-Wednesday- Alyssa Dark

Bitte bleib

„Okey", nickte Alyssa und stand auf, ohne so wirklich zu wissen, warum. Xavier betrat ihr Zimmer nun komplett und stellte sich vor sie. Ein paar kurze Momente sahen sie sich einfach nur an, ehe er sie nochmals mit den Worten „Komm her", in den Arm nahm, seine Hand auf ihrem Hinterkopf platzierte und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte.

Xavier war schon wieder aus seinem Jokerkostüm raus, während Alyssa noch in ihrem Agentenanzug steckte.

„Kannst du dich wegdrehen?", fragte sie ihn schwach, als sie vor ihrem Schrank stand und er bereits auf ihrem Bett platzgenommen hatte.

Xavier schmunzelte, da er ihren Körper schon unendlich oft im Traum gesehen hatte, drehte sich aus Respekt dennoch weg und schloss sogar die Augen, als ihm auffiel, dass er ihre Reflexion im Spiegel sehen konnte.

Alyssa zog sich währenddessen um und trug jetzt einen Pyjama, während Xavier eine Jogginghose und ein rotes Shirt an hatte.

„Warum lachst du?", erkundigte sie sich schmollend und setzte sich neben den Jungen.

„Du hast kleine Bären auf deiner Hose", erwiderte Xavier und lächelte, während Alyssas Magen knurrte.

„Also so gehe ich ganz sicher nicht essen", seufzte sie und wollte gerade aufstehen, um sich nochmal umzuziehen, als Xavier sie an ihrem Handgelenk festhielt.

„Bleib sitzen, ich hole uns was hoch", bestätigte Xavier und ging los.

Alyssa fiel auf, wie spät es schon war. Der Poe Cup begann um 16:00 Uhr und ging zwei Stunden, dann verbrachten sie noch eine Stunde im Wald und eine Stunde später kam Xavier wieder.

Als Alyssa auf ihr Handy schaute bestätigte sich ihre Vermutung, es war schon 20:15 Uhr. Wie auf ein Zeichen grummelte ihr Magen erneut. Das Mädchen band sich die Haare zu einem Dutt zusammen und trug etwas Deo auf, um nicht ganz so ranzig zu wirken, auch wenn sie das Gefühl hatte, als könnte Xavier ihr Körpergeruch nicht egaler sein.

"Da bin ich wieder Prinzessin", platzte dieser nun wie gerufen in ihr Zimmer und hielt stolz einen Teller mit belegten Broten in der Hand, während ihm die zwei Limoflaschen, die er unter seinen Arm geklemmt hatte, fast runterfielen.

„Wann hörst du endlich auf mich so zu nennen?", verdrehte Alyssa genervt die Augen und rutschte auf dem großen Bett nach hinten.

„Wenn du akzeptierst, dass wir nicht nur Freunde sind", erwiderte Xavier den Kopf schieflegend und ihr tief in die Augen sehend.

Alyssa senkte bloß den Blick. Sie hatte einfach keine Antwort darauf. Natürlich waren sie mehr als bloß Freunde, schon seit zwei Jahren schienen sie sich zu lieben. Aber das hier war die Realität und nicht irgend ein Traum. Was, wenn sie sein wahres Ich nicht mochte? Oder noch viel schlimmer: Was, wenn er ihr wahres Ich nicht mochte?

„Du musst nicht darauf antworten", offenbarte Xavier geknickt, als er sah wie sie darüber nachdachte.

„Wie ist das mit deiner Magie? Wieso kannst du so viel?", erkundigte sich der Junge, um ein anderes Thema einzuschlagen.

„Das ist eine Dark-Familien-Sache. Die Frauen unserer Familie bekommen viel vererbt. Meine Ururgroßmutter zum Beispiel konnte Feuer kontrollieren, mein Opa Elektrizität. Anders als sonst wurde nicht nur ein Gen weitergegeben, sondern beide. Meine Urgroßmutter, welche also Feuer und Elektrizität beherrschte, heiratete einen Mann, der Eis kontrollieren konnte. Ihre Tochter, meine Oma, hatte alle drei Gene bekommen, allerdings keiner ihrer fünf Brüder. Meine Großmutter heiratete dann einen Mann, der Telekinese beherrschte und sie bekamen meine Mutter. Auch ihre Brüder hatten nur eines der Gene vererbt bekommen, während sie alle vier hatte. Schließlich heiratete sie meinen Vater, welcher tatsächlich der erste Normie einer ganzen Blutlinie war. Dafür gabs auch ganz schön ärger bei meinen Großeltern", lachte Alyssa und nahm den letzten Bissen ihres Brotes.

„Und jetzt hast du alle vier?", erkundigte sich Xavier neugierig.

„Ja, allerdings sind sie mutiert und treten in ungewöhnlichen Formen auf. Zum Beispiel kann ich Seegras wachsen lassen und steuern, genau wie beim Poe Cup Heute, aber Bäume oder Blumen nicht. Außerdem habe ich Heilkräfte, wie du ja schon weißt. Es ist auch echt praktisch aber... Manchmal wäre ich gerne normal und würde mich selbst einfach verstehen können", gab das Mädchen traurig zu und senkte ihren Blick. Sie brachte ständig alle in Gefahr, was sie unendlich nervte.

„Du bist so besonders. Schäme dich niemals dafür Alyssa", wies Xavier sie an und holte sein Skizzenbuch hervor, um irgendetwas hinein zu kritzeln.

„Was machst du da?", lachte sie über den konzentrierten Jungen und beobachtete ihn gespannt.

„Fertig", gab dieser bekannt und zog eine lila Rose aus dem Papier.

„Sie ist besonders, genau wie du", grinste er und überreichte sie dem ebenfalls lächelnden Mädchen.

„Danke Xavier", erwiderte Alyssa und sie blickten sich wieder in die Augen, ehe Xavier sich räusperte.

„Es ist spät, ich denke ich sollte auf mein Zimmer, du brauchst Ruhe", sagte er und stand auf, um zu gehen.

Alyssa nickte und lächelte ihn an, bevor er sich umdrehte und Richtung Tür steuerte.

Kurz bevor er die Tür öffnete, seine Hand lag schon auf der Klinke, hielt Alyssa ihn auf.

„Xavier?"

„Ja?", fragte er und drehte sich langsam um.

„Bitte bleib".

Okay, Okay, Okay meine Lieben...
1. Dieses Kapitel tut mir für alle Tyler Fans sehr Leid, allerdings ist noch nichts entschieden, wer weiß was Alyssa die Zukunft bringt!
2. Habt ihr irgendwelche Kritik oder Verbesserungsvorschläge?🥰
3. Vote und Follow würden mich sehr freuen <3