~Thirtyeight~

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Herrje, war solch eine Messe für intelligente Technologien langweilig! 

Ich war jedes Mal erleichtert, wenn es eine Pause von den Präsentationen gab und Yonathan und ich uns die Füße vertreten konnten. Natürlich gingen einen dann die Journalisten und Fotografen auf die Nerven, jedoch war dies erträglicher, als stumm auf einem Stuhl zu sitzen und den Geschäftsführern zuzuhören. 

„Ich habe es jetzt verstanden“, sagte ich zu Yonathan, als wir durch die Halle an den etlichen Ständen entlang gingen. 

„Was hast du verstanden, Princess?“, fragte er mit einem amüsierten Grinsen, welches er bereits seit früh morgens hatte. Nachdem mich Max abgeholt und zu einem Privatflughafen gebracht hatte, wartete Yonathan bereits an einem Privatjet auf mich. Es wunderte mich nicht, dass wir so reisten, aber doch war ich im ersten Moment geplättet. 

„Das ist meine Strafe. Die Hölle der Qualen“, erklärte ich ihm, weshalb sein schönes Lachen ertönte. 

„Das ist einfach nur Wissenschaft, Baby. So schrecklich ist das nicht.“ Yonathan blickte sich währenddessen um und schien es im Gegensatz zu mir wirklich interessant zu finden. 

„Für einen Sesselfurzer ist es vielleicht ein Paradies“, murmelte ich kleinlaut. Er schien mich allerdings verstanden zu haben, da ich seine Hand spürte, wie er diese fest um meine schlang und kräftig zudrückte. 

Ich schaute ihn verwirrt und mit einem erschrockenen Blick an, da mir bewusst war, wie viele Journalisten auf eine spannende Story warteten.

„Du solltest meine zuckende Hand wirklich nicht noch mehr herausfordern“, raunte er mir nah an meinem Gesicht zu. „Wobei … Ich auch Freude daran hätte, dir deinen vorlauten Mund zu stopfen.“ 

Mit riesigen Augen und hochrotem Kopf schaute ich mich panisch um, um sicherzugehen, dass keiner diese Worte gehört hatte. Allerdings schien niemand von uns eine Note genommen zu haben, weshalb Yonathan auch unbeirrt weiterging. 

In meinem Kopf kreisten augenblicklich die Bilder meiner Recherche und auf seltsame Weise empfand ich sogar so etwas, wie Begierde. Ich wollte, dass er dies tat, was er androhte und spürten umgehend diesen bekannten Druck zwischen meinen Beinen. 

„Mr. Kingsley!“ Eine Frau mit einer Kamera kam auf uns zugestürmt, weshalb ich innerlich mit den Augen rollte. „Dürfte ich ein Foto von Ihnen und Ihrer hinreißenden Begleitung machen?“ 

Yonathan legte seinen Arm um meine Taille, während ich eilig meine Haare zu einer Seite nahm, ehe wir beide in die Kamera lächelten.

Es war vermutlich schon das hundertste Bild und wohingegen ich versuchte etwas Abwechslung einzubringen, stand Yonathan immer mit demselben Gesichtsausdruck und der gleichen Pose. 

Natürlich sah er trotz alledem zum Dahinschmelzen aus. 

Und ich musste sagen, dass ich mich mit diesem unglaublichen Kleid nicht vollkommen Fehl am Platz fühlte, weshalb ich ihm auch unendlich dankbar war. 

Ehe die Fotografin das Bild von uns beiden machte, drehte Yonathan sein Gesicht zu meinem Ohr. „Jeder hier kann deine Lust in deinen Augen sehen.“ 

Seine tiefe Stimme erzeugte eine noch größere Sehnsucht in mir, weshalb ich mit erhitzten Wangen auf meine Unterlippe biss, ehe der Blitz der Kamera mich blendete und umgehend in die Realität zurückbrachte. 

Ich sah, wie die Fotografin das Bild beäugte und konnte mir nur zu gut denken, wie es auf sie wirkte. Bevor sie sich von uns abwenden konnte, ergriff Yonathan das Wort. 

„Dieses Bild wird nicht in die Öffentlichkeit geraten. Nennen Sie mir einen Preis, welchen Sie dafür haben wollen und ich zahle es Ihnen“, sagte er, während er ihr gleichzeitig eine kleine Visitenkarte hinhielt. 

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