Kapitel 2

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Kapitel 2

"Ich will auch in die Schule", sagte ich fast heulend zu meiner Mutter. Diese schaute mich nur mitleidig an und kniete sich zu mir runter. "Liam in einem spätestens zwei Jahren wirst du auch zur Schule gehen müssen", sagte Karen, meine Mutter.

"Aber ich will jetzt, wie Louis", sagte ich und stemmte meine Hände in die Hüften. "Louis ist nun mal schon sieben und muss in die Schule, du bist erst fünf und musst deshalb in den Kindergarten", erklärte mir meine Mutter Karen bestimmt schon zum zehnten Mal.

Warum Verstand eigentlich niemand, dass ich bei Louis sein wollte?

Louis war mein bester Freund und ich hasste es von ihm getrennt zu sein!

"Das ist doch gemein", sagte ich und lief weinend auf mein Zimmer. In letzter Zeit weinte ich öfters, denn ohne Louis war keiner mehr in meinem Kindergarten, der mich beschütze. Ohne Louis war ich Freiwild und wirklich jeder schien etwas an mir auszusetzen zu haben.

Und das verstand ich nicht, denn Louis meinte immer ich wäre perfekt so wie ich bin!

Jedoch schienen das die Jungs in meinem Kindergarten nicht so zu sehen.

Sie weigerten sich mit mir zu spielen und stachelten die Mädchen gegen mich auf. Beim Essen, ließen sie mir keinen Nachtisch übrig und mein Essen von zu Hause klauten sie mir auch noch. Früher als Louis noch im Kindergarten war und nicht in der Schule, passierte mir so etwas nicht. Denn alle respektieren mich, wahrscheinlich weil sie alle Louis toll fanden und Louis mich.

Aber seitdem Louis weg war, hatte ich keinen mehr im Kindergarten und auch die Erzieher wussten sich nicht anders zu helfen, als mich mitleidig anzustarren. Ganz im Ernst, die sollten einfach mal ein Machtwort sprechen und mir helfen anstatt nur mit großen Augen zuzuschauen. Fehlte nur noch das sie wie im Kino Popcorn essen würden und sich über mich lustig machen würden.

Aber das taten sie zum Glück nicht.

Noch nicht!

"Liam alles in Ordnung?", fragte mich plötzlich Louis mein bester Freund und ich zuckte erschrocken zusammen und richtete mich mit dem Rücken zu ihm auf, damit ich mir die Tränen aus meinem Gesicht wischen konnte. Ich wollte nicht, dass er sah das ich weinte. Ich wollte nicht, dass er mich für schwach hielt. "Lili was ist los?", fragte mich Louis und umfasste sanft mit seinen Händen mein Gesicht und strich über meine nassen Wangen. "Nichts", sagte oder eher schluchzte ich.

Deshalb kaufte es mit Louis wahrscheinlich auch nicht ab. "Liam lüg mich nicht an. Du weinst doch nicht, weil es dir so gut geht", sagte Louis und schaute mir eindringlich in meine braunen Augen. "Doch", schluchzte ich und löste seine warmen Hände die zärtlich über meine Wangen streichelten von meinem Gesicht und setze ein schiefes grinsen auf. "Liam", stöhnte Louis auf. Wahrscheinlich kaufte er mir nicht ab, dass es mir gut ging.

"Was?", versuchte ich ihn bissig zu fragen, jedoch kam es nicht so rüber, wie ich wollte. "Bist du sauer auf mich, weil ich jetzt in der Schule bin und du noch nicht?", fragte mich Louis. "Nein", log ich, jedoch glaubte mir Louis nicht. "Liam lüg mich nicht an, du kannst nicht lügen. Deine Augen verraten dich und dein nervöses rumgebeiße auf deiner Lippe auch. Also sag mir einfach die Wahrheit!", forderte mich Louis auf.

Und wie als würde ein Knoten in mir platzen, erzählte ich ihm alles was mich bedrückte. Ich erzählte ihn davon, dass mich keiner im Kindergarten mehr mochte, seitdem er in der Schule war. Ich erzählte ihm davon das sie mir mein Essen klauten und mich grundsätzlich bei allem ausschlossen und sogar die Erzieher nichts dagegen unternahmen. Auch erzählte ich ihm davon, dass ich meine Mutter gefragt habe ob ich auch schon in die Schule dürfte, aber auch, dass sie es verneint hatte, weil ich noch zu jung war. Und natürlich erzählte ich ihm auch, wie sehr ich ihn vermisste und das ich wünschte wir könnten so viel Zeit wie früher zusammen verbringen.

Louis hörte mir schweigend zu und als ich fertig war zog er mich in eine Umarmung und streichelte mir beruhigend über den Rücken. Erst jetzt merkte ich, dass mit erneut heiße Tränen über die Wangen liefen. "Li warum hast du das nicht schon woher gesagt!? Ich hätte mit den ganzen Idioten im Kindergarten geredet und ich wäre nach der Schule immer direkt zu dir und nicht erst zu mir nach Hause", sagte Louis und löste sich erneut von mir um mir mit seinen Fingern über die Wangen zu fahren und erneut die Tränen wegzuwischen.

"Ich wollte kein Baby sein, dass nichts alleine hinbekommt und nicht mal ein paar Stunden von dir getrennt sein kann", erklärte ich ihm. "Ach Li ich würde dich nie für ein Baby halten, schließlich bist du mein bester Freund. Und wenn ich ehrlich bin, hasse ich es von dir getrennt zu sein, auch wenn es nur ein paar Minuten sind", sagte Louis und lächelte mich dabei leicht an. Irgendwie war ich froh, dass Louis und ich es beide hassten, lange voneinander getrennt zu sein. Denn wäre ich der einzige gewesen, der es so sieht, wäre es blöd gewesen. Aber zum Glück war es nicht so.

"Was hältst du von einem Schwur", fragte mich Louis als ich ihn nur anstarrte. "Was für ein Schwur?", fragte ich ihn. "Das wir für immer die besten Freunde bleiben. Nicht mehr und nicht weniger", sagte Louis und ich lächelte ihn an. Die Idee gefiel mir.

Also fragte ich Louis lächelnd "Du wirst doch für immer mein bester Freund sein, oder!?"

Und wie nicht änderst zu erwarten, sagte er "Ja, für immer!"

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Hi :)

Danke für die Votes und die Kommis <3

Lilo wird größer und sie haben sich geschworen beste Freunde zu bleiben *-*

Armer Liam, wie fies kleine Kinder manchmal sein können .-.

Ich würde mich wie immer über Votes und / oder Kommis freuen :)

L.G. DyedMofo95


Once in a Lifetime (LiLo / AU / German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt