Eine völlig normale Familie

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Heyho, hier bin ich mal wieder und das ist mein neues Projekt, ich hoffe euch gefällt das erste Kapitel und lasst auch gerne Lob, Kritik oder Anregungen da. LG eure Elli^^

Tiefes Schwarz umhüllte mich, immer wieder durchbrochen durch uns entgegenkommende Autos und die Straßenlaternen, welche in dumpfem gelb durch das Fenster der Beifahrerseite in mein Gesicht leuchteten. Und doch schwarz, immer wieder dieses Schwarz. Eine erdrückende Stimmung herrschte im Auto zwischen meiner Mutter und mir. Etwas war passiert, etwas dass uns am Telefon keiner mitteilen wollte. Der Weg zum städtischen Krankenhaus war eigentlich nicht besonders weit, doch gerade Heute, kam er mir durch diese schwerwiegende Ungewissheit endlos vor. Ich sah aus dem Fenster hinauf in den pechschwarzen, bewölkten Nachthimmel. Keine Sterne waren zu sehen, die Wolkenschicht lag wie eine schwermütige Decke über unserer kleinen Stadt. Es sah nach Regen aus. Wie passend, dachte ich. Als mein Blick zur anderen Seite wanderte und ich das Gesicht meiner Mutter betrachtete, spürte ich einen unangenehmen Druck in meiner Brust. Ihr Qwirk machte sich in Situationen der mentalen Instabilität selbstständig. Wir, mein Vater und ich, nannten es kurz scherzhaft den “Auraausbruch”. Der Qwirk meiner Mutter bestand darin, die Kraft ihrer Aura aus ihrem Körper treten lassen zu können und diese zu manifestieren. Mit dieser Kraft hätte sie problemlos Superheldin werden können, doch sie entschied sich dagegen und wurde Notärztin. Eine besondere Form ihrer Aura war ein heilendes, blaues Licht, welches Wunden schließen und Knochenbrüche richten konnte, solange meine Mutter selbst in guter Verfassung war. Ihre Verfassung spielte dabei eine sehr entscheidende Rolle, denn war sie selbst körperlich oder seelisch nicht im Gleichgewicht, konnte sich die Menge an Aura, welche sie für die Heilung auswendete in ihren Körper zurückziehen und die Verletzungen ihres Patienten auf sie selbst übertragen. Darum leistete sie meist nur das nötigste an erster Hilfe, damit sie dann Schulmedizinisch weiterarbeiten konnte. Ich verstand es oft nicht, wie eine Frau, die in der eigenen Küche die Fassung verlor, wenn ihr etwas überkochte, so einen stressigen Job mit einer unglaublich professionellen Gleichgültigkeit ausüben konnte, aber ich bewunderte sie dafür, zumal sie ihre Aurakräfte auf mich vererbt hatte. Meine Wenigkeit allerdings wollte unbedingt Superheldin werden, genau wie mein Vater, von dem ich ebenso den Qwirk geerbt hatte. Also hatte ich meine Aura nicht aufs Heilen trainiert, sondern aufs Kämpfen, was in Verbindung mit dem Qwirk meines Vaters ganz schön Eindruck machte. Zu meinem Vater, ich liebte und vergötterte ihn, er war all das, was ich sein wollte, stark, cool, selbstsicher, humorvoll und er war die Top 3 der Profihelden in Japan, nur einen Platz unter Endeavor, welcher auch noch ein guter Bekannter meines Vaters war. Mein Vater, Yuto Shirou alias Archangel, die Schönheit und Stärke seiner gigantischen schneeweißen Engelsflügel und seines eleganten und zugleich tödlichen Kampfstils war in ganz Japan und darüber hinaus bekannt. Er war wirklich ein Held wie er im Buche stand, mein großes Vorbild.

Ich war so in Gedanken, dass ich zuerst gar nicht mitbekam, wie meine Mutter auf den Parkplatz des Krankenhauses raste, sich quer über zwei Parkplätze stellte und aus dem Auto sprang.

“Yuuka, komm schon!” brüllte sie und ich folgte ihr eilig. Warum wir hier im Krankenhaus waren, hatte mir noch immer keiner gesagt, vielleicht war meine demente Oma wieder ausgebüchst. Doch etwas war anders, denn als wir den Empfang erreichten warteten dort schon eine völlig aufgelöste Schwester und... Endeavor!? Letzterer deutete in unsere Richtung als wir fast schon im Laufschritt näherkamen und die Krankenschwester fuhr herum.

“Frau Shirou! Da sind Sie ja!”

Ich verstand nun gar nichts mehr, was war hier los? Bis meine Mutter mit zittriger Stimme zu sprechen begann.

“Y-yuto...Wo ist er?” rief sie der Krankenschwester und Endeavor entgegen. Als ich endlich begriffen hatte, was das alles bedeutete, schnürte sich meine Brust krampfhaft zusammen und ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Die Schwester rannte vor in einen Gang und dann durch eine Tür auf der Intensivstation stand, meine Mutter und ich hinterher, Endeavor folge langsamer. Beim richtigen Patientenzimmer angekommen stockte ich, was würde ich dahinter erblicken, was zur Hölle war passiert? Meine Mutter preschte sofort hinein. Langsam näherte ich mich der offenen Tür, ich zitterte.

Was ich erblickte, als ich vorsichtig meinen Kopf um die Ecke reckte war das Schlimmste, was ich jemals gesehen hatte. Die weißen Flügel meines Vaters waren besudelt mit Blut und Dreck, sie waren zerzaust und ramponiert und lagen ausgebreitet auf einem gigantischen T-Förmigen Bett, in der Mitte mein Vater selbst. Er und ich hatte die Fähigkeit unsere gigantischen Flügel einzuziehen, sodass sie nur noch als ein riesiges Tattoo, welches sich von unseren Schultern bis zu den Fersen erstreckte, sichtbar waren. Aber dazu war er wohl nicht mehr in der Lage gewesen. Aus seinem Körper ragten unzählige Schläuche und dutzende Geräte waren an ihn angeschlossen.

Das monotone Piepen der Geräte verfolgt mich seit diesem Tag vor zwei Jahren...

Koma ist eine seltsame Sache, manche sagen, dass komatöse Patienten hören könnten, was um sie herum passiert, andere wiederum behaupten, dass sei Schwachsinn. Ich für meinen Teil möchte nur zu gerne glauben, dass mein Vater die Neuigkeiten, die ich ihm jeden Tag erzählte hören konnte und er somit immer noch Teil meines Lebens war. Besonders heute, heute wo ich ihm erzählte, dass ich es geschafft hatte, ich war an der Yuei angenommen worden und würde zu einem Profiheld werden, genau wie er, ich würde sein Vermächtnis weiterführen und ihn stolz machen. Auch wenn ich das jetzt alleine durchziehen müsste, denn ich würde alleine umziehen müssen, da meine Mutter sich seit dem Vorfall mit meinem Vater nicht von dessen Krankenbett wegbewegte und ich so ziemlich auf mich gestellt war. Übelnehmen tat ich es ihr nicht, er war die Liebe ihres Lebens und sie wollte ihn nicht alleine lassen, falls sich sein Zustand ändern würde.

Ich seufzte traurig als ich das Krankenhaus wieder verließ, ich hätte sie in den letzten zwei Jahren echt gebraucht, doch mein Vater brauchte sie und ihre Kräfte, die sie tagtäglich für ihn benutzte sicher mehr. Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als dass es irgendwann wieder so werden könnte wie es früher war und wir drei zusammen lachen könnten.

Draußen vor dem Krankenhaus wartete schon ein Wagen auf mich, der mich und mein Gepäck zu meiner neuen Wohnung bringen sollte, organisiert und gesponsort von Endeavor. Darüber, dass er sich seit dem Vorfall etwas um mich gekümmert hatte, war ich ihm sehr dankbar, obwohl ich ihn menschlich für ein Arschloch hielt, nachdem ich einige Male bei ihm zuhause gewesen war, um zu trainieren und seine Kinder kennenlernte, insbesondere mit Shoto verstand ich mich gut, was meine Ansichten zu Enji Todoroki nicht gerade verbesserten, doch das würde ich niemals zeigen, immerhin verdankte ich ihm viel.

Nach mehreren Stunden Autofahrt waren wir vor dem großen Wohnkomplex angekommen, in dem ich nun meine Wohnung hatte. Ich stieg aus und schnappte mir meine Koffer, dann fuhr der Wagen auch schon wieder weg und ich stand nun mit diversen Taschen und Koffern auf der Straße und überlegte, wie ich das alles nach oben bringen sollte.

“Mist...” fluchte ich und versucht so viele meiner Sachen wie möglich auf den Arm zu nehmen, dann ging ich drei Schritte und die Hälfte machte wieder Bekanntschaft mit dem Boden, ich fluchte. Auf einmal hörte ich hinter mir ein leises Kichern.

“Soll ich dir helfen?”

Wir werden die Besten sein! MHA-StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt