Kacchan

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Die Stimmen wurden lauter und Izuku immer hektischer.

“Wer...?” wollte ich gerade fragen, doch der grünhaarige zog mich hinter einige Müllcontainer und hielt mir den Mund zu. Doch anscheinend waren wir zu langsam, denn die aggressive Stimme aus der Gasse sprach nun offensichtlich zu uns, denn Izuku begann zu zittern.

“OI DEKU! Hältst du mich für dumm, ich hab dich gesehen!”, keifte der Typ, “KOMM DA RAUS!” setzte er noch nach. Izuku presste immer noch seine Hand auf meinen Mund und bewegte sich keinen Millimeter. Langsam wurde es mir aber zu doof und ich leckte seine Handinnenfläche an, damit er auf mich reagierte. Perplex quietschte er auf und sah mich mit hochrotem Kopf an, ich aber stand seelenruhig auf und zeigte mich dem pöbelnden Typen und seiner Begleitung. Beide waren in unserem Alter und der blonde mit dem lauten Organ betrachtete mich verwirrt, anscheinend hatte er nicht erwartet, dass auch Izuku in Begleitung war.

“Wer bist du denn und was treibst du da mit dem Scheißnerd?” maulte er mich an.

“Und wer hat dich erzogen, dass du so asozial bist?” stellte ich die Gegenfrage.

“Y-y-yuuka...” stammelte Izuku.

Die Augen des Blonden funkelten gefährlich auf.

“Für wen hältst du dich, du Miststück!?” fauchte er und in seinen Handflächen erschienen kleine Explosionen. Izuku wimmerte auf und zog wieder an meinem Ärmel.

“S-sie hats nicht so gemeint, reg dich nicht auf Kacchan.”

“SAG MIR NICHT WAS ICH TUN SOLL, SCHEIßNERD!”

“Oh und ob ich das so gemeint habe! Und sein wir mal ehrlich, wer es nötig hat, ein Mädchen direkt so anzugehen und zu beleidigen, der muss offensichtlich etwas kompensieren, vielleicht ja einen kleinen Schwa...” weiter kam ich mit meinem Spott nicht, denn Izuku kreischte und im selben Moment spürte ich Hitze an meiner Wange. Einige Sekunden war ich verblüfft, dass er mich zwar angegriffen, mich aber nicht verletzt hatte.

“Respekt, ich hatte dich für einen dummen Prollo ohne Selbstbeherrschung gehalten, aber zumindest deine Spezialität scheinst du gut im Griff zu haben.”, grinste ich und wischte mir mit dem Handrücken den Ruß von der Wange., “Aber da bist du nicht der einzige, also provozier mich nicht und lass gefälligst Izuku in Ruhe.”

“PAH, SONST WAS?” fragte er auffordernd, ich lachte einmal freudlos auf.

“Sonst...” und in diesem Moment breitete ich meine Flügel aus und schlug einmal mit voller Kraft mit ihnen, den Blonden und seinen Kumpel riss es augenblicklich von den Füßen und sie wirbelten durch die Luft, landeten daraufhin auf der anderen Straßenseite auf ein paar Müllsäcken und Kartons. Perfekt gezielt, dachte ich und grinste.

“Komm Izuku, lass uns weiter, die werden uns nicht mehr nerven.” daraufhin hakte ich mich bei ihm ein und zog ihn lächelnd mit mir. Eine Weile schwiegen wir, bis Izuku es nicht mehr aushielt.

“Wie konntest du so cool bleiben? Und warum wusstest du, dass Kacchan uns nicht folgen würde?”

“Naja, als er seine Spezialität zeigte, war ich mir sicher, dass ich einen Zweikampf gewinnen würde, darum bin ich cool geblieben und ähm, vielleicht wollte ich dich auch ein bisschen beeindrucken.” gab ich zu. Izukus Wangen färbten sich rot und er lächelte schüchtern.

“Und ich war mir sicher, dass...Kacchan?” “Katsuki Bakugou.” erläuterte Izuku.

“Ah ok, ja ich wusste, dass Bakugou uns nicht folgen würde, weil er doch nicht so ehrenlos ist, wie ich zuerst dachte, wir haben beide nur unsere Stärke demonstriert, ohne dem Anderen damit zu schaden, ein kleiner Kräftevergleich sozusagen, um die Fronten abzustecken.”

“hmh.” machte Izuku und schien beeindruckt.

“Ich kenne solche Typen von den Trainingscamps die mein Vater damals ab und zu veranstaltet hat, aber sag mal, woher kennst du Bakugou überhaupt? Du bist so überhaupt nicht jemand den ich mir in seinem Bekanntenkreis vorstellen könnte.” Izuku seufzte.

“Kacchan war nicht immer so, früher waren wir sogar mal sowas wie Freunde, ich hab ihn und seine Art eigentlich mein Leben lang bewundert. Niemand konnte ihm und seiner Coolnis das Wasser reichen, naja bis eben gerade zumindest.” Er musste schmunzeln und ich knuffte ihm einmal lachend in die Seite.

Kurze Zeit später erreichten wir dann die Einkaufsmeile und ich war voll in meinem Element, rannte von Laden zu Laden und nach zwei Stunden waren sowohl ich als auch Izuku über und über bepackt mit Tüten.

“Bist du sicher, dass du das alles wirklich brauchst, Yuuka?” zweifelte er und balancierte zwei Schuhkartons auf seinen mit Tüten behangenen Armen, während ich schon das nächste Geschäft ansteuerte.

“Ja klar brauch ich das alles, immerhin bin ich jetzt alleine für mich zuständig, hat Endeavor gesagt.”

“Aber er hat mit Sicherheit nicht gesagt, dass du sämtliche Läden leer kaufen sollst...Moment? Wieso Endeavor? Kennst du ihn etwa?” Izuku machte große Augen.

“Ja, als nach dem Unfall meines Vaters hat er sich meiner für das Training angenommen, ich bin auch ganz gut mit seinem jüngsten Sohn Shoto befreundet.”

“DU HAST MIT ENDEAVOR TRAINIERT??”

“Jap, was glaubst du warum mich Bakugous Feuerspezialität so kalt gelassen hat.” lachte ich.

 “Yuuka, du bist so krass, du hast mit der Nummer Zwei der Helden trainiert und sagst das einfach so locker daher.”

“Was ist schon dabei, mein Dad war die Nummer Drei und ich werde mal die Nummer Eins sein, das hab ich schließlich meinem Dad versprochen. Ich bin in einer Heldenfamilie aufgewachsen, da ist es für mich ziemlich normal von Profis trainiert worden zu sein.”

“Wie ist Endeavor denn so als Lehrer gewesen?” wollte Izuku wissen.

“Naja zu mir immer relativ nett, was bei seinen Kindern ganz anders aussah, darum hab ich das Training auch nach ein paar Malen abgebrochen. Endeavor ist ein toller Held, aber keine besonders guter Mensch, soviel hab ich mitbekommen, aber Shoto spricht nicht gern drüber und darum hab ichs auch gut sein lassen. Ich bin dankbar, dass er meine Wohnung organisiert hat, aber viel mehr möchte ich mit Endeavor nicht zu schaffen haben.”

Auf einmal begann Izukus Telefon zu klingeln und ich nahm ihm meine Sachen ab, damit er es erreichen konnte.

“JETZT IST ALLES GUT, DENN ICH BIN AM TELEFON!” schallte es aus dem Lautsprecher und Izuku wurde kreidebleich.

“Was zum...?”

Wir werden die Besten sein! MHA-StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt