Kapitel 1 - Vorfreude

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~ Marko's Sicht ~
Die  Aufregung auf den kommenden Abend war schon am frühen Morgen zu spüren, als Marko sich in seinen roten Suzuki Swift setzte, um auf die Arbeit zu fahren. Laut Uhr hatte er noch genug Zeit, um in die Schule zu fahren, dort seine vier Stunden zu halten und dann zuhause sich noch etwas auszuruhen und trotzdem probierte er hektisch das USB Kabel, an die Konsole seines Autos, anzuschließen. Heute war es soweit. Das Konzert, wo er die Tickets von seiner besten Freundin zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte, stand vor der Tür. In seinen Gedanken tanzte Marko ausgelassen zu der Musik und sein Körper sehnte sich jetzt schon nach der Freiheit, welche er hoffentlich spüren wird. Nervös stand an einer Kreuzung und wartete, bis die Ampel auf grün wechselte. Aus den Lautsprechern tönte der Song "Physical" von Dua Lipa und Marko's Handy vibrierte und leuchtete kurz auf. Es war eine Benachrichtigung seiner Horoskop App, welche ihm jeden Morgen um 10:30 Uhr das heutige Schicksal mitteilte. Der heutige Tag wird ihr Leben verändern. Marko musste daraufhin laut Lachen und fuhr dann leicht amüsiert und lächeln auf die Arbeit. Dort angekommen, nahm er seine Tasche aus dem Kofferraum, tänzelte sich durch die Schülermaßen  und betrat dann das graue Gebäude, welches an der Vorderseite mit dem Schulnamen verziert war. Im Lehrerzimmer war die Hölle los. Viele verschiedene Kolleg*innen standen oder saßen beieinander und unterhielten sich über Gott und die Welt. Nachdem Marko sich durch diese Menge gekämpft hatte, kam er endlich an seinem Platz an und begrüßte seine vier Lieblingskolleg*innen mit einem kräftigen "Guten Morgen". Selbst nach Monaten war da manchmal noch ein komisches Gefühl, wenn Marko seine alten Lehrkräfte und jetzigen Freund*innen direkt ansprach und duzte. "Man ihr seht alle aus, als hättet ihr tagelang nicht geschlafen", gab er dann von sich und acht Augen schaute ihn leicht genervt an. "Naja. Was sollen wir machen? Bald stehen die Zeugnisse an und wir haben noch einiges zu tun. Zudem kann nicht jeder von uns erst zur fünften Stunde anfangen", erwiderte Rebecca, als Marko sich gerade auf seinen Platz setzte. "Das stimmt wohl, aber trotzdem könntet ihr mir doch ein kleines Lächeln schenken oder?", fragte er daraufhin in die Runde. Bärbel stand daraufhin lachend auf marschierte dann Richtung Kopierer. Sebastian, der neben Marko saß, schaute vertieft auf sein Handy. Farah, die vierte im Bunde, blickte dann leicht skeptisch zu Marko. "Warum bist du denn heute so gut drauf? Hast du etwa vergessen, dass du gleich die Achter hast?", fragte sie und Marko antwortete dann mit einem Lächeln im Gesicht: "Als ob ich die vergessen könnte. Ich freue mich nur auf das Konzert heute Abend und zudem meint mein Horoskop, dass sich heute mein Leben verändern wird. Ach ist das aufregend." Farah schaute ihn weiter skeptisch an. "Von wem war nochmal das Konzert?", fragte dann Rebecca und streckte sich dabei. "Das Konzert ist von Emil. Meine beste Freundin Clara hat mir doch die Karten zum Geburtstag geschenkt." "Stimmt. Ich erinnere mich.", erwiderte Rebecca und verdrehte dann die Augen, als kurz darauf die Klingel zum Ende der Pause läutete. "Viel Spaß oder eher Glück euch dreien", sagte Marko lachend zu der Gruppe und ging dann motiviert in den Unterricht. Die beiden Deutschstunden vergingen, wie im Flug und auch die darauffolgende Pause und Stunden waren nicht der Rede wert. Marko's Aufregung stieg dagegen mit jeder Sekunde. Vielleicht lag es auch an seinem Horoskop oder an der Hoffnung, das sein Leben besser werden kann. Mit diesen Gefühlen stieg er wieder in sein Auto und schaute nochmal auf sein Handy. Sein Display zeigt eine Nachricht von Clara an, wo sie fragte, ob alles in Ordnung ist. Schnell tippte Marko ein Ja ich freu mich. und fuhr dann summend zurück. Trotz seiner guten Laune merkte Marko aber schnell, dass er müde war. Immer wieder musste er hier und da gähnen. Als er zuhause ankam, beschloss er sich noch kurz in sein Bett zu legen und etwas zu schlafen. Doch bevor er die Augen schloss, schaute er an die Decke und flüstere:„ Ich wünsche mir wirklich, dass sich mein Leben ändern wird. Ich brauche das so sehr. Wer auch immer da oben auf einer Wolke sitzt. Bitte hilf mir und lass mein Leben ein Stück besser werden. Mehr wünsche ich mir nicht." Lächelnd schloss er dann die Augen und machte seinen verdienten Mittagsschlaf.

Sein Wecker klingelte zwei Stunden später. Die Uhr auf seinem Handy zeigte 17:30. „Perfekt", dachte sich Marko und stand dann langsam auf und zog sich an. Er entschied sich für ein langarmiges, weißes Hemd mit Blumen drauf und einer einfachen blauen Jeans. Seine lockigen, dunkelblonden Haare fielen ihm ins Gesicht und im Spiegel sah Marko aus, wie ein ein kleiner, etwas breiterer Engel. Wieder schaute er auf die Uhr. Jetzt war es schon schon kurz nach 18 Uhr. Ein letztes Mal blickte Marko in den Spiegel. „Du schaffst das schon!", sagte er zu sich selbst und nickte dann. Danach nahm er seine Kopfhörer und Jacke, zog sich die Schuhe an und machte sich auf dem Weg zur U-Bahn. Nicht wissend, dass heute wirklich der erste Abend eines spannenden Lebens starten wird.

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