Kapitel 21

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(5 Monate später)

Tonys Sicht:

„Das musst du gar nicht machen", sagte ich und konzentrierte mich auf meine Aufgabe. Ich hatte gerade ein kleines Stück Silberpapier, das zu einem Dreieck gefaltet war, über den Tisch und zwischen Nebulas Daumen hindurchgeschnippt.

Tor.

Dank ihrer schnellen Reflexe schaffte es Nebula, den Fußball aus Papier zu fangen. Sie stieß ein Grunzen aus und sah mich an. „Weil man eigentlich einfach nur stillhält", erklärte ich ihr, dann legte ich die Handkanten auf den Tisch, streckte die Zeigefinger aus, sodass sie sich berührten, und reckte die Daumen in die Luft. Ich bedeutete Nebula, ihren Schuss zu machen Nebula balancierte den Fußball auf einer Spitze und schnippte das Papierstück mit einem Finger über den Tisch. Sie sah zu, wie es durch die Luft segelte und das Tor verfehlte. Stattdessen landete es auf meinem Arm.

„Oh ja", kommentierte ich den Versuch: „Das war wirklich ganz nah dran!"

Nebula knurrte. Sie nahm den Papierfußball in die Hand und stellte ihn erneut auf. Diesmal schnippte sie ihn etwas weiter nach rechts. Er flog über den Tisch und genau zwischen meine Daumen hindurch.

„Das war ein Tor", bestätigte ich mit leichtem Lächeln. Nebula richtete sich ein wenig auf und legte beide Hände auf den Tisch.

„Jetzt haben wir jeder eins", verkündete ich den aktuellen Spielstand.

„Ich will es noch mal versuchen", erklärte Nebula entschlossen.

Erneut schnippte sie den Papierfußball über den Tisch und verfehlte das Ziel. Danach war ich an der Reihe. Der Ball landete zwischen den Torpfosten.

Ich lag in Führung und jubelte innerlich. Doch zu meinem Bedauern lernte Nebula schnell. Beim nächsten Versuch erzielte auch sie ein Tor.

„Wir haben Gleichstand", teilte ich ihr mit.

Nebula legte die Hände auf die Tischplatte, um wieder ein Tor zu bilden. Sie sah auf ihre Finger hinab und warf dann einen Blick über den Tisch, um mich abschätzend zu mustern.

„Spürst du den Druck? Ist spannend", bemerkte ich spielerisch. Dann schnippte ich den Fußball und musste mit ansehen, wie dieser neben dem Tor landete: „Ich hab's versemmelt. Jetzt hast du die Chance zu gewinnen", erklärte ich freundlich, aber auch leicht herablassend.

Wieder nahm Nebula den Fußball, platzierte ihn auf dem Tisch und schnippte. Das Papierstück segelte direkt zwischen meine Daumen hindurch und landete in meinem Schoß.

„Und du hast gewonnen.", lächelte ich sie an, obwohl ich zwar ein wenig gekränkt war, aber egal.

Nebula lehnte sich zurück.

„Ich gratuliere. Gutes Spiel.", sagte ich und streckte ihr meine Hand aus, erst sah sie mich verwirrt an und streckte dann aber ebenfalls langsam die Hand aus und ergriff meine. Ich machte es vor und wir schüttelten uns die Hand.

„Verdient gewonnen! Hat's Spaß gemacht?", fragte ich. „Es hat Spaß gemacht", gab Nebula zu.

Nach einem weiteren Spiel zog sich ich mich auf das Flug Deck des Milanos zurück. Ich saß auf dem kalten Metall Boden und hielt meinen Iron-Man-Helm in der Hand. Die Kopfbedeckung war im Kampf schwer beschädigt worden und würde erst nach umfangreichen Reparaturen wieder benutzbar sein. Dummerweise verfügte ich nur über begrenzte Ressourcen.

Ich griff hinein in den Helm und drückte auf einen kleinen Knopf, um die Aufnahmefunktion zu aktivieren. Ein Lichtstrahl fiel direkt auf mich. Seufzend richtete ich mich auf und starrte in die Augen des Helms.

Secret Love ~ die Geschichte der kleinen Romanoff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt