Am Morgen wollte ich mich frühzeitig davonstehlen, doch ich lief direkt in Shimizus Arme, die über Nacht nach Hause gefahren und nun wieder gekommen war, um das Frühstück für die Jungs vorzubereiten. Lächelnd aber etwas steif grüßten wir einander, am liebsten wollte ich danach direkt verschwinden, doch ich konnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, das arme Mädchen alles alleine machen zu lassen, also blieb ich doch noch, um ihr zu helfen. „Trainer Ukai hat erzählt, dass du dich vielleicht als Managerin bewirbst." Plauderte sie mit mir beim Kochen der Miso Suppe. Zum ersten Mal davon hörend schnaubte ich verächtlich, „von wegen, das hätte er nur gerne. Wenn er mit der wildgewordenen Horde nicht zurechtkommt, ist das sein Problem. Außerdem hat er doch dich, du machst das hervorragend." Stritt ich das ganze ab. „Das ist wirklich schade. Da du mit Volleyball gut vertraut bist, wärst du perfekt für den Job. Ich hätte mich über ein wenig Unterstützung gefreut, außerdem möchte ich als Drittklässlerin natürlich eine geeignete Nachfolgerin finden." Brachte sie ihre Trauer über meine Ablehnung zum Ausdruck.
Es dauerte nicht lange bis der erste von den Jungs munter war und in die Küche kam, „Morgen" grüßte Sugawara und atmete genüsslich den Duft des Frühstücks ein, „ah, das riecht aber köstlich." Lobte er uns und wandte seinen Blick dann erstaunt zu mir, „ich habe nicht damit gerechnet, dass du noch hier bist. Hätte eher gedacht, dass du dich schon früh morgens aus dem Staub machst." Lachte er beim Einschenken eines Tees. Verlegen darüber, dass er mein eigentliches Vorhaben durchschaut hatte, spielte ich in meinen Haaren, „naja, ich wollte Shimizu nicht mit der ganzen Arbeit allein lassen. Aber jetzt, wo das erledigt ist, werde ich mich auf den Heimweg machen." Er stutzte kurz und schob mich dann lächelnd auf die Sitzbank zu, um mich daran zu platzieren, „so ein Unsinn, bleib wenigstens bis nach dem Essen."
Langsam fanden sich alle Jungs ein. Als Kageyama und Hinata sich gleichzeitig versuchten, durch den Türrahmen zu quetschen, weil keiner von beiden nachgeben wollte, brachte es mich zum kichern. Wieso musste bei den beiden alles in einem Wettbewerb enden? Während ich die Streithähne beobachtete und mich innerlich über sie amüsierte, ließ sich Sugawara sanft lächelnd neben mir nieder, „Akira, was war denn da gestern Nacht eigentlich los?" Unauffällig musterte ich den Schwarzhaarigen, der mir mittlerweile gegenüber saß und wurde, bei der Erinnerung an meinen Traum, ein wenig rot, „ach, nichts weiter...hab schlecht geträumt." Gab ich schnell wieder und hoffte inständig, dass er es dabei beließ und nicht noch weiter nach bohrte. Zu meinem Glück gab sich der Drittklässler mit meiner Antwort zufrieden, doch meine Erleichterung war nur von kurzer Dauer, denn ich spürte sehr deutlich, dass ich von der anderen Seite des Tisches förmlich angestarrt wurde. Er schien mich mit seinen tiefblauen Augen durchbohren zu wollen. Grade als ich luft holte, um ihn darauf hinzuweisen, dass es mir äußerst unangenehm war so angeglotzt zu werden, drängte sich mein Bruder zwischen mich und Sugawara, um den Blick des jüngeren Zuspielers abzufangen und mit böse funkelnden Augen zu erwidern, „Kageyama, wenn du unter meiner Aufsicht, jemals aufs Spielfeld gelassen werden möchtest, würde ich dir raten meine kleine Schwester nicht so lüstern anzugaffen." Man konnte dabei zusehen, wie sein Gesicht in Sekundenschnelle die Farbe wechselte, „was? ...Nein...hab ich nicht ...also...." Beschämt suchte er nach den richtigen Worten, dabei fuchtelte er so wild mit den Armen, dass er dem vorbeilaufenden Tsukishima beinahe das Tablett aus der Hand geschlagen hätte. „pass doch auf" Beklagte sich der Brillenträger, wogegen Kageyama ruhiger wurde und nur noch verlegen den Blick senkte, „tut ....mir leid" presste er leise hervor, was wohl sowohl an Keishin als auch an Tsukishima gerichtet war. Prustend verfiel ich in einen Lachanfall, „was ist los Romeo? Hast du dich etwa in mich verknallt?" Stichelte ich, denn ich fand seine Reaktion einfach urkomisch. Beleidigt schürzte er die Lippen, bevor sie sich zu einem hämischen Grinsen hoch zogen „In eine Zicke wie dich? Schlaf doch erstmal ein, bevor du träumst. Nein, ich kam nur nicht umhin, mich zu fragen, wieso ausgerechnet eine wie du mich in der Mittelschule so fanatisch verehrt hat." Bereits siegessicher warf er mir einen herausfordernden Blick, zu dem ich eisern standhielt. „Tja, ich konnte einfach nicht glauben, dass es tatsächlich einen so überheblichen Zuspieler gab, dessen riesen Ego sein Talent bei weitem überragte. Das einzige, was dich zu etwas besonderem gemacht hat, war dein Selbstbewusstsein, aber das hast du anscheinend in der Mittelschule vergessen, denn nicht mal das hast du behalten." Damit hätte ich den Punktestand wieder ausgeglichen, doch mein Bruder unterbrach unsere kleine Auseinandersetzungen und trieb die Jungs zur Eile an, damit sie möglichst früh mit dem Training anfangen können, für das sie extra hergekommen waren.
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Be my King // Kageyama x Reader 🍋
FanfictionAls Enkeltochter des alten Trainers Ukai solltest du eigentlich dein Leben dem Volleyball widmen. Doch als junge Frau hast du ganz eigene Pläne für die Zukunft, denn du möchtest, wie viele Mädchen in deinem Alter, lieber ein berühmtes Idol werden. B...