Twenty-eight

66 2 0
                                    

S.v. Tommy
Leise schlich ich mich, am nächsten Tag, aus Tessas Wohnung.
Jacky hätte mich fast verraten, da sie mir folgte, aber im letzten Moment, konnte ich sie davon abbringen, drinnen zu bleiben.
Sie konnte nicht mitkommen, es wäre zu gefährlich.

Mein Weg führte mich zu einer Tiefgarage, das Glück war auf meiner Seite, denn just in diesem Augenblick spazierte Ace Crowley durch die besagte Tiefgarage.
Dass ich hier schon geschlagene zwei Stunden wartete, behielt ich in meinem Hinterkopf.

Es war höchste Zeit mich an ihm zu rächen, dafür, dass er mich und meine Familie bedroht hatte und dafür, was er Tessas Mutter angetan hatte.

Ace hatte mich in der vergangenen Nacht angerufen, er meinte, dass es nur eine Warnung war und wenn er nicht bald sein Geld von mir herhielt, es nicht nur bei einem Einbruch bleiben würde.
Er war ein Psychopath und man musste ihm dringend das Handwerk legen.

"Halt dich von Tessa und ihrer Mutter fern!", ich stieß Ace mit meiner Krücke um. Manchmal hatte man mit diesem Ding doch einige Vorteile.

"Hier, das ist alles, was ich dir schulde. Somit sind wir quitt, Ace.", sagte ich bedrohend.
Ich schmiss ihm ein Päckchen zu, indem all das Geld war, was ich ihm in den letzten Jahren schuldete.
Jedoch kannte ich ihn zu gut, für ihn war dies nicht alles, er griff zu seinem Hosenbund und griff nach seiner Pistole.
Mit Schnelligkeit ließ ich mich auf ihn fallen und entriss ihm die Waffe.
Ace trat gegen mein verletztes Bein, was mich zurückfallen ließ.
Durch mein Bein flossen höllische Schmerzen, doch so einfach kam er mir nicht davon.

Unter Schmerzen rang ich mich auf und stürzte ein weiteres Mal auf meinen Erzfeind.
Ich verpasste ihm einen guten Schlag in die Magengrube, welcher ihn zurücktaumeln ließ.
Bevor ich ging, nahm ich die Waffe vom Boden, die Munition nahm ich heraus und steckte sie in meine Hosentasche, die Waffe selbst, schmiss ich in die Mülltonne, die sich am Ende der Garage befand.
Ich verließ die Garage mit einem ruhigeren Gefühl, ging zur Bushaltestelle, stieg in den Bus ein, der mich zu Tessa fuhr und hoffte, dass ich Ace Crowley nie wieder in meinem Leben sehen musste.

"Hey, was machst du?"
Tessa packte eine Tasche, ich wusste gar nicht, dass sie verreisen wollte.
Und warum sah sie dabei so wütend aus?
Ich sah einen Koffer neben der Tür stehen, aber warte mal. Das war doch mein Koffer!
Was ging hier vor sich?

"Meine Mutter hat mich eben angerufen. Willst du wissen, was sie mir gesagt hat?", ich gab ihr keine Antwort, denn sie redete sofort weiter.

"Sie war völlig aus dem Häuschen und hatte panische Angst. Gerade als sie in ihr Auto steigen wollte, kam ein Mann auf sie zu, er war blutverschmiert und wollte mit ihr über dich reden, Tommy."
Tessa versuchte sich zu beherrschen, ihre Stimme war voller Wut, ich wartete nur darauf, bis sie mir eine verpasste.

"Außerdem wollte er über uns und unsere Scheinehe reden. Er hat gedroht, dass er uns verrät!", zum Ende hin wurde sie immer leiser, jedoch war sie immer noch zornig.
Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte.
Mit meiner Aktion hatte ich alles schlimmer gemacht.
Mir wurde schlecht.

"Sie versteht unsere Gründe bestimmt, oder?", ich wollte nicht auf Ace eingehen, durch meine Frage, wollte ich Tessa ablenken.
"Du weißt, wer dieser Typ war, richtig?", sie hatte mich durchschaut.
Tief durchatmen, Tommy.
Alles würde gut werden.
Da ich ihr nicht antwortete, bildete sie sich ihre eigene Antwort, welche sie wütend machte.

"Fick dich, Tommy! Fick dich!", sie schlug mir mit voller Kraft gegen die Brust und schob mich immer weiter nach hinten.
"Es tut mir leid!", würde sie mir das glauben?
Denn ich würde mir nicht glauben.
Nicht nach alldem, was passiert war.

"Er hat gesagt, dass du ihm Geld schuldest! Dass er dir gestern eine Botschaft geschickt hat! Er ist bei meiner Mutter eingebrochen, Tommy!", sie schrie mich an.
"Es tut mir so schrecklich leid, Tessa. Ich habe auf so vielen Ebenen Mist gebaut.", verzweifelt raufte ich mir die Haare.
Ich konnte Tessa nicht einmal in die Augen sehen, da ich mich so für meine Taten und deren Auswirkungen schämte.
Niemals hätte ich gewollt, dass es soweit kommt.

"Wusstest du es? Dass er das war? Natürlich wusstest du es, ansonsten wärst du danach nicht so komisch gewesen."
Es machte mich nervös, dass sie die ganze Zeit wütend durch den Raum lief und mit ihren Armen gestikulierte.
Doch ich verstand, dass sie nicht ruhig bleiben konnte.

"Darf ich es erklären?", flehend sah ich sie an.
Tessa nickte lediglich mit dem Kopf.
"Ich war drogensüchtig. Nur zur Erklärung, ich bin jetzt clean, seit zwei Jahren.", es wurde auch langsam Zeit ihr die Wahrheit über mich zu erzählen. Jedoch hätte ich mir eine andere Situation dabei gewünscht.
Ohne, dass ihre Mutter dabei bedroht wurde oder Ace uns verraten wollte.

"War er dein Dealer, oder was?", fragte sie entsetzt, ich nickte.
"Deswegen wollte dein Dad dich nicht mehr sehen, weil du Drogen genommen hast.", damit hatte sie voll ins Schwarze getroffen.

"Ich war auch spielsüchtig. Als meine Mutter durch einen Autounfall starb, wusste ich nicht mehr weiter. Ich hatte Medikamente von meinem Vater geklaut und dann hat Ace mir ausgeholfen."
Es schmerzte über meine Vergangenheit zu reden, ich wollte nicht mehr darüber nachdenken, geschweige denn, darüber reden.

"Und was hat das mit dem Geld zu tun?"
"Ich hatte meinem Vater ein Auto geklaut. Einen Mustang. Er sollte ihn für einen Kunden reparieren, doch dann kam ich. Eigentlich hatte ich vor, ihn zu verkaufen, um mit dem Geld Drogen zu kaufen und es zu verzocken. Natürlich hätte ich dann eine utopische Geldmenge gehabt, die ich so schnell nicht hätte ausgeben können.", ich stockte kurz und musste meine Worte wieder zurechtlegen.

"Wie auch sonst, war ich total auf Drogen. Ich bin in das Auto und wollte zum Käufer. Auf dem Weg habe ich die Kontrolle über den Wagen verloren und bin gegen einen Baum gefahren.
Mein Vater war, verständlicherweise, total sauer. Er hat von mir verlangt, entweder die Reparatur zu bezahlen oder er würde mich anzeigen."
Flashbacks von diesem Abend kamen wieder in meinem Kopf.

"Dann war das also ernst gemeint.", Tessa spielte auf das Gespräch im Krankenhaus hinaus.
"Das fehlende Geld hat Ace mir geliehen."
Tessas Augen waren glasig, sie zeigten mir deutlich ihre Emotionen.
Wut, Trauer, Verachtung, Enttäuschung.

"Deshalb wolltest du mich heiraten.", sagte sie fast heiser.

Moments of hopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt