Pass doch auf! (Lena Oberdorf)

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2. Part von "Schwesterherz" :)


Ich wachte am nächsten Tag auf und fühlte mich schon viel besser. Ich stand auf und streckte mich erstmal. So gut hatte ich lange nicht mehr geschlafen. Danach warf ich mir einen von Jules Pullis über und machte mich auf den Weg in die Küche um etwas zu essen. Dort wartete Jule schon auf mich und hielt mir strahlend eine Tasse Kakao entgegen. "Guten Morgen! Ich hoffe du hast gut geschlafen." Ich nahm die Tasse dankend an und lächelte. "So gut wie lange nicht mehr. Danke nochmal, für einfach alles. Das hättest du echt nicht tun müssen."

"Vielleicht nicht, aber ich bin immer noch deine große Schwester. Ich werde mich immer um dich sorgen und kümmern, merk dir das."

Ich umarmte sie fest und merkte dann, dass ich ziemlich großen Hunger hatte. "Hast du was zu essen?"

"Ich wollte eigentlich grade einkaufen fahren, in der Hoffnung, dass du noch länger schläfst." gab Jule mit einem zerknirschtem Lächeln zu. "Alles gut. Ich zieh mich schnell um und dann komm ich mit. Vielleicht können wir auf dem Weg Kaffee holen?"

"Immer doch." Ich drehte mich um und lief ins Zimmer, aber natürlich nicht ohne davor den Kakao ausgetrunken zu haben. Nun stand ich vor Jules Kleiderschrank und verschaffte mir erstmal einen Überblick über ihre ganzen Klamotten. "Jule! Kann ich deinen beigen Nike Pulli anziehen?"

"Klar solange du ihn nicht dreckig machst." kam ihre Antwort aus dem Wohnzimmer. Ich schnappte mir den Pulli und ging ins Bad um mich umzuziehen und fertig zu machen.

***

20 Minuten später stand ich umgezogen im Flur und schlüpfte in meine Schuhe. "Fertig."

"Perfekt, los geht's."

Jule schloss hinter uns die Tür ab und wir liefen zu ihrem Auto. Nach einer 10-minütigen Fahrt, parkte sie vor einem Café. "So jetzt spring schnell raus und hol dir deinen nötigen Kaffee." Sie drückte mir einen 10-Euroschein in die Hand. "Ist das nicht zu viel?"

"Den Rest kannst du behalten. Jetzt hopp hopp, ich will hier keine halbe Stunde warten ja?" sagte sie scherzhaft und ich stieg aus dem Auto. Im Café war es relativ leer, weswegen ich meinen Kaffee kurze Zeit später bestellt hatte. Ich lehnte also jetzt gegen die Theke und wartete darauf, dass dieser fertig war. Plötzlich rempelte mich eine junge Frau an und der ganze Inhalt ihres Bechers landete auf meinem- auf Jules Pulli. Der Kaffee war noch heiß und alles andere als angenehm. "Pass doch auf!"

"Oh mein Gott, das tut mir so leid! Ich hab überhaupt nicht aufgepasst wo ich hingelaufen bin und-"

"Ach die Entschuldigung kannst du stecken lassen. Passiert ist passiert." Ich schnaufte und lief an ihr vorbei um meinen Becher abzuholen. Ich bezahlte so schnell wie möglich und stieß die Tür auf. "Warte!" Doch das tat ich nicht. Ich marschierte schnurstracks zu Jules Auto und setzte mich rein. "Was ist mit meinem Pulli passiert?"

"So ne Frau, die überhaupt nicht auf ihre Umgebung geachtet hat, hat mich angerempelt und ihr ganzer Kaffee ist jetzt auf deinem Pulli."

"Halb so schlimm den wasch ich zu Hause. Jetzt lass uns einkaufen gehen." Sie fuhr los und fing an über das Essen die nächsten Tage zu reden. Ich hörte ihr jedoch gar nicht zu, denn meine Gedanken schweiften immer wieder zu diesen wunderschönen gold-braunen Augen, die mich vorhin so entschuldigend angeschaut hatten. Vielleicht hätte ich nicht so reagieren sollen? Sie wollte das bestimmt nicht- "Hörst du mir eigentlich zu?"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 30, 2023 ⏰

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