Kapitel 8

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"Berna, ich gehe zu Enes.", sagte ich und zog meine Schuhe an. "Bis dann.", sagte ich noch und stieg die Treppen hinunter zu meinem Auto.


Vor seinem Haus parkte ich und lief zur Tür.


Ich entschied mich zu Klingeln, was ich dann auch tat.


Nach circa 2 Minuten wurde mir die Tür nicht von Enes geöffnet, nein, sondern von einem Mädchen. In Enes' Hemd.


Ich hatte komische Gefühle in mir. Ich wusste nicht was ich sagen oder machen sollte.


..:"Wer sind sie und was wollen sie hier?", fragte mich das Mädchen zickig.


Ich konnte nichts sagen. Kein Wort kam aus mir raus.


Eine Träne floss meine Wange hinunter.


.."Nadine, wer ist da?", rief Enes vom Hintergrund aus und erschien einige Sekunden später vor der Tür. Er sah mich geschockt an. Klar, er hätte mich bestimmt hier nicht erwartet.


Mehrere Tränen flossen mein Gesicht runter.


Ich schüttelte mein Kopf und rannte zu meinem Auto und stieg aus.


Ich sah, wie Enes zu meinem Auto angerannt kam, aber war zu spät, denn ich fuhr so schnell wie Möglich weg.


Ich fuhr an unseren Lieblingsort, ein See.


Hier kamen wir zusammen, hier hat er mir seine Liebe gestanden, hier haben wir zusammen gelacht und geweint.


Ich setzte mich auf die Bank, wo wir immer gemeinsam saßen und sah mir die eingeritzten Buchstaben an. "D & E.", flüsterte ich leise und strich langsam mit meinen Fingern drüber.


Ich nahm meinen Schlüssel raus und ritzte drüber, damit man die Buchstaben nicht mehr erkennt.


Es gelang mir auch.


Er hat mich betrogen. Eiskalt Betrogen.


"Bana bunu nasil yapabildin, Enes? (Wie konntest du mir sowas antun, Enes)", flüsterte ich mit Tränen in den Augen. "Warum hast du dich nicht gemeldet gehabt? Oh, warte. Du warst zu Beschäftigt.", sprach ich mit mir selbst.


Ich führe immer Selbstgespräche, wenn ich mich alleine fühle, wie jetzt.


"Ich habe meine Eltern verloren. Vor einer 1 Woche. Ich habe mir immer gewünscht, dass du mich einmal anrufst, mir schreibst oder gar mich vom Flughafen abholst. Aber das hast du nicht getan. Du warst mit dieser Schlampe viel zu Beschäftigt. Du scheiß Arschloch!", sagte ich schwer und musste schwer schlucken. Es fiel mir schwer zu reden.


Ich weinte. Ich weinte wegen meinen Eltern. Ich weinte wegen Enes. Ich weinte, weil ich einfach keine Kraft mehr habe.

"Senden Asla Vazgecmem."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt