blindlingsinliebetreibend

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Ich lasse dich gehen. Versuche mich von dir zu lösen. Deine an meinem Körper, an meinen Armen und Beinen, an meinen rosigen Wangen und an meinen nach nicht vorhandener Luft ringenden Lippen haftenden Tränen wegzuwischen.
Reibe sie vergeblich von mir; sie sickern in meine Haut. Vermischen sich in meinen von heißem Blut gefüllten Blutbahnen mit mir; Meinem reinen Selbst. Deine Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Ängstlichkeit dem Leben gegenüber färben auf mich ab. Meine Fröhlichkeit schwindet und verblasst im aufsteigenden Dampf deiner bitteren Tränen; wird ausgetauscht durch ein mir vollkommen fremdes Gefühl in meiner Magengegend. Ich spüre keine bunten, glücklichen, lachenden, schwerelosen Schmetterlinge mehr in meinem Bauch herumflattern. Stattdessen sich selbst Verletzende, Fallende und schließlich Treibende. Treibende in nun meinen Tränen. Meinen Tränen, denn nun fühle ich wie du. Nun muss ich wie du fühlen, kann die Tränen nicht stoppen; kann nicht mehr lachen. Du hast mir ein Gefühl aufgezwungen, dass ich dir austreiben wollte; vergeblich. Weil ich bei dir blieb; aus Liebe.

ertrinken, aber ohne dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt