12.

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{Ardys Sicht}
Ich guckte noch einmal in seine wunderschönen eisblauen augen, die wie Diamanten in der Sonne funkelten und mich aufmunternd anguckten, dann fing ich an zu erzählen. „als ich geboren wurde war mein Vater jeden Tag von morgens bis abends da. Er war die wichtigste Person in meinem Leben. Wenn er mit mir sprach, war es immer liebevoll und ermutigend. Aber an meinem 4. Geburtstag sah ich wie er meine Mutter schlug. Er schlug ihr immer wieder hart ins Gesicht und schien nicht aufhören zu wollen. Weil ich meine Mutter beschützen wollte rannte ich zu ihr und sagte mutig zu meinem Vater „halt hör auf das darf man nicht!" Er lachte und gab mir eine Ohrfeige. Dann wandte er sich wieder meiner Mutter zu. Das war der Moment in dem sich mein Leben für ein Jahr total verändert hatte. Jeden Abend kam mein Vater zu mir und meiner Mutter um ins wehzutun. Ich durfte mit keinen anderen Kindern mehr spielen und wurde aus dem Kindergarten genommen, damit keiner die blauen Flecken und offenen Platzwunden sehen konnte die mein Vater mir und auch meiner Mutter zufügte." Ich sah taddl wieder an. Ich wollte ihn nicht nerven oder belästigen mit meiner Vergangenheit. Aber er hörte aufmerksam zu. Deshalb erzählte ich weiter. „irgendwann nach meinem 5. Geburtstag der nicht gefeiert wurde, rief mein Opa an und lud uns zur Beerdigung von meiner Oma ein. Weil meine Großeltern sehr weit weg wohnten übernachteten wir bei Opa. Nachdem alle Gäste weg waren setzten Opa und Papa sich ins Wohnzimmer und tranken ein Bier. Ich sollte eigentlich schlafen aber ich konnte nicht einschlafen, deshalb hörte ich Opa und Papa zu wie sie sich unterhielten. Nach einiger Zeit sprach Opa die Verletzungen von Mama und mir an. Papa fing plötzlich an zu schreien das es ihn überhaupt nichts anginge was das für Verletzungen sind und woher sie kommen. Da hörte ich das vertraute Geräusch von Schlägen. Ich sprang auf und wollte Opa helfen. Er war so alt und schwach, da könnte Papa ihn doch nicht schlagen. Als ich im Wohnzimmer war sah ich gerade noch wie Papa ein Messer in Opas Körper stach, wieder rauszog und dann wieder in den bald leblosen Körper stach, dann holte er es wieder raus und immer so weiter bis Opa endgültig tot war. Was dann genau passierte weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall müsste ich ein paar Tage später vor Gericht aussagen und Papa kam ins Gefängnis. Die ersten 2 Jahre besuchten wir ihn noch regelmäßig, dann hörten wir auf und redeten auch nicht mehr über ihn. Er war für Mama wie gestorben, aber in meinen Träumen lebte er weiter und tötet auch heute noch unschuldige Menschen mit dem gleichen Messer wie damals. Ich..." Ich hörte auf zu reden, weil ich merkte das mir Tränen die Wange runterrollten. Taddl sah mich lange an. Dann sagte er „ich bewundere dich!" „warum?" „weil ich immer dachte das leute die so etwas gesehen haben, alle so werden wie ich, das man dann keine Möglichkeit hat normal zu werden. Ich dachte immer das es normal war das ich mit 10 Jahren das erste Mal Drogen genommen habe und mit 12 dann abhängig war. Aber jetzt wo ich sehe wie du geworden bist, wie normal du bist, merke ich das ich immer die Chance hatte normal zu sein." Ich dachte kurz über seine Worte nach und fragte dann „was ist denn mit dir passiert damals?"

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