“JUNGER MIDORIYA! Ich warte jetzt seit fast einer Stunde am Strand auf dich, du hast doch das Training nicht etwa vergessen?” erklang die Stimme erneut laut aus Izukus Telefon und Schweiß bildete sich auf seiner Stirn, während er ein leises “Oh Fuck!” von sich gab. Die Stimme klang weder vorwurfsvoll noch gereizt, eher väterlich. Aber verflucht irgendwoher kannte ich diese Stimme doch, nur wollte es mir nicht einfallen und dann diese Wortwahl, das alles hatte ich doch schonmal irgendwo gehört. Ich überlegte fieberhaft und Izuku brabbelte irgendwas Unverständliches in den Hörer und sah dann panisch zu mir. Man hörte Lachen und die Stimme ertönte ein weiteres mal.
“Dann beeil dich Junge, ich werde uns so lange Verpflegung organisieren.” und dann war das Gespräch vorbei und Izuku steckte das Handy zurück in seine Hosentasche.
“Ähm...”
“Ja...”
“Also, ich geh mal davon aus, dass du jetzt los musst?”
“J-ja... ich ähm...tut mir leid, Yuuka. Ich hatte es vergessen. S-sehen wir uns vielleicht m-morgen?” fragte er dann kleinlaut und ich musste lächeln.
“Klar, gerne. Du weißt ja, wo ich wohne.” Izuku musste lachen und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und bretterte davon, er war verdammt schnell zu fuß.
Nun stand ich also da, mit mehr Einkauf als ich tragen könnte und einem furchtbaren Orientierungssinn, aus der Luft würde ich wohl meine Wohnung wiederfinden, aber wie sollte ich meinen ganzen Kram hier weg bekommen? Hmh, irgendwie kam mir diese Situation bekannt vor, eigentlich müsste mir jetzt ein holder Held zur Hilfe eilen, aber immerhin war ich auch ein Held, also selbst ist die Frau. Ich atmete tief durch und straffte meine Schultern, dann zog ich meine Sweatshirt Jacke aus und knotete sie wie einen Tragebeutel, so konnte ich zumindest die Schuhe verstauen, wenn ich sie aus den Kartons nahm. Gesagt getan. Als ich mich mehr schlecht als recht mit allem beladen hatte, breitete ich die Flügel aus und schwang mich in die Lüfte. Hochkonzentriert achtete ich nicht nur darauf wo ich hinfliegen musste, sondern auch darauf, dass mir nichts vom Einkauf abhandenkam, nicht, dass es nachher in den Nachrichten hieß es würde Ravioli Dosen regnen, oder jemand getroffen werden würde. Kurz bevor ich die Wohnsiedlung erreichte, entdeckte ich Izuku wieder, er rannte immer noch und ich würde nur zu gern wissen, wo er hin wollte...zum Strand, vermutlich, da wo der Anrufer auf ihn gewartet hatte. Strand, eigentlich eine gute Idee an so einem heißen Tag. Ich überholte Izuku im Flug und stellte meine Einkäufe auf meinem Balkon ab, dann flog ich erneut los und suchte nach ihm, meinetwegen hatte er immerhin seine eigentliche Verabredung vergessen und da könnte ich ihn doch zumindest hinbringen, damit er schneller da war. Da war er auch schon, er lief gerade durch eine Gasse, aber schon deutlich langsamer als am Anfang, aus der Luft konnte ich noch weit und breit kein Wasser erkennen, es war wohl noch eine ordentliche Strecke bis zum Strand. Ich flog direkt über ihm, doch er hatte mich anscheinend noch nicht bemerkt.
“Lauf, Forest, lauf!” rief ich und er kreischte auf, blieb stehen und sah sich verwundert um, ich lachte und landete genau neben ihm.
“Yuuka, was zum...? Ähm, was machst du hier?”
“Naja, meinetwegen hast du deine Verabredung verpasst und da dachte ich, ich könnte dich wenigstens hinbringen, damit du schneller da bist, als Entschuldigung oder so.” lächelte ich.
“Oh wow, das ist wirklich nett, aber echt nicht nötig, so weit ist es nicht mehr, hehe.” glatte Lüge, versuchte Izuku gerade etwa mich abzuwimmeln? Jetzt war ich noch neugieriger.
“Ach das macht mir nichts, wirklich.” ich lächelte zuckersüß und sah wie Izuku mit sich haderte, dann lachte er verzweifelt, holte sein Handy wieder hervor und tippte kurz etwas, dann sah er mich an.
“Weißt du, ich treffe mich am Strand mit meinem Mentor zum Training und...” in dem Moment machte sich sein Telefon wieder bemerkbar und er sah sich die Nachricht an, auf einmal atmete er erleichtert durch.
“Er, also mein Mentor ist ein bisschen kauzig und darum trainieren wir meist nur da, wo uns keiner beobachtet, aber gerade schrieb er mir, dass er einverstanden ist, wenn du mitkommst.” Izuku strahlte jetzt wieder, dann sah er nachdenklich aus.
“Aber sag mal, wie stellst du dir das vor, dass du mich beim Fliegen mitnimmst?” ich lachte.
“Das ist doch kein Ding, du darfst nur nicht zappeln, sonst verliere ich dich noch.” mit diesen Worten trat ich nah hinter ihn und legte meine Arme um seine Brust. Izuku verkrampfte sofort und ich spürte, wie sein Herz zu rasen begann. Schmunzelnd legte ich ihm mein Kinn auf die Schulter, wobei ich mich auf die Zehenspitzen stellen musste, da er ein Stück größer war als ich.
“Kanns losgehen?” fragte ich nah neben seinem Ohr und sah, wie er zu mir schielte, aber kein Wort zustande brachte, dann nickte er und sah schnell wieder nach vorne. Sein Geruch stieg mir in die Nase und ich schloss kurz meine Augen, er roch wirklich gut, trotz der leichten Schweiß Note vom Rennen, roch er angenehm. Ich war kurz davor mein Gesicht an ihn zu schmiegen, doch hielt ich mich selbst davon ab und räusperte mich kurz, ehe ich meine Flügel straffte und mit ein paar gezielten Schlägen mit Izuku im Arm über die Dächer der Häuser stieg.
Er wies mir den Weg uns so konnten wir in kürzester Zeit das Meer erkennen. Als wir an dem Strandabschnitt ankamen, den Izuku mir zeigte, war das Erste, was mich ins Auge fiel, Berge von Schutt und Müll und in der Mitte eine freie Fläche von ca. Hundert Quadratmetern. Irgendwer hatte sich anscheinend die Mühe gemacht und angefangen diesen Strandabschnitt wieder aufzuräumen, Respekt dafür. Ich ließ meinen Blick beim Näherkommen schweifen und erkannte eine einzelne Person am Stand stehen, das ist wohl dieser ominöse Mentor.
“Da! Da ist er.” bestätige Izuku meine Vermutung. Wir landeten ein paar Meter entfernt von dem blonden, spindeldürren, großen Mann mit dem kantigen Gesicht und den müden Augen. Eine seltsame Erscheinung war er, doch er kam sofort strahlend auf uns zu als er Izuku erblickte.
“Junger Midoriya! Da bist du ja und so schnell, das hat ja besser geklappt als erwartet.”, dann sah er mich an “Du bist dann wohl Yuuka?” ich nickte und reichte ihm meine Hand.
“Yuuka Shirou, freut mich Sie kennenzulernen Herr...?” ich stutzte beim Reden, ich wusste seinen Namen ja gar nicht und auch Izuku hatte ihn nur seinen Mentor genannt. Er lachte, als ich ihn entschuldigend ansah.
“Yagi.” antwortete er mir auf meine stumme Frage und nahm meine Hand entgegen, doch während er sie schüttelte, stockte er auf einmal.
“Sagtest du Shirou? Etwa so wie Yuto Shirou?” Ich machte große Augen.
“Woher kennen Sie den Namen meines Vaters?”
“Nun, ich kennen mich ein bisschen mit den Helden der Generation deines Vaters aus und als ich deine Flügel sah und dann noch den Namen Shirou gehört haben, war es nicht mehr schwer zu erraten, dass ihr verwandt seid.” antwortete er und ich überlegte fieberhaft, ob mein Vater jemals einen Mann namens Yagi erwähnt hatte, denn mein Vater schätzte seine und unsere Privatsphäre sehr und ging mit seinem echten Namen nie hausieren. Selbst Endeavor wusste bis zu einem Jahr vor dem Vorfall nicht seinen richtigen Namen und das, obwohl die beiden befreundet waren. Nur die Freunde meines Vaters wussten seinen Vornamen und nur enge Freunde wussten unseren Familiennamen. Und selbst nach dem Unfall, achtete meine Mutter darauf, dass Vaters Name nicht an die Öffentlichkeit gelangte, damit sie und ich unseren Frieden hatten, doch Herr Yagi wusste den Namen und das ließ mich misstrauisch werden. Wer war dieser Kerl?
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Wir werden die Besten sein! MHA-Story
FanfictionYuuka Shirou hat alles was man braucht um Profiheld zu werden, inklusive einer dramatischen Backstory, doch sie lässt sich durch nichts aufhalten, bezieht alleine eine neue Wohnung in einer neuen Stadt um auf die Schule zu gehen, die ihre Träume wah...