Sieg (Lena Oberdorf)

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Die beste Freundin einer berühmten Fußballspielerin zu sein hat seine Vorteile aber leider auch seine Nachteile. Man wird viel öfter erkannt als früher, aber man bekommt auch umsonst Karten für alle Spiele was schon sehr praktisch ist.

***

Ich war mal wieder auf dem Weg zum Stadion um meiner wundervollen besten Freundin zu zujubeln. Ich hatte ein früheres Trikot von ihr an und war bereit die Wölfinnen wieder einmal gewinnen zu sehen. Ich liebte es wirklich total Lena beim spielen zu zuschauen und freute mich auf jedes ihrer Spiele. Ich kam sogar immer extra 40 Minuten früher um allen beim Aufwärmen zu zusehen. Ich setzte mich also auf meine gewohnten Platz und beobachtete das ganze Team beim dehnen, laufen und dem ganzen Rest. Als Lena mich sah, hatte sie sofort ein Lächeln im Gesicht und winkte mit zu, musste aber jedoch gleich wieder weiter machen. Als sie fertig waren, war das Stadion schon gut gefüllt. Es waren nur noch ein paar Plätze in der Südtribüne frei. Sie hatten es also wirklich mal wieder geschafft das ganze Stadion voll zukriegen. Das Spiel wurde angepfiffen und Feli nahm gleich den Ball an sich. Das Spiel verlief super bis auf ein Foul in der 28. Minute für welches Wolfsburg einen Elfmeter bekam. Lena machte sich bereit und man spürte die Anspannung im ganzen Stadion. Ich und alle anderen Fans warteten gebannt auf den Pfiff des Schiedsrichters. Endlich hörte man den schrillen Ton, Lena nahm Anlauf, schoss und... Tor!! Alle um mich herum, ich eingeschlossen, sprangen von ihren Sitzen auf und jubelten. Jill, Svenja und die Anderen rannten alle zu Lena und umarmten sie fest. Sie sprangen alle auf und ab und man konnte die Freude förmlich spüren. Ich sah Lena das Stadion absuchen und als ihr Blick mich fand, zeigte sie auf mich und zwinkerte mir zu. Was sollte das denn jetzt heißen? Ich meine, ja, wir waren schon ewig beste Freundinnen und ich hatte schon vor einem Jahr bemerkt, dass ich Gefühle für sie hatte, aber das war eindeutig kein freundschaftliches Zwinkern. Wir zwinkerten uns nie zu. Nie. Na toll, jetzt hatte ich Schmetterlinge im Bauch und ein Grinsen im Gesicht was ich wahrscheinlich für die nächsten Stunden nicht mehr runterkriegen würde. Aber egal, sie hat ein Tor geschossen und jetzt lag Wolfsburg in Führung! Das Spiel ging weiter aber ich konnte mich gar nicht richtig darauf konzentrieren. Meine Gedanken waren immer noch bei Lena und das blieben sie auch bis zur Halbzeit.

***

Während der 15 minütigen Pause ging ich kurz auf die Toilette. Auf dem Weg zurück zu meinem Platz sah ich Lena im Gang an einer Wand lehnen. "Lena? Was machst du denn hier? Du solltest doch bei den Anderen in der Kabine sein. Warum genießt du deine wohlverdiente Pause hier?"

"Ich hab dich hier lang gehen sehen und wollte auf dich warten. Wir haben vor dem Spiel gar nicht geredet deswegen wollte ich das jetzt schnell nachholen."

"Oh ok. Dann begleite mich doch zu meinem Platz und wir können reden. Es sind ja nur noch 10 Minuten Pause oder so."

"Klar mach ich doch gerne."

"Das war übrigens ein klasse Tor vorhin! Respekt."

"Danke! Das war für dich."

Ich blieb stehen und schaute sie komplett verwirrt an. Sie blieb zwei Schritte vor mir stehen. "Wie für mich? Sagen sowas nicht Spieler zu ihren festen Freundinnen/Freunden?"

Lena antwortete mir nicht sondern lief auf mich zu. Plötzlich waren keine zwei Schritte mehr zwischen uns sondern grade mal ein halber. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Sie sah mir tief in die Augen. Ich könnte in ihren goldbraunen Augen versinken. Man könnte meinen jemand hat die Sterne vom Himmel gepflückt und in ihre Augen gestreut. Ich war so in meine Gedanken versunken, dass ich erst gar nicht merkte, dass sie sich langsam vor beugte. Mein Gehirn war komplett überfordert und beschloss sich einfach aus zuschalten, was in diesem Fall gut war, denn so konnte mein Herz die Führung übernehmen. Zwischen unseren Lippen waren noch ein paar cm und ich schloss diese Lücke. Diese Entscheidung werde ich hundert prozentig nie bereuen. Es war nicht mein erster Kuss mit einem Mädchen aber eindeutig mein Bester. Ich spürte ihre Hand auf meiner Wange und schmolz bei ihrer Berührung fast dahin. Erst jetzt wurde mir klar, dass ich hoffnungslos verliebt war.

***

Wir trennten uns nach einer gefühlten Ewigkeit wieder von einander. Keine von uns sagte ein Wort. Ich war mir ziemlich sicher, dass mein Kopf so rot war wie eine Tomate oder sogar noch röter. "Es tut mir leid. Ich hätte dich fragen müssen. Ich hätte dich nicht einfach so küssen dür-" Ich brachte sie zum Schweigen indem ich meine Lippen wieder auf ihre legte. Ich fühlte, dass sie überrascht war, aber einen Moment später küsste sie mich zurück.

***

Wir lösten uns voneinander und schauten uns an. "Ich bin froh, dass du es getan hast. ich hätte mich nicht getraut es zu tun."

Sie hatte ein Lächeln im Gesicht und in diesem Augenblick war ich so glücklich wie noch nie. Doch dann fiel mir die Pause wieder ein. "Lena ich würde diesen Moment am liebsten immer wieder erleben aber die Pause ist wahrscheinlich gleich vorbei. Du musst wieder aufs Feld."

"Stimmt. Komm mit, ich bring dich zu deinem Platz. Wir reden später hier rüber."

Sie nahm meine Hand und ich würde sie am liebsten nie wieder los lassen. Wir gingen Hand in Hand zurück zur Tribüne und umarmten uns bevor sie wieder zum Team musste. Meine Hand fühlte sich jetzt schon wieder leer an. Ich setzte mich wieder auf meinen Platz und konnte sehen, dass Lena von Poppi ausgefragt wurde. Wahrscheinlich wunderte sie sich wo sie war. In dem Moment schaute Poppi mich an. Sie blickte zwischen mir und Lena hin und her und ich wusste, dass sie es wusste. Sie grinste und alle mussten zurück aufs Spielfeld. Die zweite Halbzeit war ziemlich schnell vorbei und der VfL Wolfsburg gewann 2:0. Das Spiel wurde abgepfiffen und ich machte mich auf den Weg zum Team. Ich kannte alle eigentlich relativ gut und war gut mit ihnen befreundet. Als Jule mich sah, rannte sie auf mich zu und sprang quasi auf mich. "y/n! Ich hab dich ja ewig nicht mehr gesehen!"

"Ich freu mich auch dich zu sehen Jule. Du hast recht, wir müssen uns auch unbedingt mal wieder treffen. Wie wär's mit morgen?"

"Klar morgen hab ich Zeit. Ich hol dich 18 Uhr ab und wir gehen ein bisschen feiern ok?"

"Klingt toll. Wir sehen uns dann." Ich umarmte sie noch einmal und ging zu Lena. Sie redete mit Sveindís und bemerkte nicht, dass ich hinter ihr war. Ich umarmte sie von hinten und sie wusste sofort, dass ich es war. Sie umschloss meine Hände mit ihren und verabschiedete sich von Sveindís. Sie drehte sich um und gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze. "Und wie war das Spiel y/n?"

"Das Spiel war toll, aber ich fand die Pause am besten." Ich grinste und auch Lena musste lachen. "Fand ich auch." Sie nahm meine Hand und wir verabschiedeten uns vom ganzen Team. "Willst du noch mit zu mir?"

"Ja klar warum nicht, deine Wohnung ist näher."

Wir liefen zu Lenas Auto und ich setzte mich auf den Beifahrersitz. Lena schloss die Fahrertür hinter sich. "Wollen wir es ihnen irgendwann sagen?" fragte ich.

"Irgendwann ja aber erstmal müssen wir klären was wir sind und bis dahin gehörst du nur mir." Sie beugte sich zu mir rüber und küsste mich. "Ok das klingt gut." Ich fühlte meine Wangen rot werden, aber das war mir gerade egal. Ich war zu verliebt um mich darum zu kümmern.





Ich hoffe es hat euch gefallen. Soll ich noch einen zweiten Part machen? 

Vergesst nicht zu trinken, essen, schlafen, etc. <3

Byeee <3

WOSO ImaginesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt