Wednesday

3.5K 160 56
                                    

Mit langen Schritten ging sie durch die Flure, nur um auf Miss Dexter zu stoßen. Eine Vampirin, die den Platz von Miss Thornhill, auch bekannt als Laurel Gates, einnahm.

„Alyssa Lilith Dark. Ich bin mir nicht bewusst, welcher Raum meiner ist", wendete sie sich an Miss Dexter.

„Dark", spuckte die Lehrerin Alyssas Namen aus. „Ich kannte deinen Vater", sprach sie und setzte sich dabei in Bewegung.

Desinteressiert hörte Alyssa zu, wie ihr Vater der Vampirin vor dreißig Jahren das Herz brach, bevor sie bei ihrem Zimmer ankam. Sie hatte ein großes, schwarz gestaltetes, nur für sich allein. Da hatte ihr Vater vermutlich ein paar Drähte gezogen.

Genervt packte sie ihre Sachen aus und legte sich anschließend schlafen, nachdem sie ihrem Raben eine gute Nacht wünschte und das Fenster für ihn öffnete, immerhin war es nun fast Mitternacht.

Ein lauter Knall ließ Alyssa wach werden. Schnell stand sie auf, um die Ursache des Geräusches auszumachen. Gerade, als sie die Tür des Zimmers öffnete, stürmte ihr eine Person entgegen und rannte sie so um, dass sie zusammen in Alyssas Zimmer stolperten.

„Du!", sagte sie empört, als sie den Jungen erkannte, welcher gerade die Tür und das Fenster schloss, um sich dann anschließend den Finger auf die Lippen zu legen. Leise schlich er zur Tür und lauschte.

„Was willst du hier? Was ist da draußen los? Vor allem wer bist du und warum kenne ich dich schon aus meinen Träumen?", bombardierte das Mädchen ihn mit Fragen.

„Ein sicheres Versteck, jemand verrücktes schießt da draußen rum, Xavier Thorpe, angenehm und keine Ahnung, aber ich träume auch ständig von dir", sagte er und nahm ihr Gesicht verwundert in seine kalten, rauen Hände.

„Es fühlt sich jetzt so... Komplett an. Als wäre dieser Moment bestimmt gewesen", gab Alyssa zu und legte auch ihre Hand an seine Wange, woraufhin er sie sanft anlächelte.

Plötzlich sprang die Tür auf und Wednesday steckte ihren Kopf ins Zimmer.

„Wednesday?", hauchte Alyssa verwirrt, ehe sie das Mädchen besessen grinsend eine Pistole auf sie halten sah.

„Was soll das?", fragte Alyssa noch, ehe Wednesday abdrückte und lachend weg rannte. Im letzten Moment hatte sich der Junge vor die Kugel geworfen und sie abgefangen.

„Xavier?", rief Alyssa den zu Boden fallenden Jungen und wollte ihn umgehend heilen, was jedoch nicht wirkte.

„Bitte, bitte, es muss klappen!", rief sie hysterisch und weinte bitterlich. Er legte seine Hände auf die ihren und flüsterte nur „Ich liebe dich Alyssa", ehe er ins Leere starrte.

Zuckend wachte Alyssa auf und setzte sich in ihrem Bett senkrecht hin, ehe sie einen frustrierten Schrei ausstieß. Sie wollte, dass dieser Junge nicht mehr in ihren Träumen vorkam! Sie schaute auf ihr Handy und sah, dass bereits in einer Stunde die Kennlernversammlung stattfand. Genervt rollte sie sich aus dem Bett und schleppte sich zum Schrank, um die Augen überrascht zu öffnen.

Schulleiterin Weems hatte ihr eine amethystfarbene Uniform in den Schrank gehängt, statt einer Blauen, wie der Rest der Schüler sie trug. Zwar liebte Alyssa diese Farbe, zum Teil auch weil ihre Kräfte diese Farbe hatten, dennoch war sie sauer, weil ihr Vater wieder seinen Einfluss spielen lassen hatte.

Sie zog sich um und war tatsächlich sehr zufrieden mit ihrem Aussehen. Auch ihr Rabe stimmte ihr zu und mit ihm auf der Schulter machte sie sie auf den Weg in den Hof, wo schon viele Schüler standen. Die meisten gucken aufmerksam in Alyssas Richtung, als sie sich den weg nach draußen bahnte, in ihrer lila Uniform und mit Alvar auf der Schulter.

„Na wenn da Mal nicht jemand zu besonders war, um wie alle anderen auch blau zu tragen", lachte ein Mädchen mit kurzen Haaren und dunkler Haut gehässig.

„Willst du damit sagen, dass du nicht besonders bist und deshalb, genau wie alle anderen, blau trägst?", fragte Alyssa genervt und drehte sich einfach um.

Schnaubend drehte sich die Sirene ebenfalls weg und ging mit ihren Freunden, welche Alyssa interessiert musterten.

„Omg, sorry", stieß ein kleines blondes Mädchen gegen Alyssa und blickte sie aus großen Augen an. Genervt schloss Alyssa die Augen, atmete tief durch und drehte sich wieder weg. Jetzt waren so gut wie alle Schüler draußen und das Mädchen wollte sich einfach in Frieden bemitleiden.

„Ich bin Enid. Eine Werwölfin. Hast du Instagram? Oder Snapchat? Ich könnte dir Folgen, ich halte immer alle auf dem neuesten Stand", quasselte das blonde Mädchen ohne Ende.

„Ich habe nicht nach deinem Namen gefragt", teilte Alyssa ihr das Offensichtliche mit und schaute sie emotionslos an.

„Wow, wow, wow, du erinnerst mich an meine Bffue- beste Freundin für immer und ewig", erzählte die Blonde weiter.

„Hör zu, wenn du deine Zunge behalten willst, dann hältst du jetzt schön deinen Mund geschlossen, sonst schneide ich dir sie-", doch weiter kam sie nicht, da sie unterbrochen wurde.

„Alyssa?"

„Wednesday?!"

Die beiden Mädchen sahen sich einige Sekunden unglaubwürdig an. Inzwischen beobachteten fast alle die Beiden Mädchen, immerhin galt Wednesday als die Seltsamste von ganz Nevermore, auch wenn sie die Schule vor zwei Jahren gerettet hatte.

Ein breites Grinsen schlich sich auf beide Gesichter und sie fielen sich in die Arme. „Ich habe dich vermisst!", stieß Wednesday aus, während Alyssa sie noch fester drückte.

„Wartet was? Wednesday hast du gerade gelächelt? Und ich dachte du hasst Umarmungen!", stieß Enid empört aus.

„Du hast recht Enid, trotz meiner Veränderung der letzten zwei Jahre, bin ich Umarmungen gegenüber nicht so offen. Alyssa ist eine Ausnahme", sprach Wednesday und grinste zum Ende hin wieder.

„Wo ist kaltes Händchen? Hast du ihn dabei? Alvar und ich vermissen ihn!", nörgelte Alyssa, woraufhin Wednesday ihr bestätigte, sie könne es später sehen.

„Du hast mir nicht erzählt, dass du auf die Nevermore Academy gehst!", beschwerte Alyssa sich bei Wednesday, welche ihr alles erklärte. Das mit den Piranhas bekam Alyssa noch mit, doch um diese Zeit starb ihre Mutter und Alyssa wurde isoliert. Keine Sonne, keine Freunde, nichts.

„Als wir herausfanden, dass er der Hyde ist, war ich geschockt, soweit meine emotionale Breite jenes zulässt. Seitdem fanden keine explizit nennenswerten Ereignisse in dieser Institution statt", beendete Wednesday ihren Vortrag.

-Wednesday-     Alyssa DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt