08 • der Club

76 33 41
                                    

"Ich glaube, ich hole uns noch ein paar Drinks. Mir muss jemand beim Tragen helfen.", rief Jin in die Runde, weshalb ich mich als einzig noch nüchterner meldete, ihm dabei zu helfen. Bei den anderen könnte es vielleicht ein wenig schief gehen. Ich machte mich dann mit Jin zusammen auf den Weg zum Barkeeper, den wir heute schon ein paarmal gesehen haben und bestellten neue Drinks. Da ich heute nichts trinken werde, da ich Auto fahre, bestellte ich mir wie grade eben noch ein Wasser. Ich habe Yoongi vorhin erzählt, was ich gestern von Jimin erfahren habe. Er meint, dass es ihm noch zu unsicher ist, den nächsten Schritt zu machen, was ich vollkommen nachvollziehen kann, denn diese Angst hatte ich damals auch. Bevor ich wusste, dass Jeongguk auch auf Männer steht, habe ich es auch für mich behalten, da die Wahrscheinlichkeit, die Freundschaft damit kaputt zu machen, manchmal höher ist, als man denkt, und das war es mir auch nicht wert, bis er sich irgendwann auch vor uns geoutet hat und ich mich endlich getraut habe, den nächsten Schritt zu machen.

Ich kann Yoongi also voll und ganz verstehen, wenn er sich das noch nicht traut. Während wir auf die Drinks warteten, unterhielten Jin und ich uns. Während er mir etwas erzählte, sah ich Jeongguk auf einmal etwas weiter von uns wegstehen, wie er sich auch etwas zu trinken bestellte. Da Soyeon und Mingi neben ihm standen, konnte ich mir denken, dass Keeho und Seonghwa heute auch hier sein werden. Wieder konnte ich sehen, wie gut Soyeon und Jeongguk sich verstehen, weshalb mir wieder der Gedanke in den Sinn kam, dass die beiden wirklich in einer Beziehung sein könnten. Sie sind sich auch immer sehr nahe und auch jetzt hielt sie sich an seinem Arm fest. Sie lachen viel zusammen und scheinen keinen Problem mit Körperkontakt zu haben. "Hörst du mir überhaupt zu?", fragte mich Jin, als er bemerkte, dass ich ihn nicht mehr beachtete und zog meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. "Nein tut mir leid. Ich war abgelenkt.", gestand ich dann gleich ehrlich, was ihn neugierig in die Richtung schauen ließ, in die ich auch grade schaute. Dort sah er auch Jeongguk und schien gleich zu verstehen, wieso ich ihm nicht zugehört habe.

Noch bevor er etwas dazu sagen konnte, waren unsere Drinks auch schon fertig, weshalb wir nachdem bezahlt haben, zu den anderen zurückgingen und ihnen ihre Drinks gaben. Bei einigen von ihnen macht sich der Alkohol auch so langsam bemerkbar, was heute sogar länger gedauert hat als sonst. Ob das gut oder schlecht ist, beurteile ich jetzt nicht. Fakt ist, dass es sowieso passiert wäre. Während sie sich weiter betranken, bemerkte ich, dass ich so langsam auf die Toilette gehen muss. "Ich gehe kurz auf die Toilette.", gab ich den anderen Bescheid, bevor ich aufstand. Namjoon bot mir an, mit mir zu kommen, doch das lehnte ich lieber ab. Er ist grade noch der am wenigsten getrunken hat und da ist es mir lieber, dass er kurz auf die anderen aufpasst. Am Ende sind wieder alle überall verstreut und kommen auf dumme Ideen. Das wäre nicht das erste Mal. Als ich im Badezimmer war, bemerkte ich, wie warm es in diesem Club ist und wusch mir kurz das Gesicht. Ich war schon lange nicht mehr in einem Club und jetzt grade bemerke ich auch wieder, wieso. Die Wärme und die stickige Luft hält man auf Dauer nicht aus. Zumindest nicht ohne genug Alkohol im Blut zu haben. Als ich so weit mit allem fertig war, machte ich mich wieder auf den Weg zurück zu den anderen. Ich drängelte mich durch die Menschenmenge und hoffte, dass sie sich nicht vom Fleck bewegt hatten.

"Darf ich dir einen Drink ausgeben?", wurde ich von Jeongguk plötzlich gefragt, welcher hinter mir auftauchte. Überrascht darüber, dass er auf einmal wieder mit mir redet und sich direkt hinter mich gestellt hat, drehte ich mich zu ihm um und schaute verdutzt zu ihm. Auch wenn es sehr dunkel ist, war es kaum zu übersehen, wie gut er mal wieder aussieht. Nach ihm hatte ich keine Beziehung mehr. Nicht mal Interesse an jemand anderen, egal ob Beziehung oder nur ein one Night Stand. Ich habe es mal ausprobiert, doch es war nie so schön wie mit ihm. "Sonst gerne, aber ich muss heute noch Autofahren und deswegen trinke ich nichts.", lehnte ich ab und war überrascht, wie nah wir aneinander stehen. Es ist zwar auch sehr laut, weshalb wir auch lauter sprechen mussten, aber dennoch verwundert es mich ein wenig. Ich beschwere mich nicht. "Dann eben alkoholfrei.", sagte er schulterzuckend, bevor er nach meinem Handgelenk griff und mich hinter sich her zog. Ich ließ ihn machen und ging ihm hinterher. Wie erwartet blieb er mit mir vor der Bar stehen und bestellte uns beide Drinks. Am liebsten würde ich ihn fragen, wieso er auf einmal wieder mit mir zutun haben möchte, doch die Angst, dass ich ihn dadurch abschrecke, war zu groß.

only yours • TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt