𝗕𝗔𝗛𝗥𝗔𝗜𝗡 || Favourite driver

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„Und hier kommen wir zum vermeintlichen Höhepunkt meiner Führung", fasste Leighton ihren Rundgang zusammen, als sie gemeinsam durch die Boxengasse schlenderten und an den Boxen von Red Bull ankamen.

Fasziniert schaute sich Alea um, für sie war das alles surreal. Natürlich hatte sie vorher einige Rennen gesehen, doch im Fernsehen sah es ganz anders und kleiner aus.

Leighton hatte während dessen ihre Hände in ihre Hosentaschen gesteckt, schaute in die Garage von Perez, in welcher gerade einige Mitarbeiter herumliefen.

„Das ist alles so unfassbar cool!", freute sich Alea und ging einen Schritt in Richtung der Box. „Wie gut kennt ihr euch?" Ihr Blick war starr auf die Garage des Niederländers gerichtet, während die Bloggerin diese Frage stellte.

„Max und ich?", fragte Leighton, um auf Nummer sicher zu gehen, als Alea nickte und ihren Blick nun auf Leighton richtete. „Dadurch dass wir beruflich oft miteinander zu tun haben, kennen wir uns ganz gut. Ich glaube, man kann sogar so weit gehen, zu sagen, dass wir Freunde sind."

Max war eine Nervensäge, doch das war er vermutlich eben nur, weil sie sich so gut verstanden. Zu Beginn war er ganz anders gewesen.

„Verstehe", antwortete Alea und schien wirklich interessiert daran zu sein, mehr über Leighton zu erfahren. „Und was ist mit dem Ferrarifahrer?"

Leighton wurde sofort blass.
Wie kam sie denn jetzt darauf? In ihr breitete sich die Panik aus.

„Guten Tag, die Damen", ertönte es plötzlich hinter ihr, woraufhin sie zusammenzuckte. Gleichzeitig entspannte sie sich, denn sie erkannte diese Stimme sofort, und wusste inzwischen, wie Alea auf den 'Ferrarifahrer' kam.
Sie hatte sich schon die schlimmsten Szenarien ausgemalt, wie Alea auf Charles kam.

„Hallo", begrüßte Alea den Fahrer sofort mit einem Lächeln. Sie war unfassbar freundlich zu jedem, den sie bisher getroffen hatten. Kein Wunder, dass sie auch Charles mit einem Lächeln begrüßte.

Doch so freundlich wie sie konnte Leighton nicht zu Charles sein. Die Tatsache, dass er extra zu ihr gelaufen war, nervte sie. Wieso konnte er sie nicht mal in Ruhe lassen?

„Hallo Charles", antwortete Leighton ihm, jedoch eigentlich nur, damit Alea nicht direkt von dem angespannten Verhältnis zwischen den Zweien Wind bekam. Ihren genervten Gesichtsausdruck konnte sie aber nicht verstecken.

Auf seine Lippen schlich sein ein breites Grinsen, als Leighton ihn bei Namen nannte.
„Wie geht es meiner liebsten Red Bull-Mitarbeiterin?" Sein schelmisches Grinsen zeigte Leighton sofort, dass er sie absichtlich provozieren wollte. Daran konnte auch die Anwesenheit einer, für ihn Fremden, nichts ändern.

„Jetzt übertreib es nicht, Leclerc."
Leighton kreuzte ihre Arme vor der Brust und schaute ihn mit zusammengekniffen Augen an.
Charles versuchte währenddessen sich ein Lachen zu verkneifen, ignorierte die Aussage Leightons jedoch. Er richtete seinen Blick nun auf die Aleandra, die das Geschehen verwirrt beobachtete.

„Pardon, wie unhöflich von mir, habe ich mich gar nicht vorgestellt." Er stellte sich direkt neben Leighton und streckte derweil Alea seine Hand entgegen.
„Ich bin Charles", stellte er sich vor. „Aber man nennt mich auch Leightons Lieblingsfahrer."

Wenn Blicke in diesem Moment töten könnten, wären das Charles letzten Worte gewesen. Doch diesen Blick bekam keiner mit. Alea stellte sich indessen ebenfalls vor und Charles hörte ihr aufmerksam zu.

„Hast du eigentlich nichts zu tun?", grätschte Leighton in das Gespräch.
Sie versuchte mühsam sich aus dieser Situation herauszukommen. Es war ihr unfassbar unangenehm und sie wusste gar nicht, wie sie das Alea erklären sollte. Was sie wohl dachte?

„Für dich nehme ich mir immer Zeit, das weißt du doch." Charles zwinkerte ihr zu, was Leighton dazu brachte, sich zu räuspern. Unangenehm. Sie hatte das Gefühl, dass ihr das Blut in die Wangen schoss, weshalb sie sich anschließend wegdrehte.

Charles lächelte zufrieden, als er ihre Reaktion sah. Auch, wenn sich ihre Wangen nicht, wie befürchtet, rot färbten, konnte man ihr ansehen, dass sein Zwinkern nicht ganz spurlos an ihr vorbeigegangen war. Das war für ihn genug, um sich an dieser Stelle zu verabschieden.

„Man sieht sich." Waren seine Worte, bevor er sich umdrehte und Leighton nochmals anschaute, wobei sich ihre Blicke nochmals kreuzten. Dann ging er, mit einem breiten Grinsen, wieder in seine Box zurück.

Leighton atmete daraufhin tief durch. Am liebsten hätte sie jetzt einen Schrei ausgestoßen, so genervt war sie von Charles. Doch sie riss sich zusammen, vor allem weil Alea neben ihr stand und noch immer etwas verwirrt von der Begegnung zu sein schien.

„Jetzt hast du auch die nervigste Person in der Formel 1 kennengelernt", erklärte Leighton. Ihr war unfassbar warm, ihr Inneres war am Toben.

Alea lachte, konnte die Situation nicht einordnen.
„Ich fand ihn lustig."
Lustig. Ein Adjektiv, das Leighton niemals nutzen würde, wenn sie Charles beschreiben müsste.

„Komm, lass uns gehen, bevor er wieder auftaucht." Leighton wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Allgemein konnte sie eigentlich nicht erklären, was das zwischen Charles und ihr war. Es war am einfachsten, wenn sie erst gar nicht darüber redete.

Alea nickte bloß, konnte sich ein Schmunzeln jedoch nicht verkneifen.
Sie wusste, dass ihr Aufenthalt lustig werden würde - und sie ahnte bereits, dass das erst der Anfang von Charles und Leighton war.

RED LINE - charles leclercWo Geschichten leben. Entdecke jetzt