𝗦𝗔𝗨𝗗𝗜 𝗔𝗥𝗔𝗕𝗜𝗔 || You need to Calm Down

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Der heutige Samstag war wie verflucht.
Bereits morgens war Leighton beinahe in Charles hineingerannt, da ihre volle Aufmerksamkeit dem Frühstücksbuffet galt, an dem sie gerade entlang lief.

Der Monegasse hatte irgendetwas auf Französisch gesagt, was sich ziemlich deutlich nach Fluchen angehört hatte.
Sie blieb derweil erschrocken stehen und starrte ihn an, als hätte sie einen Geist gesehen, bevor sie mit schnellen Schritten die Flucht ergriff. Das Frühstück konnte warten.

Das war nur eines der Male, in denen sie, wie auf magische Weise, dem Fahrer an jenem Tag begegnet war. Zwar war es nicht ungewöhnlich, dass man an und um die Strecke, immer wieder an denselben Leuten vorbeilief, doch irgendwie war es schon sehr verdächtig.

Doch Leighton sagte nichts, beobachtete das ganze nur stumm.
Sie wollte sich heute mal nicht aufregen (was nur so semi gut funktionierte).
Auf Dauer war das nicht gut für sie - das versuchte sie sich wenigstens klarzumachen. Und vermutlich lag es auch daran, dass ausgerechnet Lando Norris sie heute Morgen gefragt hatte, ob es so schlimm wäre, bei Red Bull zu arbeiten.

„Er hat allen Ernstes gesagt, ich würde immer so schauen, als würde ich gezwungen werden, hier zu sein.“
Leighton stöhnte resigniert auf; irritiert darüber, dass es anscheinend so auffällig war, dass ein Fahrer, mit dem sie kaum Kontakt hatte (nur durch Kira und Carlos hatten sie einige Male miteinander gesprochen), so etwas bemerken würde. Noch absurder war es, dass er sie sogar darauf ansprechen würde.

„Wundert mich nicht, Lee“, fing Kira an, während sie auf ihrem Laptop herumtippte. Sie hatten es sich in Kiras Hotelzimmer bequem gemacht, wo jeder seiner Arbeit nachging.
Ein lustiges Bild: die eine arbeitete an Sachen für Ferrari (zwar nur für die Academy), die andere an Sachen für Red Bull. Man könnte meinen, dass sowas nicht funktionieren würde, doch irgendwie funktionierte es doch.
„Mal davon abgesehen, dass Lando wahrscheinlich nur Spaß gemacht hat - und vielleicht gegen Red Bull schießen wollte - schaust du wirklich fast immer genervt. Sogar jetzt gerade.“

Leighton, die ihre Stirn runzelte, wusste nicht, was sie sagen sollte. War sie wirklich momentan so schrecklich? Wie konnten es die Leute dann mit ihr aushalten?

„Jetzt übertreibst du aber.“ Die Dunkelhaarige verdrehte ihre Augen, wobei sie ungewollt wieder ihre genervte Persönlichkeit heraushängen ließ.

„Guck!“, schrie die Ältere und zeigte mit ihrem Finger auf ihre beste Freundin. „Schon wieder.“ Kira kicherte, als sie Leightons entgeistertes Gesicht sah.

„Und was soll ich deiner Meinung nach dagegen tun?“

Kira dachte kurz nach, strich sich ihre blonden Haare aus dem Gesicht.
„Versuch mal Yoga zur Entspannung - oder trink sofort die Flasche Wein.“

Option 2 fiel zumindest an diesem Wochenende weg. Alkohol in Saudi-Arabien war keine gute Idee, weshalb nur noch Option 1 blieb. Yoga.

Kira liebte es, weshalb sie kurze Zeit später Leighton dazu überredet hatte, es mit ihr auszuprobieren. Gar nicht so einfach, während der Arbeitszeit den Kopf für Entspannung freizubekommen, doch um einer unnötigen Diskussion mit ihrer besten Freundin aus dem Weg zu gehen (die sie sowieso verlieren würde), gab Leighton nach.

So saßen sie kurze Zeit später auf dem mit Teppich ausgelegten Boden des Hotelzimmers und machten irgendwelche Übungen, die für Entspannung sorgen sollten.

Gerade als Leighton das Gefühl hatte, dass sie ihren Kopf freibekommen würde, öffnete sich die Zimmertür.

„Mi Amor?“, ertönte Carlos' Stimme, der das Zimmer betrat. Natürlich hatte er die Karte für das Zimmer seiner Freundin. Nicht nur Leighton, sondern auch Kira, zuckten zusammen, als der Spanier plötzlich im Raum stand.
Er schaute ziemlich verwirrt - was man ihm nicht verübeln konnte, immerhin war er vermutlich während der merkwürdigsten Übung hereingeplatzt.

Er prustete los vor Lachen, als er die roten Gesichter der beiden Frauen sah, die dann doch beide etwas peinlich berührt waren. Leighton dann doch etwas mehr als Kira.

„Hör auf zu lachen!“, beschwerte sich Kira, während sie vom Boden aufstand und auf Carlos zuging. „Ich zwinge dich gleich, mitzumachen.“ Die Blonde legte ihre Arme um den Hals des Spaniers, auf dessen Lippen sich ein breites Grinsen abbildete. Er legte seine Hände auf ihre Taille, während sie sich in die Augen schauten.

Leighton räusperte sich, verzog dabei das Gesicht. Jede Form von Entspannung, die sie vielleicht dazugewonnen hatte, war nun wieder verschwunden. Gerade fühlte sie sich lediglich unwohl.

„Ich glaube, ich gehe jetzt“, plapperte sie hektisch, drückte sich an den Turteltauben vorbei, die daraufhin lachten.

„Stell dich nicht so an, Leigh!“, hörte sie noch Kira rufen, bevor die Jüngere, die Zimmertür hinter sich zuzog.

Beim Abendessen wollte Leighton sich bei Aleandra über nervige Pärchen aufregen, als Rosalia sich zu ihnen an den Tisch setzte.
Leighton war davon nicht sonderlich begeistert, konnte jedoch auch nicht nein sagen, als ihre Kollegin sie gefragt hatte, ob sie sich dazu setzen dürfe.

Es lag auch nicht daran, dass sie Rosalia nicht leiden konnte - nein, sie mochte sie eigentlich gerne, aber sie musste immer an ihre eigenen Worte denken, wenn sie sie sah. Und der Realität wollte sie nicht ins Auge blicken.

Gerade als Alea davon erzählte, wie faszinierend sie die Architektur in Saudi-Arabien fand, huschte Leightons Blick in Richtung des Buffets, an dem sie nicht nur Carlos und Kira erkannte, sondern auch Charles.
Charles, den sie heute zum wiederholten Male sah.
Charles, der sie jedes Mal nur angegrinst hatte, ohne irgendetwas zu sagen.

„Boah“, fing sie an zu grummeln. „Wenn ich ihn heute noch einmal sehe, hau’ ich ihm eine 'rein.“ Sie hatte sich so auf den Monegassen fokussiert, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wie offensichtlich sie ihn anstarrte -, und auch nicht, dass sie ihren Gedanken gerade laut ausgesprochen hatte. Vor ihrer Kollegin und Alea.

„Wem?“, fragte Alea verwirrt und war zugegeben etwas geschockt über die Aussage ihrer neuen Freundin. Ja, auch wenn es beruflich war, würde Alea Leighton mittlerweile als Freundin bezeichnen.

„Was?“ Leighton löste (endlich) ihren Blick von Charles, der sich gerade mit Carlos über das Essen austauschte, weil er sich anscheinend nicht entscheiden konnte. Ihr Gesicht verlor an Farbe, als sie realisierte, was sie von sich gegeben hatte.

Sowohl Alea als auch Rosalia drehten sich um, um zu erkennen, von wem die junge Frau gesprochen hatte.
Es war nicht ganz klar, weil mittlerweile weitere Leute am Buffet standen, doch eine Vermutung hatten beide Frauen.
Auch, wenn beide andere Gründe für ihre Vermutung hatte.

„Wusstest du, dass manche Leute, die Menschen hassen, auf die sie stehen, weil sie mit ihren Gefühlen nicht umgehen können?“ Rosalia grinste provozierend und sie war sicherlich nicht die Einzige, die so dachte.

„Du stehst auf Charles?!“ Aleas Stimme wurde etwas lauter, weshalb Leighton die Augen aufriss. Die Leute, um sie herum, hatten es wahrscheinlich nicht gehört, doch die Dunkelhaarige hatte das Gefühl, dass es so ziemlich jeder in dem großen Saal gehört hatte. Inklusive Charles.

„Was zur Hölle?“ Hektisch schüttelte sie ihren Kopf, verzog dabei angewidert das Gesicht. „Ich stehe nicht auf ihn.“
Alleine die Vorstellung sorgte dafür, dass sie sich komisch fühlte. Sie hatte sofort ein flaues Gefühl im Magen.

„Ich hab da was anderes gehört“, murmelte Rosalia und hob, nachdem Leighton sie mit zusammengekniffenen Augen angeschaut hatte, abwehrend die Hände.

„Ich habe lediglich gesagt, dass Charles mein –“ fing sie an, wurde jedoch unterbrochen, als sie einen leichten Tritt gegen ihr Schienbein spürte.

Es war Rosalia, die Leighton vermutlich gerade vor einer noch peinlicheren Situation rettete. Denn als sie sich umdrehte, lief gerade ihr Chef hinter ihr vorbei.

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❝¡𝗔𝗨𝗧𝗛𝗢𝗥'𝗦 𝗡𝗢𝗧𝗘! ❞

Irgendjemand muss Leighton mal einen Entspannungsurlaub schenken, bitte. Danke 😃

RED LINE - charles leclercWo Geschichten leben. Entdecke jetzt