Tag 17

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Die Sichtung von Big-Foot und dem Mann, der das Wesen getötet hatte, ließ Mattís keine Ruhe!
Außerdem hatte der Mann noch mit jemanden gesprochen, was darauf hindeutet, dass eventuell eine ganze Organisation dahinter steckte!

In der Stadt hatte Mattís diesen Mann aber leider nicht mehr gesehen. Doch das würde er bestimmt noch, desto mehr er sich mit dem Thema beschäftigte. Bald würde er der ganzen Welt die Augen öffnen.

Um seinen Block im Internet voranzubringen, musste er zuerst allerdings eine neue Story finden.
Eine Location für neues Bildmaterial hatte er auch so gleich gefunden!
Das alte Schlachtfeld vor der Stadt!
Dort hatten im letzten Weltkrieg unzählige Menschen ihr Leben gelassen. Wenn es nachts dort nicht spukte, wo dann?

Bewaffnet mit einer Taschenlampe, seiner Kamera, die auch über Nachtsicht verfügte und einem Tonband-Aufnahme-Gerät machte sich Mattís mitten in der Nacht auf dem Weg.

Außerhalb der Stadt war der Weg nicht mehr gepflastert und er musste einen matschigen Pfad wählen, um zum Schlachtfeld zu gelangen. Der Himmel war wolkenlos und viele Sterne erleuchteten seinen Pfad.
Zwischendurch hörte er Geräusche von Tieren und einmal kreuzte ein Fuchs seinen Weg, bevor dieser ins Dickicht floh.

Das Schlachtfeld selber war bedeckt von Pfützen und nur ein kleiner Baum stand auf dem Feld.
Normalerweise sollte niemand das Feld betreten, um den gefallenen Soldaten die letzte Ruhe zu gönnen. Mattís hatte aber recherchiert, dass hier keine Leichen mehr lagen, sondern alle zum Friedhof umgesetzt worden waren.
Zuerst hatte er auch vor dorthin zu gehen, aber er hatte das Gefühl, hier am Ort des Todes mehr paranormale Ereignisse wahrzunehmen.

Die Kamera wurde aktiviert und der Mann sah sich um. Es war ein ganz normales Feld.
Den kleinen Baum wählte er als Basis aus, da er von hier einen perfekten Rundumblick genießen konnte.
Als auch nach einer Stunde warten, nichts geschah, versuchte er mit lauten Worten ein Zeichen der Geister zu bekommen.
Doch es blieb weiterhin ruhig und desto länger Mattís wartete, desto müder wurde er auch.
Die Kamera ließ er die ganze Zeit aktiv, auch als er ins Reich der Träume eintrat.

Er wachte erst wieder auf, als er ordentlich durchgeschüttelt wurde und durch einen kleinen Spalt in das Gesicht des Mannes blickte, der Big-Foot getötet hatte!

Eine braune, leuchtende Klinge schob sich durch den Spalt und brach ein menschengroßes Loch hinein.
Ein Arm packte Mattís und zog ihn aus dem hölzernen Gebilde heraus!
Als er sich panisch umsah, erkannte er, dass er irgendwie in dem Baum gewesen war!
Wie konnte das denn sein?

Der andere Mann mit der zotteligen Haarpracht setze seine Waffe ein und fällte den Baum mit einem weiteren Hieb. Aus der Schnittstelle schoss eine Blutfontäne heraus und die Überreste des Baumes zuckten, bis sie augenblicklich verdorrten!

Der Geisterjäger bemerkte Mattís fragenden Blick und lächelte, wodurch er ein wenig verrückt wirkte mit dem freien Oberkörper.
《Ich kenne dich doch!
Aber was machst du immer an solchen Orten?
Das ist gefährlich.》

Mattís reichte es! Er hatte jetzt die einmalige Chance mehr über die Organisation, die er hinter dem Jäger vermutete zu erfahren und so dann eine meisterhafte Story schreiben zu können!
《Das gleiche kann ich Sie auch fragen! Was machen Sie mit diesen Monstern?
Wer sind Sie?
Was ist Ihr Ziel?》

Valentin sah an seinem Gegenüber herunter.
《Eine Kamera? Versuchst du etwa die Existenz dieser fantastischen Wesen zu beweisen?
Tut mir leid, dann muss ich dir die Kamera abnehmen!
Und deine Fragen kann ich dir nicht beantworten.
Aber halte dich von solchen Orten fern! Es gibt Gründe warum man hier nicht sein sollte. Dieser Baum hat während des Krieges das Blut der gefallenen wie Wasser aufgenommen und ist durch das Leid der Toten zu einem Jubokko geworden.
Ein menschenfressender und blutsaugender Baum!
Eine nahezu einzigartige Kreatur, die nun nur tot ist, weil du hier herumgeschnüffelt hast!》

Valentin drehte sich um und schaute sich, während er ging, das Filmmaterial an.
Mattís lief ihn ärgerlich nach.
《HEY, DAS IST MEINE KAMERA!!!
DIE DÜRFEN SIE MIR NICHT EINFACH WEGNEHMEN!!!
SIE BEGEHEN EINE STRAFTAT!!!》

Der Lockenkopf drehte sich um und hielt Mattís eine Karte entgegen, die ihn als jemand auswies, der durchaus das Recht hatte.
Mattís blieb fassungslos stehen.
Hatte er etwa Recht gehabt und es gab wirklich eine Organisation?!?
Er konnte diese Story nicht einfach abhacken!
Er musste dem Mann jetzt unbemerkt folgen!

Valentin war bei dem neusten Film angekommen, der in dieser Nacht entstanden war.
Darauf waren tatsächlich Geister zu sehen, die Mattís nicht mit bloßen Auge wahrgenommen hatte, sondern die sich erst auf dem Film sehen ließen.
Geister waren nämlich normalerweise so schwach, dass sie nicht sichtbar sind, es sei denn, sie erlangten viel Kraft.
Doch selbst dann könnten sie nicht in die irdische Welt eingreifen.
Dazu wäre unendlich viel Kraft notwendig! Poltergeister waren dagegen etwas anderes.

Würde dieser Film im Internet landen, könnte es eine massenhafte Angst-Hysterie entstehen!
Gut, dass er den Film an sich genommen hatte.

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