28 Lonely St.

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~Wer Großes versucht, ist bewundernswert, auch wenn er fällt.~ Lucius Annaeus Seneca



Mein Gedankengang wird von ihrem Stöhnen unterbrochen und ich kann es nicht fassen. Ich war wirklich nur ein Spielzeug für ihn, nicht mehr und nicht weniger. Ich habe mir eingeredet, dass da mehr wäre aber anscheinend ist da nichts...

Gar nichts.

Tränen treten in meine Augen und ich stehe noch eine Weile dort ohne das alles wahrhaben zu wollen.

Langsam trete ich zu dem Aufzug zurück.

Unten angekommen vergewissere ich mich, dass mich niemand sehen kann und verlasse das Entertainment. Sobald ich draußen bin, breche ich zusammen.

Wie kann mir eine Person in so kurzer Zeit so wichtig werden...

Und noch wichtiger, wie kann die Person mich in so kurzer Zeit so enttäuschen.

Ich blicke auf uns sehe wie niedrig die Sonne schon steht. Ich scheine schon eine ganze Weile hier zu sitzen.

Neben mir öffnet sich die Tür.

Frau Choi steht vor mir und schaut mich fake mitleidig an.

„Ach Schätzchen, was ist denn los, du siehst so verlassen aus..."

Ihr Lippenstift ist sogar etwas verschmiert und ihr eh schon viel zu kurzer Rock unpassend hochgerutscht.

Sie macht mich wütend nur indem sie mich anschaut.

Sehr wütend.

Um nicht noch etwas zu machen, was ich danach bereuen würde, stehe ich auf und gehe. Einfach gerade aus.

Weiter.

Und Weiter.

Mal gucken, wo mich mein Weg hintreibt.

Eine Stunde bin ich gelaufen.

Jetzt stehe ich vor einem Imbiss, der Brötchen mit verschiedenen Belägen verkauft. Mein Magen würde sich sicher freuen, nachdem meine letzte Mahlzeit eine Schüssel Müsli war. Heute Morgen in der Eile.

Mit meinem Sandwich setze ich mich auf die Parkbank und beobachte, wie der Mond über den Horizont steigt. Die Sonne auf der anderen Seite blitzt noch etwas hinter dem Horizont hervor aber nach und nach dringen immer weniger Strahlen zu mir.

Manchmal schaue ich den Mond an und denke mir, dass jeder ihn schon mal angeschaut hat. Für mich ist er ein Weg um mich mit Menschen verbunden zu fühlen. Wahrscheinlich ist er auch das meist gesehene Objekt. Auch die Menschen vor tausenden Jahren konnten ihn schon bewundern und immer ist es die selbe Seite, die wir sehen.

Auch wenn wir auf den Mond schauen, schauen wir ungefähr 1,3 Sekunden in die Vergangenheit. Das ist super faszinierend.

Ich liebe diese die Ruhe, die er ausstrahlt. Er gibt einem Verbundenheit und auch Kraft und sieht dabei auch wunderschön aus...

Ich verliere mich wieder in Gedanken, doch langsam wird es kalt also muss ich irgendwie nach Hause kommen.

Der logischste Weg scheint mir mit dem Bus zu fahren. Ich mag öffentliche Verkehrsmittel zwar, sie sind praktisch aber die Menschen darin machen einem die Fahrt meist nicht einfach. Erstrecht bei Nacht.

Aber heute komme ich glücklicherweise unversehrt zuhause an und lasse mich in mein Bett fallen.

So viel Enttäuschung aber das Leben geht weiter.

Manchmal wünschte ich die Zeit stoppen zu können.

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Ich fühle mich schlecht für die Hoffnung, die ich mir gemacht habe. Es war es nicht Wert für jemanden zu hoffen, der einen scheiß für mich empfindet.

Taste. MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt