Chapter 14 | Brutale Liebe

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13:00

Wir tranken alle unsere Getränke aus und bezahlten, als sich schon die ersten paar Leute aus beiden Gruppen am Ausgang versammelten um in die Stadt zu gehen. Ich schaute erst Elina und dann Lucia an und ohne etwas zu sagen nickten die beiden, als ob sie wussten, dass ich fragen wollte, ob wir auch gehen wollen.
Wir nahmen unsere Sachen, zogen unsere Jacken an und verließen das Museum um geradewegs in die Stadt zu gehen.
„Wollen wir vielleicht erstmal etwas essen gehen?" fragte Elina, worauf Lucia und ich einig zustimmten.
Wir gingen etwa 500 Meter, bis wir die Innenstadt erreichten und uns direkt alle am ersten Stand einen Crêpe holten.
Glücklich aßen wir diesen am Nebentisch „Ich hab gehört hier gibt es einen New Yorker, wenn ihr wollt können wir ja gleich mal reinschauen" „auf jeden Fall" antwortete ich enthusiastisch.
Während wir aßen sahen wir schon die ersten Mitschüler die auch den Weg zur Innenstadt gefunden hatten. Ich wendete meinen Blick wieder ab, doch schaute geschockt wieder hin, als ich im Augenwinkel sah, dass da auch Julian war und neben ihm diese Marie. Ich hasse sie! Sie schaute mich provokant an, als ob sie genau wüsste, dass sie mir gerade Julian ausspannt. Damit hat sie mir den Krieg erklärt. Aber sie weiß noch nicht worauf sie sich eingelassen hat, denn ich kann echt Psycho sein. Ich gab ihr also den Arrogantesten Blick und als sie daraufhin nur anfing provokant zu lachen wollte ich gerade aufstehen und ihr eine verpassen, als mich Lucia zurückhielt „Lass dich doch nicht so provozieren!". Julian und Marie gingen weiter und mir lief eine Träne über die rechte Wange, die ich sofort wegwischte mit der Hoffnung, dass niemand sie gesehen hat.
„Was eine Bitch" sagte Lucia während sie mich in den Arm nahm. „Warum rastest du überhaupt so aus, guck sie doch mal an, sie ist überhaupt keine Konkurrenz für dich" ermutigte mich Elina. Ich lächelte „Danke ihr süßen! Ich werd's ihr noch zeigen". Wir standen auf, schmissen unseren Müll weg und gingen geradewegs zum New Yorker.
Ich betrat staunend den Laden, als ich sah, dass fast alles reduziert ist. Wir teilten uns auf und trafen uns nach etwa 20 Minuten an der Kabine wieder. Lucia probierte als erstes ihre Sachen an und kam aus der Umkleidekabine mit einem schönen Blauen Pulli. „Wow, tolle Farbe!" sagte Elina begeistert, worauf ich ihr sofort zustimmte „Ja, sieht wirklich mega aus! Wieviel kostet denn der Spaß?" „5,99€". Elina und ich waren erstaunt, das ist wirklich ein guter Preis „Den musst du kaufen" „Ja mach ich". Lucia schloss die Kabinentür und als sie sie wieder öffnete war ich vollkommen schockiert, ein Blick in Elinas Gesicht verriet mir, dass sie auch äußerst erstaunt war. Lucia stand vor uns in einem engen, kurzen schwarzen Kleid „Wow! In sowas hab ich dich ja noch nie gesehen, aber es sieht so unfassbar gut aus!" Elina stimmte mir sofort zu „Also ohne Spaß Lucia, dieses Kleid ist perfekt für dich! Lucia wurde ganz rot und bedanke sich schüchtern: „Ihr seid ja lieb" Sie drehte sich zum Spiegel und schaute sich zufrieden an. Mir wird ganz warm ums Herz wenn ich sie so glücklich sehe.
Sie räumte die Kabine leer und machte Platz für Elina, die sich als nächstes umzog und uns eine schicke hellblaue Jeans präsentierte. Sofort forderten Lucia und ich lachend „und jetzt einmal bitte umdrehen". Elina drehte sich um und präsentierte uns selbstbewusst ihren Bootie „Yas, Ass sieht gut aus" schmunzelte ich, woraufhin Lucia hinzufügte „Und die Hose sieht natürlich auch super aus" „Dann bin ich ja schon fast gezwungen sie zu kaufen" spaßte sie während sie wieder in die Kabine ging um mir Platz zu machen „So jetzt zeig du uns mal was du drauf hast".
Ich ging in die Kabine und ein paar Minuten später öffnete ich die Tür und präsentierte beiden einen schwarzen figurbetonten Jumpsuit. „Ich werd Gay für dich" sagte Lucia mit ernster Stimme, woraufhin ich sofort lächeln musste „Danke Maus" „Wie krass deine Kurven darin einfach aussehen" staunte Elina „und jetzt sag noch einmal du hast keinen Arsch und ich Bretter dir eine" ich musste lachen und warf ihr einen Luftkuss zu, als ich letztendlich wieder in die Kabine ging um mich umzuziehen.

Wir spazierten zur Kasse und verließen den Laden mindestens genauso zufrieden wie wir ihn auch betreten haben, als die Zufriedenheit verschwand. Ich sah wie Marie und Julian sich am Ende der Straße umarmten. Alle meine glücklichen Gedanken verschwanden komplett und verwandelten sich zu purem Hass „Ganz im Ernst Leute, jetzt reicht es mir, ich werde ihr jetzt meine Meinung klar machen". Ich ging also ohne zu zögern auf die beiden zu, zog sie auseinander und ohne dass sie irgendwas sagen konnte schlug ich ihr mit geballter Faust mitten ins Gesicht „Und jetzt Lutsch meinen Schw*nz du H*re". Ohne eine Antwort zu kriegen ging ich wieder zu Lucia und Elina, die etwas schockiert aussahen, aber mich sofort unterstützten „Hat sie verdient". Wir gingen geradewegs an ihnen vorbei ohne ihnen einen einzigen Blick zu würdigen.
Langsam fing ich mir jedoch an Sorgen zu machen.. Was ist wenn sie petzten geht? War der Schlag zu feste? Was ist wenn sich Julian noch mehr von mir entfernt? Vielleicht war es ja doch nicht so richtig sie einfach zu schlagen.. Aber.. MAN! Ich kann meine Eifersucht nunmal garnicht zurück halten.
Mit einem schlechten Gewissen schlenderten wir weiter die Innenstadt auf und ab und gingen in ein paar Läden, als ich einen Anruf bekam, es war Julian! Was will er denn jetzt von mir? Ich ging trotzdem ran:
„Was willst du"
👤 „Ich denke wir sollten vielleicht mal reden"
„Das denke ich auch"
👤 „ Wir haben noch eine Stunde, bis der Bus wieder fährt, wir treffen uns am Sammelplatz vor dem Museum ok?
„Aber ohne das Weib"
👤 „Marie?"
„Wer sonst?"
👤 „Ja, ohne Marie. Nur wir zwei"

Ich legte auf und sagte Elina und Lucia Bescheid „Das war Julian, er will reden am Sammelplatz" und ich wollte gerade gehen, als Lucia meinen Arm packte und sagte „wir bringen dich natürlich hin" ein leichtes Lächeln erschien auf meinem Gesicht „Dankeschön" wir gingen also los, Hand in Hand und als wir ankamen sahen wir, wie Julian schon wartete. Beide umarmten mich noch kurz und gingen weiter nachdem sie mir sagten, dass ich anrufen soll wenn ich fertig bin.

„Julian... weißt du.. also.. es tut.." und ohne, dass ich zu Ende reden konnte fiel er mir ins Wort „Du weißt das ging garnicht, was zur scheiße ist nur los bei dir man?!" Ich habe lange nicht mehr gehört wie er seine Stimme erhebt. „Ich weiß es war nicht okay von mir aber es ist auch absolut nicht okay von dir mich so zu provozieren!" „Ich, dich provozieren? Ich glaube du kannst nicht mal mehr richtig denken, ich hab etwas Zeit mit ihr verbracht als Freunde und du denkst direkt ich würde dich eintauschen?!" „Natürlich denke ich das, nach dem Gespräch im Park" „Hör mir zu, das was du getan hast war krank und ich will ehrlich nichts mit dir zutun haben, denk mal lieber darüber nach was du gemacht hast du Psycho" Wie hat er mich gerade genannt?! Okay Nein, das lasse ich mir nicht gefallen! „Wie kannst du mich nur so nennen?" fragte ich schon fast schreiend. „Du rastest bei kleinen Dingen so aus, du weißt doch garnicht den Hintergrund wieso ich Zeit mit ihr verbracht habe" „Julian, ganz ehrlich... so wie die mich angeschaut hat, hat sie es verdient!" „Das mag vielleicht sein, aber das gibt dir nicht das Recht! Du kannst froh sein, dass sie es nicht den Lehrern erzählt". Oha, sie hat tatsächlich nichts erzählt? Mein Herz blieb kurz stehen. Warum hätte sie nichts erzählen sollen, sie hasst mich offensichtlich?! Wahrscheinlich wollte sie nur schleimen bei Julian. „Okay cool und jetzt" „Tut mir leid, aber ich denke wir sollten erstmal auf Abstand gehen, bis du dich beruhigt hast und akzeptieren kannst, dass ich auch weibliche Freunde habe." „Julian, ich liebe dich doch man" „Ich dich doch auch, aber es bringt nichts, wenn wir irgendwann ein Paar sind und es so toxisch ist wie jetzt"
Und ohne, dass ich noch irgendetwas sagen konnte ging er... Er lässt mich einfach so hier stehen? Ich kann es nicht fassen. Ich wollte gerade Elina und Lucia anrufen um mich abzuholen, aber ich wollte doch lieber alleine sein.
Nun saß ich da, komplett ohne Emotionen liefen mir die Tränen ohne Pause über die Wangen und tropften auf den grauen Beton.
Ich zweifelte an allem, ich bin so ein schlechter Mensch... Ich habe eine Affäre mit einem Lehrer und raste selber aus, allein nur wenn er ein Mädchen umarmt. Julian tut mir leid... Er ist so ruhig geblieben und das erste mal kam es mir so vor, als wäre er der Erwachsene von uns. Ich hab scheiße gebaut man! Er ist so ein ehrlicher gutherziger Mensch und ich schmeiße das alles weg.
Und so saß ich da.. auf einem Stein. Ich wartete bis die anderen kamen um endlich zu den Bungalows zu fahren um endlich allein zu sein, ganz weit weg von Julian, Marie, Maxim, einfach allen, ich will einfach weg!

Forbidden LustWo Geschichten leben. Entdecke jetzt