Tag 10

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Ding-Dong!

Es klingelte und das Oberhaupt der Familie Sodawitz öffnete.
《Ah, hallo! Endlich sind Sie da!
Meine Frau wartet schon in der Küche auf Sie.》

Herr Sodawitz ließ einen rothaarigen, großen Mann mit sehr kurzen Haaren in sein Haus und brachte diesen in die Küche zu Frau Sodawitz.
Dort setzten sich alle Beteiligten und die Sodawitzes erzählten ihrem Besuch von dem Vorfall, der sie seit langem plagte.

《Es ist nicht mehr auszuhalten!
Jede Nacht ist etwas Neues!
Mal dreht sich unser Bett.
Mal hören wir lautes Lachen oder nackte Fußschritte auf dem Parkett!
Ich kann das nicht mehr!
Was sagen Sie dazu?
Wir haben Sie kommen lassen, als Experten. So stand es zumindest in der Zeitung.》

Der Besuch musste sich gar nicht erst umschauen, um zu erkennen, dass es sich um einen echten Spuk handelte.
Die Verpestung des Hauses war schon aus weiter Entfernung zu erkennen gewesen.
《Ihr Haus ist verpestet, was auf einen besonders langen Spuk hindeutet. Die Verpestung hat das ganze Haus und Grundstück übernommen. Sie sollten umziehen. Auf lange Sicht gesehen, wird die Verpestung Sie krank machen und am Ende sogar verfluchen.》

Herr Sodawitz stand wütend auf.
《Wovon reden Sie? Es ist hier total sauber! Und ich werde das Haus nicht verlassen! Ich habe viel Geld in dieses Haus gesteckt, um es zu bauen!
SIE werden uns helfen!》

Frau Sodawitz wollte ihren Mann beruhigen, zeitgleich aber auch den Besuch nicht verärgern. So stellte sie eine Frage.
《Was ist denn eine Verpestung?》

Der Besuch strich sich übers Gesicht.
《So eine Blamage, dass die Menschen nicht aufgeklärter sind! Wir bauen Raumschiffe, aber mit dem Unfassbaren wollen wir uns nicht abgeben.
...
Eine Verpestung entsteht aus Groll und verzehrt die Umwelt um sich herum. Löscht man die Wurzel des Grolls nicht aus, kann in dem Nebel der Verpestung eine ganz andere Welt entstehen, in der sogar andere physikalische Eigenschaften existieren. Menschen sind aber solch schwache Wesen, dass sie eine Verpestung nicht als solche wahrnehmen. Sie sagen dazu eher Wörter wie Spuk.》

Die Frau kraulte ihrem Mann am Ohr.
《Siehst du, Schatz? Wir haben einen Experten gefunden!》
Herr Sodawitz knurrte und sah zu Boden.
Der Besuch legte seine Hände in den Schoß.
《Haben Sie Kinder?》

Frau Sodawitz hielt sich die Hände an den Mund.
《Ist etwa unser kleiner Tommy in Gefahr?》

Der Besuch nickte.
《Alle Lebewesen in einer Verpestung sind prinzipiell gefährdet.
Aber lassen Sie mich die Frage umformulieren. Ist eines Ihrer Kinder verstorben?》

Herr Sodawitz riss sich los und baute sich vor dem rothaarigen Mann auf.
《Was wollen Sie damit sagen?
Das uns ein verstorbenes Kind heimsucht? Wir hatten nie andere Kinder als Tommy!
Herr Hühn, Wenn ich Sie bitten dürfte, beseitigen Sie diesen Pestmüll und verschwinden Sie!》

Der Besuch zog eine Pistole aus einer Tasche und feuerte diese einmal aus nächster Nähe ab. Herr Sodawitz fiel nach hinten über und war sofort tot.
Frau Sodawitz hielt sich geschockt die Hände vor den Mund, um nicht zu schreien.
Der Besuch stand auf und trat auf den Leichnahm von Herrn Sodawitz, als wäre es ein Teppich.

《Fachmännisch mit einer speziellen Kugel erschossen. Der kommt nie wieder!
Sagen Sie mir, Frau Sodawitz, in welchem Zimmer wohnt Ihr Sohn? Ich will nicht erst überall suchen müssen.》

Ängstlich deutete sie nach oben.
《Ah, im ersten Stock. Gut zu wissen.》

Ein weiterer Schuss wurde abgefeuert und auch Frau Sodawitz lag tot in der Küche.
Der rothaarige Herr Hühn nahm die Treppe in den ersten Stock und klopfte an eine Tür, die von außen mit schlecht gebastelten Blumen dekoriert war.
In diesem Zimmer saß ein kleiner Junge auf dem Boden und spielte mit Bauklötzchen.

《Hallo Timmy!》

Ohne Vorwarnung schoss der Besuch auf das Kind. Dann sicherte er seine Waffe und schob sie in seine Kleidung zurück.

《DU KANNST HERAUSKOMMEN!
ICH WEIß, DASS DU HIER BIST.》

Neben der Leiche des Kindes erschien ein weiterer Junge. Dieser sah starr auf die Leiche von Timmy.

《Da bist du ja!
Deine Eltern haben dich misshandelt und umgebracht, nicht wahr?
Dann haben sie dieses andere Kind bekommen und es wie einen Schatz aufgezogen. Dazu haben sie deine Existenz geleugnet!
Ich verstehe, dass du wütend warst. Deshalb habe ich sie alle für dich umgebracht!》

Herr Hühne klatschte in die Hände und setzte sich auf den Boden.
《Möchtest du mir jetzt erzählen, wie es war, als du als ein Usutsuki-warashi zurückgekommen bist nach deinem Tod?》

Der geisterhafte Junge drehte seinen Kopf und sah glücklich aus. Er nickte mit seinem Kopf und hockte sich auf den Boden.
《Ich weiß nicht genau wie... Es war einfach so dunkel überall und....》

Ein weiterer Schuss wurde abgefeuert. Diesesmal jedoch von einer dunkelblauen, leicht durchsichtigen Waffe, die mittels Mutrifikation erstellt worden war.

Der Usutsuki-warashi löste sich augenblicklich auf und sollte nie wieder kommen.
Der Besucher stand genervt auf.
《Wieder eine Niete...
Na was soll's. Immerhin konnte ich ein bisschen aufräumen in der Stadt. Irgendwann werde ich schon den richtigen Hinweis finden!》

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