Die schönste Zeit des Jahres

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Pov. Kelsey

Dort stand ich also mitten auf dem riesigen Platz vor der Schule, mit einer Weihnachtsmütze auf dem Kopf und starrte breit grinsend auf den Weg vor mir. Links von mir der Fahrradständer, rechts von mir der Schulgarten, vor mir die große Einfahrt und der Parkplatz. Ich sprang von einem Bein aufs andere, und hielt die Tüte in meiner Hand fest umschlossen. Meine Schulsachen hatte ich schon rein gebracht, ich wartete nur noch auf Dina und Ruth. Das breite Grinsen auf meinem Gesicht sprach Bände. Ich LIEBTE es (und liebe es immer noch) anderen Geschenke zu machen. Vor allem meinen besten Freundinnen, dafür, dass sie immer noch bei mir standen. Ich freute mich riesig darauf, ich stellte mir jetzt schon ihre Gesichter vor, aber ich hatte auch Angst... Was wenn es ihnen nicht gefällt? Auf einmal sah ich ein Fahrrad anfahren kommen. Und ich kannte dieses Fahrrad nur zu gut! Ruth! Ich rannte schon auf die zu, bevor sie angehalten hatte. „Heyyy!" sagte ich aufgeregt und hüpfte neben ihr her zum Fahrradständer. „Willst du Plätzchen?" fragte ich und holte eine Box aus der Tüte raus. Sie schüttelte den Kopf und lehnte dankend ab, während sie schnell noch ihr Fahrrad anschloss, also schnappte ich mir schnell eines und packte sie wieder weg. Dann sah ich mich um und meinte, wir müsste mit ihrem Geschenk noch auf Dina warten und „wenn man von Teufel spricht" ne Spaß sie ist ein wahrer Engel, kam die gerade angelaufen. Sie rannte auf mich zu und wir umarmten uns schnell. Dann liefen wir zurück zu Ruth die uns gerade entgegen kam. Mein Grinsen wurde breiter, als ich den beiden ihr Geschenk reichte. Gespannt auf ihre Reaktion sah ich die beiden an. Beide öffneten das kleine Päckchen und begannen zu strahlen. Sie sahen sich kurz gegenseitig an und dann mich. In meiner Brust breitete sich ein Gefühl der Freude aus, es fühlte sich so unendlich schön an, sie so glücklich zu sehen. In den Päckchen waren eine Lichterkette mit Klammern und Fotos von uns, die man daran fest machen konnte. Und ihre Lieblingskekse natürlich.

Dina umarmte mich fest und auch Ruth bedankte sich, aber umarmte mich nicht, dass mochte sie nicht, aber ich akzeptierte das. Dann holten die beiden ihre Geschenke raus... Völlig normal denkt ihr? Ich hasse es, Geschenke zu bekommen. Vor allem, wenn sie teuer waren, meine Freunde sollen ihr Geld nicht verschwenden, ihre Freundschaft reicht mir. Also lehnte ich die Geschenke an mich dankend ab. Sie würden auch einen guten Gebrauch finden. Aber die Mädels ließen sich nicht so leicht runter machen. Und das sind meine Freundinnen! Und ich bin stolz drauf. Also nahm ich die Geschenke doch an und öffnete sie. Ich begann zu strahlen, als ich Ruth's Geschenk als eine Schneekugel (nennt man das so?) mit einem Bild von uns darin wieder erkannte. Auch war dort ein Brief drin... Ich laß ihn schnell durch und umarmte sie dann unter Tränen. „Danke," flüsterte ich in ihr Ohr. In dem Brief stand ein kleiner Text, was wir dieses Jahr alles gemeinsam gemacht hatten... Geschafft hatten und wie wichtig Ich ihr war. Sie gab mir einen „Gutschein", dass ich sie umarmen durfte. Sie war die Beste (ist ;D). Dann wandte ich mich Dina zu und strahlte ihr entgegen. Sie überreichte mir das Geschenk und lächelte fast genauso breit wie ich vorhin. Ich öffnete das Geschenk und staunte. Sie hatte mir ein Kissen genäht, mit einem Pferd darauf! Auch sie umarmte mich doll und ich konnte mein Glück nicht fassen. Halb weinend, halb lachend, sprang ich in die Schule und öffnete die Tür zum Klassenzimmer mit Schwung. Kurz war alle Aufmerksamkeit auf mich gerichtet... Ich mit meiner Weihnachtsmütze auf dem Kopf, strahlend wie ein Honigkuchenpferd. Dann wandten sich die Köpfe wieder ab und sprachen weiter ihre Gespräche. Jeder hatte aufgehört über mich zu lachen, oder schlecht zu reden, als ich mich mit Ruth anfreundete. Später natürlich auch Dina, aber sie war nicht so... Sie soll man es sagen? Sie war einfach nicht so „agressiv " wie Ruth. Eigentlich war es nicht agressiv, sie wusste einfach nur wie man sich verteidigt und richtig argumentiert. Ich setzte mich auf den Platz und wir redeten bis der Lehrer kam.

In der ersten Pause hüpfte ich fröhlich strahlend vor Dina und Ruth hin und her. Die beiden sahen sich grinsend an und schüttelten dann die Köpfe über mein „kindisches" Verhalten. Kurz darauf zwinkerte sie sich aber zu und begannen hinter mir her zu rennen. Ich versuchte beiden auszuweichen und rannte den Weg um die Schule herum entlang. Die beiden hielten sich wacker und als Ruth mich letzten Endes doch erwischte rannten die beiden vor mir weg. Bis zum Ende der Pause verfolgten wir uns über den Schulhof.

Die nächste Pause redeten wir dann über alles mögliche. Wir wanderten den Weg entlang, der um die Schule führte. Irgendwann vertiefte ich mich dann in meine Gedanken und beobachtete meine beiden Freundinnen, die lachend neben mir liefen. Ich hatte wirklich die besten Freunde der Welt. Es hatte so lange gebraucht, bis ich die beiden endlich gefunden hatte, oder sie mich eher, aber das Warten hatte sich definitiv gelohnt. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie machen würde. Sie haben mich gerettet. Vor meinen Mobber, vor den Blicken der Anderen, ... vor mir selbst. Und ich bin so froh, dass sie das getan haben. Dass sie bis heute bei mir standen, mich nicht verließen, egal was geschah. Sie sind das Beste, was mir jemals passiert ist.

Ich verabschiedete mich schnell von den beiden, wow, jetzt würden wir uns drei Wochen nicht sehen... Wobei, wir werden uns sicher treffen, hoffentlich. Ich rannte zu dem Auto, dass schon auf mich wartete und fuhr nach Hause.
Als ich dort ausstieg, sah ich mich lächelnd um, bevor ich in den Stall rannte. Ich schnappte mir Arosa und lief mit ihr zur Weide. Dort starrte ich kurz auf den Zaun vor mir, bevor ich die Türen zu der großen Wiese öffnete und Arosa hindurch führte. Ich schloss das Gatter hinter uns und lief auf den Zaun zu. Ich sprang hinauf und sah sie an. Sie kam zu mir her und stellte sich dicht neben den Zaun. Ich stieg auf ihren Rücken und trieb sie an. Wir galoppierten schneller und schneller über die Wiese, bis irgendwann der Zaun vor uns in Sicht kam, aber der hielt uns nicht auf. Arosa sprang mit Leichtigkeit darüber und wir rannten über eine schneebedeckte Wiese. Irgendwann wurden wir langsamer und schauten auf das wunderschöne Bild, dass sich uns bot und in diesem Moment wusste ich, ich hatte es geschafft, ich hatte mich aus dem tiefen Loch gezogen, in das ich gefallen war. Ich war bereit neu anzufangen, zusammen mit Arosa, Dina und Ruth. Gemeinsam. Das würden die schönsten Weihnachten seit langem werden.

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Hoffe sehr mein Weihnachtskapitel hat euch gefallen😊

War recht kurz, aber auch sehr spontan, also ja....

Frohe Weihnachten noch🎄🎁

Meine (Star Stable) KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt