Etwas geladen drehte ich mich um und erblickte einen unsicher dreinblickenden Jungen, welcher wohl ungefähr mein Alter hatte. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.
“Du siehst aus als könntest du ein paar helfende Hände gebrauchen, bei dem ganzen Gepäck.”
Meine Miene wurde wieder entspannter und ich lächelte, er wollte wohl wirklich nur nett sein.
“Ja das könnte ich tatsächlich, danke.” lächelte ich ihn an und seine Wangen färbten sich knallrot. Wie knuffig, dachte ich und nahm wieder zwei meiner Koffer in die Hände. Der Junge mit den Sommersprossen und dem dunkelgrünen Wuschelkopf trat näher und belud sich ebenfalls mit zwei Koffern.
“W-wo solls denn hin gehen?” fragte er und ich stockte, setzte dann einen Koffer wieder ab und kramte aus der Hosentasche meiner kurzen, dunkelblauen Jeans Shorts den Zettel, den Endeavor mir gegeben hatte, darauf stand die genaue Adresse und ich zeigte sie dem Jungen.
“Oh, das ist ja genau nebenan.” murmelte er belustigt.
“Du wohnst auch hier?” schlussfolgerte ich und sah ihn fragend an.
“J-ja, zusammen mit meiner Mutter, genau in der Wohnung daneben. Du und deine Familie sind also die neuen Nachbarn, die in der Mieterversammlung angekündigt worden sind.”
“Jein, also eigentlich nur ich. Meine Eltern wohnen woanders.” erklärte ich und leichte Trauer schwang in meiner Stimme mit, doch zu meinem Glück fragte mein neuer Nachbar nicht weiter nach, sondern lächelte mich einfach nur kurz aufmunternd an und wies mich an ihm zu folgen. Oben angekommen öffnete ich zum ersten Mal die Tür zu meinem neuen Zuhause. Mein Nachbar sah mir unsicher hinterher als ich die Wohnung betrat.
“Du kannst ruhig reinkommen, äh, wie heißt du eigentlich?”
“Oh, achja sorry, mein Name ist Izuku Midoriya und du bist dann Shirou-san, oder? Das stand zumindest am Klingelschild.”
“Yuuka, nenn mich bitte nur Yuuka.”
“J-ja klar, gerne, dann kannst du mich auch gern Izuku nennen.” schüchtern blickte er zu Boden.
“Gerne, freut mich dich kennenzulernen Izuku.” grinste ich und lief durch die Wohnung, stellte die Koffer im Schlafzimmer ab und ging dann Richtung Wohnzimmer. Izuku folgte mir interessiert und sah sich um.
“Ich bin echt froh, dass meine Möbel schon vor ein paar Tagen hier reingestellt wurden und ich jetzt sofort meinen Kram einräumen kann und nicht in eine Baustelle einziehen muss.” lachte ich und öffnete die Balkontür.
“Danke für deine Hilfe Izuku, den Rest schaff ich jetzt schon.”
“A-aber unten stehen doch sicher noch drei weitere Koffer und diverse Taschen.” stellt er verwirrt fest als er neben mich auf den Balkon trat und nach unten zur Straße sah. Ich grinste stolz und begann auf einen Stuhl und dann auf das Geländer zu klettern. Izuku wurde kreidebleich und sah mich panisch an.
“Ja, aber jetzt wo ich weiß wo mein Balkon ist, ist der Rest ein Klacks.” lachte ich, zog meine Sweatshirtjacke aus und drückte sie ihm in die Hand. Zum Vorschein kam mein rückenfreies Top und Izuku begann wohl wirklich an meiner mentalen Gesundheit zu zweifeln, doch mindestens genauso interessiert wie verwirrt betrachtete er das riesige Flügeltattoo, welches meinen ganzen Rücken überspannte und sich meine Beine hinab zog.
“Hast du jetzt genug gestarrt?” fragte ich kichernd und Izuku wandte ertappt und peinlich berührt den Blick ab, bis ich plötzlich vom Balkon sprang und ich ihn panisch kreischen hörte. Im Bruchteil einer Sekunde verschwand mein Tattoo und die gigantischen, schneeweißen Flügel kamen zum Vorschein und bremsten meinen Sturz. Ich schlug ein paar Mal kräftig mit ihnen und schon tauchte mein Gesicht wieder genau vor dem von Izuku auf und er starrte mich mit großen Augen an. Begeisterung glänzte in seinem Blick und er begann zu stahlen.
“Wahnsinn.” hauchte er, mehr zu sich selbst als zu mir, doch trotzdem begannen meine Wangen sich zu erwärmen und ich lächelte ich verlegen an. Als wir dann bemerkten, wie nah wir einander waren, weil er sich über das Geländer lehnte und ich genau davor flog, schauten wir uns kurz panisch an und ruderten dann beide einen halben Meter zurück. Unsicher lachte ich und Izuku war auf einmal verdammt interessiert an seinen Schuhen.
“Ähm ja, ich hol dann mal meine Sachen, meinte ich und setzte zum Sturzflug an, keine fünf Sekunden später stand ich wieder an der Straße neben meinem Gepäck. Ich seufzte, Izuku würde wegen meiner aufdringlichen Art sicher sofort Reißaus nehmen und sich ab jetzt in seiner Wohnung verschanzen, jedes Mal, wenn er mich im Treppenhaus hören sollte. Verdammt, die Schule begann erst in einigen Wochen und bis dahin würde ich mich hier alleine sicher zu Tode langweilen. Er war sicher schon zurück in seine Wohnung gerannt und erzählte seiner Mutter von der neuen und total durchgeknallten Nachbarin. Missmutig sah ich nach oben zu meinem Balkon, doch dort stand Izuku und winkte mir begeistert zu. Erleichtert winkte ich zurück und schnappte mir die nächsten Koffer, bevor ich wieder zu ihm hochflog, diesen Vorgang wiederholte ich noch zweimal und schon hatte ich sämtliches Gepäck in meiner neuen Wohnung. Ich landete wieder auf dem Geländer und zog meine Flügel zurück, bis nur noch die schwarzen Linien auf meiner Haut zu erkennen waren, dann sorang ich auf den Balkon. Begeistert beobachtete Izuku dieses Vorgehen.
“Deine Spezialität ist echt der Wahnsinn, Yuuka.” schwärmte er.
“Danke, ich habe sie von meinem Vater geerbt.” traurig hob ich die große, weiße Feder auf, die ich wohl verloren hatte und drehte sie am Kiel zwischen meinen Fingern. Nachdenklich sah der grünhaarige mich an und wusste nicht, was er sagen sollte, doch dann schien etwas in seinem Kopf Klick zu machen und große grüne Augen starrten mich von der Seite an.
“Sag mal, kann es sein, dass dein Vater Archangel war?” fragte er vorsichtig.
“Ist!”, korrigierte ich ihn, “Er ist nicht tot und irgendwann wird er wieder aufwachen!” meinte ich bestimmt und hob mein Kinn an. Ich war nicht hier, um Trübsal zu blasen.
“Aber sag mal, wie bist du so schnell darauf gekommen?”
“Naja, diese Art von Flügeln und dann noch die Tattoos, das ist schon ziemlich einzigartig, in meinen Notizen da...”
“Du hast dir Notizen über meinen Vater gemacht?”
“Nicht nur über ihn, über alle Superhelden die ich bewundere.”
“Willst du selber auch Profiheld werden?” fragte ich begeistert und er nickte enthusiastisch.
“Ja! Und genau deshalb geh ich bald an die Yuei.”
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Wir werden die Besten sein! MHA-Story
FanfictionYuuka Shirou hat alles was man braucht um Profiheld zu werden, inklusive einer dramatischen Backstory, doch sie lässt sich durch nichts aufhalten, bezieht alleine eine neue Wohnung in einer neuen Stadt um auf die Schule zu gehen, die ihre Träume wah...