Kapitel 17

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Ich griff die Türklinke.
Ich überlegte mir noch kurz ob ich reingehen soll, oder einfach nur wegrennen. Ich entschloss mich für das Reingehen.
War klar.
Ich machte die Tür auf und entdeckte Martin, wie er mit einem Mädchen redete. Ich wusste nicht über was sie redeten, aber Martin hielt ihre Hände.
IHRE HÄNDE.
Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich sah nurnoch verschwommen, wie Martin mich ansah.
Ich weiß nicht, ob er ängstlich, erfreut oder nervös über meinen Besuch war.
"Lil?" fragte er.
Sie hielten immernoch Händchen, aber schauten nur - so weit ich erkennen konnte - auf mich.
Ich rannte heraus, die Treppe mit lautem Gepoltere herunter und die Türe laut zugeknallt.
"Lil!"
Er rannte mir hinterher. Wir rannten die Straße hinab, richtung Zuhause.
Dort kann ich allen vertrauen.

Selbe Straße.
Selbe Tränen.
Selber Junge.
Und ich dachte so etwas passiert nur einmal im Leben.
Ich hasse mein Leben.

Martin war schnell. Zu schnell.
Er hatte mich fast erwischt, aber ich war schon im Haus, angelehnt an der Haustür.
Ich kann nichtmehr.
Jetzt liefen mir meine ganzen Tränen in Strömen über mein Gesicht.
Meine Haare waren zersaust.
Ich konnte nichts sehen. Zum einen, wegen den Tränen, zum anderen wegen den Haaren.
Ich rutschte die Tür entlang, hinunter auf den Fußboden.
Ich weiß nicht, wie lang ich dort saß. Ich konnte es nicht einschätzen. Ich hatte jegliche Gefühle verloren. Nur das Gefühl von Liebe brauchte ich am meisten. Es fühlte sich an, als hätte er mir das Herz nicht nur gebrochen, sondern herausgerissen.
Mein Handy vibrierte.
Ich hörte schockartig auf zu atmen - und zu weinen.
Ich glaube ich muss sterben, so viel Wasser kann ein Mensch niemals im Körper haben!
Ich kramte mein Handy schniefend und seufzend aus der Hosentasche.

Mein Junge

stand auf dem Bildschirm. Ich legte auf, schaltete mein Handy auf stumm und ließ es auf dem Fußboden den Gang entlang schliddern.
Wenn ich so emotional bin, passiert meistens nichts gutes.

Ich lag jetzt auf dem Fußboden.
Stunden sind vergangen, die ich durchheulte.
Irgendwann schleifte ich mich mit aller Mühe in mein Bett und schlief ein.

Teenie 15Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt