun öffnete sich eine kleine Türgroße Stelle in der Wand, die in einen kleinen Raum dahinter führte. Durch einen kleinen Ritz in der getarnten Holztür konnte man den ganzen Raum überblicken. Vorsichtig spähte ich durch den Spalt um nach Peter Ausschau zu halten, als ich plötzlich Lucys Stimme höre ''Ich bin zurück! Ich bin zurück! Mir ist nichts passiert!''
Hä? Was war das denn jetzt? Ich hatte mich doch gerade erst versteckt? Verwundert durch Lucys Gebrüll verließ ich mein Versteck um im Flur zu sehen war passiert war. Das Bild das sich mich bot war nicht gerade untypisch für die Pevensies: Edmund schaute grimmig drein, Lucy hüpfte wie ein Flummi auf und ab und Peter versuchte sie zu beruhigen.
''Was ist denn hier passiert?'', fragte Susan die hinter mir erschien. Wahrscheinlich wurde sie auch durch den Lärm aus ihrem Versteck gescheucht.
''Lucy hat anscheinend keine Lust mehr zu spielen'', versuchte uns Peter zu erklären.
''Ich habe ein magisches Land gefunden! Im Kleiderschrank im Dachgeschoss!'', rief Lucy völlig aufgewühlt.
Ein wenig später
Wir befanden uns mittlerweile in einem kleinen Raum im Dachgeschoss der alten Villa. Der Raum war leer, abgesehen von einem großen, alt aussehenden Kleiderschrank, dessen Holztüren mit schönen Holzfragmenten verziert waren, ein paar Mottenkugeln auf dem Boden und einer dicken Staubschicht auf der Fensterbank.
In diesem Raum war ich noch nie gewesen, was verwunderlich ist, denn ich kannte die Villa mittlerweile wie meine eigene Westentasche, da ich hier als kleines Mädchen immer viel alleine gespielt habe.
Susan tastete jetzt schon zum mindestens zehnten Mal die Schrankwände von innen und außen ab und meinte ''Das einzige, was an diesem Schrank mit Wald zu tun hat ist das Holz aus dem der Schrank besteht.''
Lucy hatte uns erzählt, dass sie durch diesen Schrank in ein fremdes Land gekommen war und mit einem Faun namens Mr Tumnus geredet hatte. Die anderen glaubten Lucy nicht, doch ich war mir sicher, etwas normales hatte Lucy in diesem Kleiderschrank nicht erlebt. Hatten die andern denn nicht ihr nassen Schuhe und ihr vor Kälte rötliche Nasenspitze gesehen?
''Ein Spiel nach dem anderen. Wir haben nicht alle so viel Fantasie wie du Lucy'', meinte Peter.
''Aber ich habe mir das nicht ausgedacht!''
''Es reicht jetzt Lucy!''
''Aber so eine Geschichte denke ich mir doch nicht aus!''
''Also ich glaube dir'', meinte Edmund zur Verwunderung von uns allen. ''Ja natürlich, habe ich denn noch nichts von dem Fußballfeld im Badezimmerschrank erzählt?''
''Kannst du nicht endlich damit aufhören? Damit machst du es nur noch schlimmer!'' herrschte Peter Edmund an. ''Das war nur ein Scherz'', verteidigte sich Edmund. ''Wann wirst du endlich erwachsen?''
''Halt die Klappe! Du tust so als wärst du Dad oder ihr Freund. Bist du aber nicht!'', schrie Edmund, zeigte auf mich und rannte wutentbrannt aus dem Raum. Schockiert blickte ich zu Peter, der genau so schockiert zurückschaute. Schnell blickte ich weg.
''Das war nicht gerade sehr geschickt'', meinte Susan und verließ ebenfalls den Raum.
''Aber Narnia gibt es wirklich!'', rief Lucy verzweifelt. Mittlerweile war sie in Tränen ausgebrochen.
''Du hast gehört was Susan gesagt hat. Es reicht!'', knurrte Peter und verließ den Raum ohne mir noch eines Blickes zu würdigen.
Lucy vergrub ihr Gesicht in ihren kleinen Händen und weinte bitterlich.
''Hey! Nicht weinen. Ich glaube dir'', versuchte ich sie aufzumuntern.
''Echt?'', sie blickte auf und sah mich mit ihren rot verquollenen Augen an.
''Natürlich! Komm, wir machen uns Bettfertig. Morgen wird bestimmt ein besserer Tag.''
Authors Note
Hier ist das zweite Kapitel. Ich würde mich sehr über ein Vote freuen, weil ich sehr lange daran gearbeitet habe. Ich habe euch alle lieb und freue mich schon auf das nächste Kapitel!
~Sarah <3
962 Wörter
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The High King ~eine Peter Pevensie FF
FanfictionEs geht um Bella, ein junges Mädchen aus England. Wir schreiben das Jahr 1941 und sie wohnt auf dem Land in einem großen Haus. Wegen des 2. Weltkrieges müssen die Pevensie Geschwister auf das Land flüchten und Bella spürt vor allem zum ältesten von...