Liebe an Liebe aus (Teil 2)

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Hier folgt Teil 2
TW Essstörung und Erbrechen
TW leicht Sexuelle Handlungen
Take care

Wie in Teil 1 schon erwähnt, ist dieser Twoshot inspiriert von engelxinxschwarz

Dag

Es ist mittlerweile drei Wochen her, als Vincent in meinem Zimmer stand und um unsere Beziehung gekämpft hat. Seitdem hat er sich nicht mehr bei mir gemeldet, aber umgekehrt genauso.
Zwei Tage nach dem Streit hatte Vince einen Post auf dem gemeinsamen Account gemacht, in dem er erklärt, dass SDP für unbestimmte Zeit pausiert wird. Wir bekamen sehr viele Nachrichten, ob alles okay bei uns sei, doch mir fehlte die Kraft zum Antworten. Auch zu meinen Freunden hielt ich nur noch sporadisch Kontakt. Außer zu Daniel.
Ich bin mittlerweile bei ihm in seine Wohnung in Essen eingezogen. Der 34 Jährige kümmerte sich sehr liebevoll um mich, aber er kann Vincent einfach nicht ersetzen.
An der Song Idee habe ich zwar etwas weiter gearbeitet, aber es fühlte sich falsch an, Musik ohne Vincent zu machen.  Daher ließ ich es lieber, bevor ich mich weiter quälte.
„Guten Morgen, Dag. Wie war deine Nacht?" „Beschissen, wie wie die letzten drei Wochen." „Möchtest du etwas essen? Ich hab Brötchen vom Bäcker geholt." „Nein, danke. Ich esse später etwas." „Dag. Ich kenne diese Ausrede. Wann hast du das letzte Mal etwas richtiges zu dir genommen?" „Keine Ahnung." „Du isst jetzt bitte etwas. Auch wenn es nur ein halbes Brötchen ist. Wenn du es nicht für mich tust, dann wenigstens für deinen Verlobten." „Ex-Verlobten"
Da es keinen Sinn hatte, gegen den Jüngeren zu diskutieren, setzte ich mich mit an den reichlich gedeckten Esstisch. Ich haderte mit mir. Jedoch nahm mir Daniel die Entscheidung ab, indem er ein Brötchen aufschneidet und es mit Butter und Nutella bestrich. Den Teller stellte er mir vor die Nase. Mit einem eindringlichen Blick machte er deutlich, dass ich solange an diesem Tisch sitzen werde, bis ich beide Hälften gegessen habe.
Also biss ich in eine der beiden Hälften und merkte, nachdem ich den Bissen runtergeschluckt habe, dass mir schlecht wurde. Ich stand auf und rannte ins Badezimmer, wo ich mich über der Kloschüssel übergab.
Eigentlich dachte ich, dass ich meine Essstörung aus der Jugend bereits bekämpft hatte, doch mein Körper zeigt mir etwas anderes. Daniel kam ins Bad und saß einfach nur stumm neben mir, während ich mich weiterhin übergab.
Als ich keine Kraft mehr dazu hatte, ließ ich mich von meinem Mitbewohner hochziehen und in mein Zimmer tragen. Er legte mich dort auf mein Bett und deckte mich zu. Bevor er den Raum verließ, drückte er mir meinen Plüsch Drachen in den Arm. Sofort kuschelte ich mich an meinen blauen Kuschelfreund, den mit Vincent vor fünf Jahren zum 20 jährigen Bandbestehen geschenkt hatte. Ich schloss die Augen und fiel in einen unruhigen Schlaf.

Daniel

Es tat mir so unglaublich weh, meinen Kumpel so leiden zu sehen. Ich räumte den Tisch ab, ließ jedoch Dags Brötchen stehen. Vielleicht hatte er später am Tag die Kraft, noch etwas zu essen. Mittlerweile war ich ratlos. Ich wusste nicht mehr, wie ich den Berliner aufheitern konnte. Nichts half mehr. Mir blieb nur noch eine Sache, aber ich hatte ihm versprochen, es unter keinen Umständen in Erwägung zu ziehen. Doch mir blieb nichts anderes übrig. Es gab nur eine Sache, die ihn aufheitern konnte. Ich ergriff mein Telefon und klingelte die besagte Person an.

Vincent

Ich steckte grade mitten in der Produktion mit Sido für sein neuen Song, als mein Handy klingelte. „Jo Diggi. Dein Handy klingelt", rief mir Sigi zu. Leicht genervt griff nach dem Ding und schaute aufs Display. Es war Daniel. Was wollte der jetzt von mir?
„Hallo Daniel. Warum rufst du an?" „Hi Vincent. Notfall. Dag ist bei mir und es geht ihm sehr schlecht. Er hat seit Wochen nicht wirklich was gegessen und wenn doch, dann endete es im Badezimmer über der Toilette."
Ich schluckte laut und musste die Information erstmal sacken lassen. Dag hat einen Rückfall in seine Essstörung, die wir eigentlich überwunden hatten. „Ich bin auf dem Weg", sagte ich nur und legte danach auf.
„Was ist los?", fragte mein langjähriger Freund, als ich direkt von meinem Stuhl aufsprang und meine Reisetasche unterm Tisch hervor zog. „Ich muss sofort zu Dag fahren." „In diesem Zustand fährst du mir nirgendwo hin. Ich fahre dich. Wohin musst du?" „Nach Essen. Er ist bei Daniel eingezogen."
Wir gingen aus dem Studio und stiegen in mein Auto. Sido ans Steuer und ich neben ihn als Beifahrer. Die Fahrt nach Essen zog sich, aufgrund mehrerer Staus.
Als wir am frühen Abend vor dem Gebäudekomplex ankamen, in dem Daniel wohnt, sprang ich aus dem Auto und klingelte direkt. Das Surren der Tür ertönte und ich sprintete die Treppen bis zur Wohnung hoch. Oben öffnete mir Daniel die Tür und zeigte mir mit einer Handbewegung, wo ich hin musste.
Ich öffnete vorsichtig die Tür und wagte einen Blick in das Zimmer. Dag lag aufgedeckt und mit dem Drachen, den ich ihm geschenkt habe, auf dem Bett und schlief. Er sah dünner aus, als vor wenigen Wochen.
Leise, um ihn nicht zu wecken, betrat ich das Zimmer und hockte mich vor ihn vors Bett. „Ach Dag, was machst du nur?", flüsterte ich und strich ihm eine Locke aus dem Gesicht.
Ich zog Jacke und Schuhe aus, legte mich hinter ihn aufs Bett und zog den älteren sanft in meine Arme. Direkt merkte ich, wie er sich an mich kuschelte. Eine Weile beobachte ich ihn, bevor auch mich der Schlaf einholte und ich meine Augen schloss.

SDP OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt