Kapitel 13

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Die Dunkelheit ist über Rom eingetroffen. Carina und ich haben uns an ihrem Esstisch gemütlich gemacht. Nachdem wir uns mehrmals geliebt haben und eine wunderschöne Zeit verbracht haben, hat uns die Realität eingeholt. Ich sehne mich jetzt schon nach ihren Küssen und ihren Berührungen.

Carina kümmert sich um ein neues Projekt, während ich die Prozessunterlagen vor mir habe.

Je öfter ich mir die Unterlagen durchlese, desto verwirrender finde ich den ganzen Fall.

Trotzdem bin ich beruhigt, dass wir gestern einen Durchbruch hatten.

Flashback....

Carina und ich gehen zu ihrem Auto.

„Sagst du mir jetzt, was du vorhast?", fragt sie mich. Carina schließt das Auto auf und wir steigen ein. Ein wenig außer Atem drehe ich nach rechts zu ihr um.

„Wir fahren jetzt in jedes Frauenhaus in der Umgebung und fragen, ob dort eine Maria Palma ist.", sage ich zu Carina und schaue ihr entschlossen in die Augen.

„Dir ist schon klar, dass das fast unmöglich ist, oder?" Ungläubig schaut sie mich an.

„Ich weiß, aber wir müssen es versuchen. Ich habe das Gefühl, dass sie sich in einem Frauenhaus versteckt, weil Calvo sagt, dass Alfredo Palma alle Frauenhäuser kontrolliert. Manchmal ist das, was einem als unmöglich erscheint, ist am Ende das einfachste."
Carina atmet schwer aus und schließt für einen Moment die Augen. In meinem Kopf male ich mir schon einmal aus, woher ich jetzt noch ein Auto bekomme und dann alleine alle Frauenhäuser abfahre.

„In Ordnung, aber damit auch alles seine Ordnung hat, fahren wir jetzt zu Luca."

Irritiert schaue ich sie an. „Luca?"

In meinem Kopf, rattert es. Wer ist Luca?

„Ja, er ist der Sohn von Giacomo und ebenfalls Polizist. Er ist auch in der Sonderkommission und schuldet mir noch einen Gefallen."
Begeistert bin ich von ihrem Vorschlag jetzt nicht.

„Carina, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist." Ich hoffe, dass sie meine Bedenken versteht. Ich vertraue Giacomo nicht und ich denke, dass sein Sohn ihm auch Alles erzählen wird.

„Mach' dir keine Sorgen. Luca hält nur zu seinem Vater, wenn es um die Öffentlichkeit geht. Ansonsten stehen die Beiden sich nicht nahe."

„Hmmm, ich vertraue dir jetzt einmal.", sage ich zu ihr.

„Das solltest du auch. Ich schreibe ihm eben, dass wir seine Hilfe brauchen und dann fahren wir zu ihm." Mit diesen Worten holt Carina ihr Handy aus der Hosentasche und fängt an zu tippen. Währenddessen versuche ich die Frauenhäuser ein bisschen einzugrenzen. Glücklicherweise habe ich eine Liste, mit allen Frauenhäuser, von Daniele bekommen.

„In Ordnung, dann fahren wir jetzt los." Carina schaut mich noch einmal aufmunternd an, ehe sie den Wagen startet und losfährt.

Die Fahrt verbrachten Carina und ich schweigend.
Carina musste sich sowieso auf den Verkehr konzentrieren und ich bin in meinen Gedanken Millionen Situationen durchgegangen, wie unsere Aktion verlaufen wird.

Ich hoffe einfach, dass wir Maria Palma finden. Es wäre unwahrscheinlich wichtig, denn sie ist eine wichtige Schlüsselfigur in diesen Prozess.

Carina hält den Wagen an und ich schaue nach draußen. Wir stehen vor einer großen Villa. Blumen stehen verteilt am Eingang und eine Treppe führt nach oben zur Eingangstür. Im dunklen sieht die Villa wirklich sehr gruselig aus.

Die Tür geht auf und ein junger Mann kommt aus der Villa. Als er näher kommt erkenne ich, dass der junge Mann eine Polizeiuniform trägt. Er hat wie Daniele braune kurze Haare. Ein Stückchen größer, als Daniele, scheint er mir auch zu sein.

Die Tür hinter Carina wird geöffnet und der junge Mann in Uniform steigt ein.

„Buona sera", sagt er mit tiefer Stimme. Ich drehe mich zu ihm um und lächle ihn an.

„Guten Abend", antworten Carina und ich gleichzeitig. Er hält mir seine Hand hin und lächelt freundlich. „Ich freue mich dich kennen zu lernen. Mein Name ist Luca. Ich denke, dass Carina dir schon von mir erzählt hat?!" Lächelnd gebe ich ihm meine Hand.

„Freut mich auch. Ich bin Anna und ja, Carina hat mir von dir erzählt und ich hoffe, dass ich dir vertrauen kann." Natürlich hoffe ich, dass Luca mir meine Worte nicht übel nimmt.

„Du kannst dich auf mich verlassen. Ich weiß aus guter Erfahrung, dass man nicht allen de Medici trauen kann, aber mir kannst du vertrauen."
„Genau das wollte ich hören." So richtig überzeugt bin ich von ihm nicht, aber wenn Carina ihm vertraut, muss ich es wohl auch.

„Wie genau sieht jetzt euer Plan aus?", fragt er uns und schnallt sich an. Ich merke, dass Carina's Blick auf mir ruht.

„Ich würde gerne alle Frauenhäuser in der Umgebung abfahren und nach Maria Palma suchen. Ich weiß, dass sich meine Idee verrückt anhört aber es lässt mir keine Ruhe.

„Naja, die Idee ist wirklich etwas verrückt. Aber wir müssen nunmal, auf den Anderen vertrauen." Luca scheint wirklich ein netter Kerl zu sein aber vorerst halte ich mich erstmal zurück.

„Ich danke dir Luca." Lächelnd drehe ich mich wieder um und gebe Carina die erste Adresse durch. 

Ein Drama namens LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt