41. Text: Wie man für eine Zielgruppe schreibt

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Diese Autorin hat mir mal folgendes unter eine Geschichte gepostet, und ich dachte schon, da hätte jemand Leseverständnisschwierigkeiten... um es mal wie ein Grundschullehrer auszudrücken. Kuckt mal.

Die Frage wird IM TEXT beantwortet

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Die Frage wird IM TEXT beantwortet. Zeile 7 - 9 im Screenshot. Aber es kam noch mehr zum selben Absatz.

Dass es keine Bäume gibt, habe ich nie gesagt

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Dass es keine Bäume gibt, habe ich nie gesagt. Immerhin reichen die Wurzeln einiger recht tief in den Boden (tiefer als die von Gras) und Holz gibt es auch von Büschen, Hecken und Sträuchern. Die Autorin kennt aber offenbar keine Hagebuttensträucher oder Brombeerhecken - um mal bei der heimischen Flora zu bleiben. Das war meine erste Begegnung mit dem Menschen, dessen Meisterwerk wir uns heute ankucken werden.

Einige Zeit später habe ich die Geschichte einer anderen Autorin hier kommentiert - und Fragestellerlein sprang für sie ein, da ich ihre Freundin gefälligst nicht korrigieren solle. Immerhin dürfe jeder Autor schreiben was und wie er will. Die verteidigte Autorin sagte sogar, dass unser Verdächtiger hier ihr beim Schreiben HELFEN würde und ihre Geschichten durch sie besser würden. Ich verglich also eine Geschichte "mit Hilfe" mit einer "ohne".

Die Überraschung: Nichts wurde behoben. Stil, Tropes, Ausdrucksfähigkeit und Gefühlstiefe, ebenso wie das inhaltliche Niveau blieben gleich. Es waren unterschiedliche Geschichten - aber sie lasen sich gleich! Normalerweise verbessert man sich mit Hilfe - oder verändert sich von Text zu Text, weil das Thema anders bearbeitet wurde - aber beides blieb aus.
Ergo, die "Hilfe" war gar keine. Es KANN KEINE Hilfe sein, wenn man einem Autor alles durchgehen lässt, weil er ja machen kann, was er will.

Schlimmer noch: Als ich dann mal bei diesem Fan/Autor (der seine Kommentare auch gerne löscht, wenn man ihn kritisiert, auch wenn "Kritik/Kommentare/Feedback und Votes sind jederzeit erwünscht." unterm Text steht) vorbeischaute, fand ich etwas, dass mich... morbide faszinierte. Ich zeige euch mal den Anfang einer "perversen" (Wort aus dem Titel) Geschichte, die eine Liebes- oder Sexromanze werden soll. Etwas, für kleine Mädchen, die mit roten Wangen kichern, wenn man das Wort "Sex" in den Mund nimmt und das eine ziemlich düstere Wendung nimmt. Den Klappentext seht ihr oben.

Romanzen mit Stars schreiben, ist nichts schlimmes, nicht mal für mich. Noch sind sie erlaubt, aber im Hintergrund tobt bereits ein Streit über Fanfiction generell. Urheberrechte, Persönlichkeitsrechte, etc. ... Stars sehen das manchmal zwar auch als Beleidigung, und sie tun mir bei schlechten Fics immer sehr leid, denn diese Geschichten formen das Bild ihres Charakters in den Köpfen ihrer Fans. Die Erwartungen IHRER Zielgruppe hat unsere Autorin hier getroffen, vor allem, wenn sie wirklich den perversen Sex schreibt, den sie im Klappentext verspricht... was ich aber nicht glaube. Ein Kerl, der Mutter UND Sohn fickt ist nicht pervers.

Schlefix... Nicht noch so ein blödes Failbuch!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt