Seit der verregneten Sommernacht, waren Kageyama und ich ein Paar. Vor den anderen, insbesondere meinem Bruder und Tsukishima, hatten wir entschieden unsere Beziehung erstmal geheim zu halten. Wir wollten gerade am Anfang nicht, dass irgendwer sich einmischte. Doch es war nicht so einfach wie gedacht, in der Schule so zu tun, als könnten wir uns nach wie vor nicht ausstehen und auch die privaten Verabredungen, gestalteten sich als schwierig, da Keishin ziemlich lästig sein konnte.
An einem der wenigen Tage, an denen wir es geschafft hatten, uns unbemerkt zu treffen, saßen wir gemeinsam in einem Café. „Sollen wir diese Geheimnistuerei nicht langsam sein lassen und es endlich offiziell machen?" Fragte Kageyama und nahm einen kräftigen Schluck von seinem Cappuccino. Mir war klar, dass er Recht hatte, wir gingen nun schon über einen Monat miteinander aus und dieses ständige Aufpassen nicht erwischt zu werden, zerrte allmählich auch an meinen Nerven. „Ja, ich weiß. Aber ich habe Angst vor ihren Reaktion." Gab ich kleinlaut zu. „Kann uns doch egal sein, was die Anderen denken. Ich glaube, dass sie eh schon etwas ahnen." Er wurde ein wenig rot und wich verlegen meinem Blick aus, „außerdem nervt es mich, dass Sugawara dich während des Trainings immer wieder ganz offensichtlich anflirtet." Ich stutzte und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, „Was? Sugawara ist wie ein großer Bruder für mich." Skeptisch schnalzte er mit der Zunge, „du hast einen älteren Bruder und zu dem bist du kratzbürstig wie eine Furie. In Sugawaras Gegenwart dagegen, bist du der reinste Engel." Mit einem verschmitzten Lächeln stützte ich den Kopf auf die Hand, „bist etwa eifersüchtig?" Schweigend stellte er seine Tasse ab, erhob sich ein wenig von seinem Platz und beugte sich über den Tisch zu mir herüber, um mir einen zärtlichen Kuss zu rauben, „natürlich! Du gehörst zu mir und ich möchte, dass es auch jeder weiß." Seine unverblümten Worte ließen die Hitze in mir aufsteigen. Beschämt senkte ich den Blick, „Bald beginnt der Vorentscheid für das Frühlingsturnier, da solltet ihr alle euch sowieso voll und ganz auf das Volleyballspielen konzentrieren. Lass uns noch bis danach warten." Nachdenklich verschränkte er die Arme und nickte dann seufzend. Er nahm meine Hand in seine und streichelte sanft mit dem Daumen darüber, „ist gut, aber egal wie das Turnier für Karasuno ausgehen wird, danach machen wir es offiziell."Der Vorentscheid stand kurz bevor. Da ich nicht, wie angekündigt, nach den Sommerferien den Manager-Posten direkt wieder hingeworfen hatte, sollte ich das Team eigentlich nach Leibeskräften unterstützen, doch stattdessen war ich wegen einer dicken Erkältung ans Bett gefesselt. „Morgen haben die Jungs ihr erstes Match." Sagte ich betrübt und schlürfte meine Suppe, die Keishin mir gebracht hatte. Er legte seine Hand an meine Stirn, die sich herrlich kühl auf meiner erhitzten Haut anfühlte, „du hast immer noch Fieber. Die kommt auch ohne dich zurecht." Sage er unmissverständlich, damit ich nicht auf dumme Gedanken kam. Deprimiert zogen sich meine Mundwinkel nach unten. Mein Bruder nahm mir den Teller ab und klatschte ein Kühlpflaster an meinen Kopf, mit dem er mich runter auf das Kissen drückte. „Schlaf jetzt, umso schneller bist du wieder gesund und kannst im Finale der Vorrunde, die Jungs anfeuern." Triumphierend grinste er und verließ mit dem klappernden Geschirr mein Zimmer.
Ich war fast eingeschlafen, als es an der Tür klingelte und ich Stimmen im Flur vernahm. „Nein, du kannst jetzt nicht zu ihr! Als euer Trainer kann ich das nicht erlauben, wenn du dich ansteckst, können wir das Frühlingsturnier direkt abschreiben." Langsam richtete ich mich auf, „Kageyama?" Flüsterte ich, doch sofort schoss mir ein stechender Schmerz in den Kopf. Ich ließ mich wieder auf das Kissen sinken. Anstatt zu ihm hinaus zu gehen, nahm ich mein Handy zur Hand und wählte seine Nummer. Es dauerte nicht lange, bis er abhob und ich ohne Begrüßung direkt in den Hörer sprach, „Er hat Recht, geh heim, ich will nicht schuld sein, wenn du auch noch krank wirst." Das Rascheln an meiner Tür verriet mir, dass er sich dagegen lehnte und ich konnte seine Stimme sowohl direkt an meinem Ohr als auch vor meinem Zimmer deutlich hören. „Wie fühlst du dich?" Fragte er besorgt, was mir ein Lächeln entlockte. Auch wenn ich ihn nicht sehen konnte, spürte ich sehr deutlich, dass er ganz in meiner Nähe war. „es geht schon. Mach dir keine Gedanken, ist nur eine Erkältung. Ich werde es überleben." Erleichtert atmete er auf, „dann bin ich beruhigt. Ruh dich gut aus, damit du schnell wieder fit bist…" noch immer vernahm ich am anderen Ende der Leitung sein leises Atmen, bevor er mit hauchzarter Stimme, „…ich liebe dich" in den Hörer wisperte. Vermutlich schlich mein Bruder noch immer um ihn herum, weshalb er den letzten Teil so leise wie möglich aussprach. Nachdem wir aufgelegt hatten und ich hören konnte wie die Haustür sich schloss, kam Keishin auch schon in mein Zimmer gepolter und musterte mich skeptisch, „sag mal, läuft da was zwischen dir und Kageyama?" Verlegen zog ich mir die Decke bis über die Nase, um meine Röte zu verbergen, „wie kommst du darauf?" Stellte ich anstatt zu antworten eine Gegenfrage. Er kam gefährlich nah an mein Gesicht, „ich frage mich nur, wie der Bengel plötzlich auf die Idee kommt, dir einen Krankenbesuch abzustatten…und wieso hast du eigentlich seine Nummer?" Er bombardierte mich weiter mit unangenehmen Fragen, auf die ich keine gute Ausrede wusste, also täuschte ich einfach einen Hustenanfall vor, in der Hoffnung, dass er endlich Ruhe gab und mit Erfolg. Entspannt atmete ich auf, als er endlich aus meinem Zimmer verschwand. Ich nahm mein Handy erneut zur Hand und tippte eine Nachricht an Kageyama.
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Be my King // Kageyama x Reader 🍋
FanfictionAls Enkeltochter des alten Trainers Ukai solltest du eigentlich dein Leben dem Volleyball widmen. Doch als junge Frau hast du ganz eigene Pläne für die Zukunft, denn du möchtest, wie viele Mädchen in deinem Alter, lieber ein berühmtes Idol werden. B...