Chapter 15 | Blutige Abweisung

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16:50

So langsam kamen die ersten Grüppchen am Bus an, welcher die Türen für sie öffnete. Pünktlich wie immer sah ich, dass Elina und Lucia auch auf den Bus zu kamen und als sich unsere Blicke trafen schon fast zu mir sprinteten.
„Was ist passiert, hast du geweint?" „Alles gut? Du bist wirklich total rot" fragten die beiden fürsorglich. Ich wollte ihnen gerade erzählen was passiert ist, als ich Julian sah. Er ging mit seinen Jungs geradewegs an uns vorbei und stieg in den Bus ein. Ohne etwas sagen zu müssen entgegnete mir Lucia „Alles gut, wir reden einfach wenn wir alleine sind Maus" Ich nickte und Elina legte ihren Arm um mich um mich zu trösten.
Wir stiegen in den Bus ein und setzten uns wie immer in die letzte Reihe, Julian saß alleine.
Ich glaube ich habe mich lange nicht mehr so ranzig wie jetzt gefühlt, ich habe echt einen Tiefpunkt erreicht...

Während wir zurück zu den Bungalows fuhren dachte ich nur nach, darüber was alles falsch lief. Ich muss wirklich mein Leben wieder in den Griff bekommen...
Aber obwohl das einzige was ich gerade wollte Julian war, spüre ich immer mehr Sehnsucht nach Maxim, je länger ich von ihm getrennt bin, desto schlimmer wird es. Ich würde mich am liebsten zu ihm setzten, aber nein! Das geht nicht... Wenigstens sehe ich ihn heute Abend.
Ich denke es wird so langsam Zeit, dass Elina und Lucia davon erfahren... Es zerstört mich innerlich, ich muss mich einfach so langsam mal öffnen.. vielleicht geht es mir danach ja wirklich besser...
Und während der Busfahrt versuchte ich einfach nur meine Tränen zurückzuhalten, was mir noch nie so schwer fiel wie jetzt. Meine Hände zitterten und mir war heiß und kalt gleichzeitig „mir ist ganz ganz komisch Leute..." „Alles gut Maus, wir sind ja gleich da" „genau", fügte Lucia hinzu, „Dann machen wir dir einen leckeren Tee und reden mal über alles". „Ihr seid echt die besten" gab ich etwas erleichtert von mir.

17:32

Wir kamen an und wie versprochen, machte mir Lucia sofort einen Tee, während Elina uns Decken holte, sodass wir es uns auf unserem Sofa bequem machten. Ich pustete meinen Tee kälter, ich wusste wirklich nicht wie ich dieses Gespräch anfangen sollte.. Doch dann sah ich Julian, er ist gerade an seinem Bungalow angekommen und schloss die Tür für ihn und seine Freunde auf. Er schaute durch unser Fenster und sah mich, wir hatten kurz Blickkontakt, doch er wendete seinen Blick abrupt wieder ab. Im gleichen Moment rollte mir eine Träne über die linke Wange „Leute... Ich..Ich hab verdammt nochmal scheiße gebaut, gottverdammte Scheiße!" schrie ich, während meine Tränen ein Wettrennen starteten.
Der Punkt ist erreicht worden, der Punkt an dem ich komplett gebrochen wurde. Es war mir alles scheißegal! Ich dachte garnicht nach und fing einfach an zu reden „Ich Liebe beide" stotterte ich. Ich schaute zu Elina und Lucia und sah in ihren Gesichtern viel Verwirrung. „W..Wen liebst du? Fragte Elina vorsichtig „Man scheiße ey, ich liebe Maxim. Ich kann es nicht länger verheimlichen, wir haben seit 2 Wochen ein sexuelles Verhältnis zueinander". Ich zitterte komplett und bekam kaum noch Luft. Es entstand erstmal eine Stille, die mir vorkam, als ob sie Stunden angehalten hätte. In ihren Gesichtern sah ich, dass sie diese Beichte niemals erwartet hätten.
„Wow okay, das..das kam jetzt plötzlich..ähm ich weiß auch ehrlich nicht was ich sagen soll" stotterte Elina, während Lucia noch komplett in Schockstarre war, „sag jetzt nicht, dass das alles mit der Abo Anfrage auf Instagram angefangen hat?!" fragte sie. „Also.. ja.. ich..ich hab es euch verschwiegen.. und jetzt im Nachhinein tut es mir so unfassbar leid, vielleicht wäre es niemals so weit gekommen hätte ich mich euch anvertraut... Aber bitte versteht mich, ich wollte Maxim einfach nicht in Gefahr bringen... ich wollte einfach nicht, dass das zwischen uns aufhört". „Jetzt trockne deine Tränen" sagte Lucia mütterlich, während sie mir ein Taschentuch reichte. „Genau, wir kommen jetzt alle erstmal runter. Wir sind wirklich sehr dankbar, dass du dich uns anvertraut hast, natürlich werden wir nix sagen". Ich putzte meine Nase und konnte langsam wieder richtig durch die Nase atmen. „Ich will eine Entscheidung treffen! Julian ist sich unsicher mit mir und hat vorerst den Kontakt abgebrochen, während sich Maxim sehr viel Mühe um mich gibt und alles riskiert um bei mir sein zu können" „Also für mich sieht das so aus als hättest du deine Entscheidung schon getroffen" bemerkte Elina, worauf Lucia sofort zustimmte „geh zu ihm und rede mit ihm". „Aber zu wem?" „Zu der Person, an die du jetzt gerade als erstes gedacht hast, es ist die richtige" „Du tust das richtige süße" fügte Elina hinzu bevor ich meine Jacke nahm und ihm schrieb, dass wir uns am Strand treffen.
Ich trug eine schwarze Shorts und ein hellblaues Tshirt von Calvin Klein und begab mich langsam zum Strand.

Es war kurz vor Sonnenuntergang und das Meer war in ein leichtes Orange getaucht. Dann sah ich ihn.
Ich fing an zu weinen, ob jedoch vor Freude oder Frustration war mir nicht klar. „Maxim!" rief ich und lief auf ihn zu. Er empfing mich mit offenen Armen und hielt mich so fest wie noch nie, als er sah, dass ich weinte. „Was ist passiert meine kleine?" und ohne, dass er noch ein weiteres Wort sagen konnte küsste ich ihn. Ohne zu zögern legte er seine starken und warmen Hände an meine Hüfte und zog mich näher. „Ich will nur dich Maxim, nur dich!".
Ich sah wie ein Lächeln auf seinen Lippen entstand. Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und legte seine Hand an meine Wangen und wischte mir meine Tränen weg „Ich will dich noch mehr Prinzessin"
Mein Herz machte einen Freudensprung und es fühlte sich tatsächlich so an, als hätte ich die richtige Entscheidung getroffen.
Alle meine negativen Gedanken, wie auch Julian waren wie gelöscht aus meinem Kopf, denn ich konnte nur noch an Maxim denken. Ich gab mich also komplett meinen Gefühlen hin und wir fingen an uns zu küssen, ich spürte nichts als Liebe und Vollkommenheit und hoffte mehr als alles andere, dass dieses Gefühl für immer anhalten wird. Die Sonne ging langsam unter und wir legten uns in den warmen Sand, als er langsam und vorsichtig mein Oberteil hochzog „Willst du?" stellte er sicher, worauf ich mit einem entschlossenen „Ich bitte drum" antwortete.
Es fühlte sich alles perfekt an, er zog mich an der Hüfte auf ihn und ich öffnete langsam seinen Gürtel.
Alle Gedanken waren ausgeschaltet, nur er, ich und die Liebe zwischen uns... Doch ruckartig hörte er auf und stieß mich schon fast Brutal weg von ihm „Was ist lo.." bevor ich meinen Satz beenden konnte sah ich Julian, ungefähr 50 Meter von uns in kompletter Schockstarre. Das ist doch jetzt nicht wahr oder?! SCHEIßE! Was habe ich bloß getan?!
Ich nahm ganz schnell meine Sachen, zog sie mir über und sah, dass Maxim das gleiche tat.  Ich schaute  ihn kurz an und sah komplette Verzweiflung in seinem Gesicht. Ich wusste überhaupt garnicht was ich sagen sollte, ich kann das jetzt alles nicht mehr retten, es ist zu spät... „Was zur scheiße ist hier eigentlich los" hörte ich Julian mit wütender Stimme sagen. Er ballte seine Faust und bevor ich überhaupt antworten konnte, übernahm Maxim das Wort „Es ist nicht so wie..." „Was ist nicht so wie es aussieht?! Mir ist schon ganz klar was hier passiert: Du lässt dich hier durchnehmen wie eine Schl*mpe und ich Vollidiot wollte mich auch noch entschuldigen". Komplett schockiert musste ich erstmal verdauen wie er mich gerade genannt hat, als mich Maxim auch schon verteidigte „Nur weil du sie nicht haben kannst!" „Weißt du was, ich hatte sie schon. Du hältst jetzt erstmal die Fresse, das ist eine Sache zwischen uns". Und so stand Ich da, normalerweise könnte man denken, dass ein Sonnenuntergang am Strand zu einer wunderschönen Atmosphäre beiträgt, jedoch spürt man gerade nicht mehr als Hass.
Ich hoffte nichts mehr, als dass sie aufhören würden sich anzuschreien, doch anstatt aufzuhören wurden die Beleidigungen immer schlimmer, bis es letztendlich eskalierte:
„Ich habe meinen ganzen Respekt vor dir verloren, mal schauen was die Schulleitung dazu sagen wird, dass du hier eine Schülerin f*ckst, als wäre sie eine H*re" „Wie hast du sie genannt?!" fragte Maxim ungläubig, während er Julian mit einem ernsten Blick anschaute. „Du hast richtig gehört" , er drehte sich zu mir und ich schaute in seine eiskalten Augen, „Eine H*re bist du". Ich konnte es kaum fassen, wie kann er sowas nur sagen?! Und ohne, dass ich zu Wort kommen konnte schlug Maxim Julian mit geballter Faust mitten ins Gesicht. „Maxim?!" schrie ich zitternd. Julian fiel zu Boden, fasste sich ins Gesicht und wischte sich etwas Blut weg „Du bist doch geisteskrank, ihr beide!". „Julian bitte..." ich versuchte irgendwie, dass er mir jemals verzeihen könnte, doch er stand auf und ging einfach, ohne dass er Maxim noch einen Blick würdigte, dafür schaute er mich an, ganz lange. Es kam mir so vor als hätten wir stundenlang Augenkontakt gehabt. Danach wendete er seinen Blick von mir ab und ging.. Er ging... ohne noch irgendwas zu sagen, ich wusste jedoch trotzdem, dass das nun das Ende ist und wir auffliegen werden. Meine Gefühle holten mich in die Realität zurück und ich spürte nichts als Wut für Maxim „Wie kannst du einfach einen Schüler schlagen?! Du weißt, dass du jetzt auf jeden Fall deinen Job los bist?!" „Ich weiß, aber ich kann es nicht zulassen, dass jemand dich als Schlampe beleidigt, denn du bist der perfekteste Mensch der jemals für mich existieren wird und kann. Es ist mir egal was ich dadurch verloren habe, denn nichts davon wird jemals den gleichen Wert haben wie du!".
Ich fing an zu weinen, ich wusste nicht, ob aus Freude oder aus kompletter Verzweiflung. „Wir stehen das jetzt zusammen durch Maxim, Ich bleibe für immer an deiner Seite!" Er nahm mich in den Arm und küsste meine Stirn „Ich will nur dich Prinzessin".

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