9 Awkward Silence

1.1K 77 1
                                    

~Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens.~ John Steinbeck



Ich klopfe.

Stille.

Dann kommt ein „Ja".

Ich öffne die Tür und das erste, was ich erkennen kann, ist die wundervolle Fensterfront mit einen Blick auf einen typischen Winterhimmel, ganz blau und hell leuchtend.

Die Aussicht von hier oben ist tausend Mal schöner als von meinem Büro.

Ich gehe ein paar Schritte in den hellen Raum und kann einen großen Schreibtisch in der Mitte des fast leeren Raums ausmachen. Dahinter ein Stuhl, der mit der Lehne zu mir zeigt. Der Drehstuhl bewegt sich ganz langsam hin und her, was mich etwas verwundert, bis ich die Füße sehe, von denen das Schaukeln ausgeht. Ich setze mich gegenüber der Lehne und warte darauf, dass er sich umdreht oder irgendetwas sagt aber es passiert einfach nichts.

Ich werde sichtlich nervös und beginne an meiner Unterlippe zu kauen.

Eine Minute sitze ich da total unsicher bis ich ein lautes Ausatmen höre.

Er setzt zum Reden an.

„Du hast ganz schöne scheiße gebaut, weißt du das?"

Es ist wirklich Lee Know...

Ich nicke bis ich merke, dass er mich nicht sehen kann, weswegen ich ein stumpfes „Ja..." heraus quetsche.

„Normalerweise werden solche Fehler hart bestraft, das ist dir doch bestimmt bewusst, nicht wahr?"

Seine Stimme klingt total Emotionslos, nichts warmes war aus ihr zu hören, nur ein kaltes Wort nach dem anderen, was mich nur noch mehr verunsichert.

Ein Schauer erzieht sich über meinen Rücken und ich senke meinen Blick.

„Ja das ist mir bewusst, das war ein Versehen und ich weiß nicht wie mir sowas passieren konnte, das wird nie wieder vorkommen... das verspreche ich!"

Das ist einfach aus mir heraus gesprudelt gekommen. Ich hoffe das war nicht falsch oder so. Ich hatte einfach den Drang mich erklären zu müssen.

„Ich gebe dir die Chance das wieder gerade zu biegen. Lass dir was einfallen."

Gibt er monoton von sich.

„Ich werde mein Bestes geben!" entgegne ich.

„Gut, dann kannst du jetzt wieder gehen."

„Wie jetzt, einfach so...?"

„Ja,    einfach    so."

Diese 3 Wörter kommen ganz langsam und sehr betont über seine Lippen.

Ich dachte, dass er mich richtig klein machen würde aber das habe ich nicht erwartet. Ich stehe zögernd auf und verlasse das Büro.

Wieder auf der Etage meines Büros steige ich aus und setze mich hin, als wäre nie etwas gewesen.

Jetzt muss ich mir etwas Gutes einfallen lassen...

Taste. MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt