Auf ein wundervolles Frohes Jahr voller guter Erfahrungen und Abenteuer
„Wie, wir können böllern ohne in den Knast zu kommen?"
Katja stand mit einem Glas Aperitif an einem Stehtisch in dem Wohnbereich des Hauptquartiers. Ihr gegenüber Justin, der sich über ihr fehlendes Wissen aufregte:
„Es ist Silvester. S.I.L.V.E.S.T.E.R. Neujahr. Wir feiern, dass ein neues Jahr beginnt. Neue Chancen. Vorsätze, an die man sich nie hält. Hast du das noch nie gehört? Katja du verarschst mich!"
„Du willst mir sagen, dass jeder hier Raketen in den Himmel schießt, nur wegen den Farben und dem Knall? Was bringt das? Umweltverschmutzung. Und sie verschrecken die Tiere. Ich habe ja nichts dagegen, aber was?! Das ergibt keinen Sinn!"
Unschuldig, wie Justin nun Mal war, hoffte er, dass seine Komplizen das Prinzip der Feier verstehen würden.
„Aber es ist doch schön, dass alle zusammen feiern. Du kannst wissen, dass die ganze Welt - bis auf wenige Menschen - feiern, froh sind. Alle zusammen."
Auch Jessica erhob sich nun von der Couch ein leeres Glas in der Hand.
„Wer will noch was, wer hat noch nicht? Wir haben noch Wodka, Gin und Tequila, Champagner und noch ein bisschen Aperitif zur Auswahl,” rief Sabine von der Theke auf der anderen Seite des Raumes.
„Bring mir Mal Gin noch mit!” rief Jessica zurück. „Mir Tequila!” kam es von Katja. „Wow, kein Aperitif, ich bin beeindruckt,” lachte Sabine darauf. Katja musste sie nur kurz stumm ansehen, dann hatte sich das Lachen schon erledigt.
Justin sah verdutzt über die Menge an alkoholischen Getränken zwischen den dreien hin und her.
„Was?” fragte Sabine, die nun zu ihnen lief, eine Augenbraue genervt hochgezogen.
Der Alkohol beeinflusste die Generäle nicht. Für sie war es quasi wie Wasser, nur der Geschmack zählte. Und was für andere als extrem Bitter und im Hals brennend galt, war für sie ein angenehm prickelndes Gefühl.
„Justin,” mischte Jessica sich nun auch ein. Der Junge nervte sie. Wann wollte er verstehen, dass so etwas wie Gemeinschaft schlichtweg nicht ihr Ding war? Dass es sie nicht im Geringsten interessierte, wenn tausende andere auf der Welt gerade feierten?
„Ja, Jess?" fragte er, wandte sich der Schwarzhaarigen zu.
„Für dich Jessica,” zischte sie. Den Namen mochte sie aus seinem Mund nicht hören. Garnok hatte sie nicht umsonst Jessica genannt und nicht *Jess*.
Sonst war auch nur wenigen Menschen genehmigt, dieses Kürzel zu verwenden. Es klang beinahe nett und das konnte sie nicht ausstehen. Nur die Personen, von denen sie also wusste, dass ihre Überzeugung von Garnok groß war, ihre Treue dem Ziel gegenüber - nur solche Personen durften sie so nennen. Und dieses Kind war viel zu zahm dafür.Sie mochte es zwar ihn wie einen Hund herum zu kommandieren, aber wie er brav ihren Befehlen folgte, wie er alles tat, um seinen Großvater glücklich zu machen, dass zeigte, dass er alles andere als würdig war, sie so zu nennen.
„Bei Garnok, Jessica?!" rief er nun fragend aus. Es war zwar gut, dass er seine Stimme gegen sie erheben konnte, aber andererseits nervte es sie nur noch mehr, wie wer wie ein kleines Kind reagierte. Ein Welpe war er. Ein Welpe im Vergleich zu ihnen. Übertrieben, klein, schwach. Er konnte mit seinen Emotionen nicht umgehen, trotzdem wusste er nichts anderes zu tun, außer ihnen zu folgen wie ein Schoßhund.
„Weißt du - ." begann Jessica nun zu reden, wurde jedoch von Sabine unterbrochen.
„Ich kann nicht glauben, dass ich die einzige bin, die das wusste,” sprach sie amüsiert.
„Naja, aber andererseits, ich kenn mich halt einfach aus."
„Angeber,” zischte Jessica nun halb amüsiert, halb gereizt.
„Aufmerksam. Informiert. Vorbereitet." Sabine konnte nur lächeln über die Reaktion ihrer Mitstreiterin.
„Wie vorbereitet? Können wir böllern?"
fragte Katja. „Einfach böllern? Raketen? Bomben? Wie macht man das?"Es war erschreckend, wie ihr Gesicht sich kaum bewegte, während sie sprach. Ob sie einfach nur interessiert war über die Kultur der Menschen oder ob sie wirklich neugierig und aufgeregt war, darüber könnte man lange diskutieren.
„Feuerwerkskörper, ich hab hier noch ein paar von letztem Jahr. Sind mit Drakonium. Ich hoffe das macht dir nicht zu viel aus Katja ~ ?"
„Mph. Akzeptabel. Solange es Explosionen gibt." Bei der Anmerkung leuchteten ihre Augen auf. Aber auch nur ihre Augen. Sonst bewegte sich kaum etwas in ihrem Gesicht.
„Explosionen ja, aber bunte Explosionen," neckte Sabine sie.
Sofort verschwand der Schimmer Freude aus Katjas Augen. Leicht senkte sie ihren Kopf und starrte Sabine an. Die fühlte sich unter Katjas Blick unwohl, wollte aber nicht schwach dageben. Sie hob provozierend einen Mundwinkel und grinste der Weißhaarigen schräg entgegen.Diese wandte sich langsam ab, schloss dabei die Augen und öffnete sie erst wieder als sie auf Justin gerichtet war. Die besinnten, ruhigen Gesten waren genau das, was Katja von Justin unterschied. Ihre Reaktion war bewusst von ihr gewählt. Sie wusste was sie tat, wenn sie sich leicht und leise und langsam bewegte. Und es war eben das, was sie von Justin unterschied. Sie war ruhig und kontrolliert. Genau dieses Verhalten machte es eben angsteinflößender, wenn sie sich nicht so verhält. Aber auch das Verhalten selbst war beängstigend, unberechenbar. Alles an ihr konnte Angst einjagen. Justin konnte das nicht. Lange nicht. Davon war er weit entfernt. Ob er irgendwann an den Punkt kommt, ist fraglich.
Jessica konnte darüber nur schmunzeln.
„Also los geht?" fragte Justin aufgeregt.
Und augenblicklich verschwand das kleine Schmunzeln Jessicas wieder. Sie verdrehte die Augen. Dann schüttelte sie den Kopf und dann lief sie gefolgt von Sabine, Katja und zu guterletzt Justin hinaus ins Freie..
Und war zuerst überrascht von den donnernden Geräuschen, die man drinnen gar nicht hören konnte.Über der ganzen Insel erstrahlten bunte Lichter. Der Rauch der Raketen bildete einen dichten Nebel, der sich über der Insel ausbreitete. Man hörte bis hier die Musik, die Schreie der feiernden Leute und vor allem die verschiedenen zischenden und knallenden Geräusche der Feuerwerke. Und dann zuckte sie zusammen unter dem lauten Geräusch einer weiteren großen Lichtershow. Ihre Augen scannen die gar nicht so dunkle Nacht wie die eines Raubtieres, das gerade seine Beute gesehen hatte.
„Bereit?" fragte Sabine - etwas entfernt von ihr - Justin. Dieser nickte.
Ein Pfeifen zischte durch die Luft. Dann ein Licht. Jessica zuckte herum verfolgte das seltsame Licht durch die Luft, bis es irgendwann explodierte. Wieder zuckte sie zusammen. Diesmal sah sie das Werk mürrisch, dann fasziniert an.
Sogar Katja faszinierte das Bild, das sich ihr zeigte, auch wenn sie es in ganz weiß als besser vor dem dunklen Hintergrund des schwarzen Meeres empfunden hätte.
„Kann ich das auch Mal probieren?" fragte sie also.
Sabine warf ihr eine Rakete zu und bald waren sie drauf und dran einer nach dem anderen ein riesiges Feuerwerk zu fabrizieren.
Und auf der Insel wunderte man sich, woher denn die Farben oben am Himmel über dem Meer kamen. Wie wundervoll sie doch aussahen. War es die Göttin selbst, die ihnen die Farben schickte? Die Freude die damit kam? Wenn nicht, wer sonst?
Wage erkannte man hinter dem Lichtermeer den Schatten des Hauptquartiers, des Gebäudes aus Stahl mitten auf dem Wasser - wo das Licht seinen Ursprung hatte.
Einmalig dieses Lichtermeer, mit dem das neue Jahr empfangen wurde.
---------------------------------------------------
Ein sehr kurzes Kapitel, auch sehr spontan muss ich zugeben, aber ich dachte mir ein kleines Kapitel zur Feier des neuen Jahres wäre doch ganz schön ☺️ ich wünsche euch einen guten Rutsch, ein schönes Silvester
Frohes Neues Jahr!
DU LIEST GERADE
Meine (Star Stable) Kurzgeschichten
أدب الهواةHier werde ich immer mal wieder eine Kurzgeschichte zu SSO hochladen. Unter anderem um mögliche Charaktere für meine Geschichte "Die Rückkehr Aideens" vorzustellen. Also falls euch einer der Charaktere besonders für diese Geschichte gefällt, dann sc...