Bester Freund? Nein. - Dizzi

1.2K 59 1
                                    

... ,,Los. Sag' irgendwas. Jetzt.", sagt Alex zitternd. Wir stehen in meinem Wohnzimmer. Geschockt und verwirrt kann ich weder klar denken, noch mich bewegen. Er hat das doch gerade nicht ernsthaft gesagt. Es ist totenstill im Raum. Ich habe Probleme Alex' Blick einzuordnen. Irgendwo zwischen eindringlich, aber auch sehr verunsichert. ,Felix! Du musst jetzt etwas tun!', befehle ich mir selber. Aber keine Worte finden sich in meinem Kopf. Kein Laut ist in der Lage, meinen Mund zu verlassen. ,,Ok, ich verstehe schon. Ist in Ordnung. Ich- ich hatte mir nie viel Hoffnung gemacht. Trotzdem wollte ich dir nicht länger etwas vorspielen. Denn auch mich belastet das ungemein. Das hast du nicht verdient." Sein Blick senkt sich. ,,Was habe ich nicht verdient?" Langsam beginne ich zu realisieren und zu verarbeiten. ,,Mich. Mich wenn ich so tue, als ob wir die besten Freunde sind. Denn das sind wir schon lange nicht mehr. Beste..." Seine Stimme zittert noch mehr, als zuvor. ,,... Beste Freunde empfinden nichts füreinander." ,,Das stimmt..." Er atmet tief aus. Es scheint, als ob er sich weh hemmend dagegen wehren würde mich anzuschauen. ,,Dann sind wir jetzt eben keine besten Freunde mehr.", sage ich. ,,Komm, schau' mich an." Langsam hebt sich sein Kopf. Eine Träne rollt ihm über seine Wange. Vorsichtig streiche ich sie mit meinen Daumen weg. Und komm immer näher an ihn heran. ,,Dann sind wir eben mehr, als beste Freunde.", flüstere ich ihm ins Ohr. Und bevor er reagieren kann, berühren meine Lippen die seine. Ich fühle mich, als hätte jemand ein Feuerwerk in mir gezündet. Meine Hände wandern zu seinem Kopf. Ich spüre eine Bewegung seiner Lippen. Er lächelt.

Am nächsten Morgen wache ich auf und blicke neben mich. Sofort denke ich an die vergangene Nacht und bekomme Herzrasen. Ist das wirklich alles passiert? Es war nämlich unglaublich. Unglaublich fantatsisch. Sein Kissen ist noch eingedrückt vom Schlafen und seine Decke ist auch ungemacht. Seine Klamotten kann ich weit und breit nicht erblicken. ,,Alex?", rufe ich und stehe auf. Keine Antwort. Ich gehe in die Küche, in das Wohnzimmer, sogar an die Badtür klopfe ich. Kein Lebenszeichen von ihm. Sofort habe ich ein komisches Gefühl im Bauch. Habe ich gestern etwas falsch gemacht? Waren wir betrunken und hat nur im Vollrausch etwas für mich empfunden? Diese Gedanken verbanne ich schnell wieder aus meinem Kopf. Bei einem Blick an die Garderobe stelle ich fest, dass seine Jacke nicht mehr da ist. Sein Longboard auch nicht. Also ist er doch abgehauen, als er heute morgen realisiert hat, was gestern passiert ist. Langsam gehe ich zur Wohnungstür und bekomme einen Schock. An ihr hängt ein kleiner Zettel auf dem folgendes steht: Hey :D. Guten morgen! Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass ich schnell Brötchen holen gegangen bin. Freue mich auf Dich! ♥ Alex

↣Dizzi OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt