Kapitel 7 - Sind wir Freunde oder sind wir mehr?

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~ Marko's Sicht ~

Es waren nur noch wenige Stunden bis Emil wieder zurück nachhause musste. Langsam schaute Marko also nach unten, wo sich sein Crush schlafend und auf seinen Schoß liegend aufhielt. Am liebsten würde Marko ihn nie wieder gehen lassen. Die letzten Tage waren so magisch und voller Liebe gewesen und die Beiden haben sich oft geküsst. Sehr sehr oft sogar. Der Gedanke daran ließ Marko's Bauch kribbeln und die Sonne noch heller scheinen. "Schaust du mir etwas bei meinem Nickerchen zu?", kam es von unten und riss den Blondkopf aus seinen Gedanken. "Vielleicht", antwortete er lächelnd. Der Sänger streckte sich daraufhin, stand auf und gab Marko einen Kuss. "Zum Glück hab ich dich echt gern, sonst dürfest du das nämlich nicht", erwiderte Emil und stand dann auf. "Ist es okay, wenn ich schnell unter die Dusche hüpfe?", fügte er noch fragend an. "Klar. Du weißt ja, wie es geht. Also nicht wie man duscht, sondern wie man den alten Wasserhahn richtig einstellt". "Super. Danke dir. Ich bin gleich wieder da", sagte Emil, gab Marko noch einen Kuss und verschwand dann mit Sack und Pack ins Bad. Als Marko das Schließgeräusch des Schlosses hörte, lies er sich nach hinten fallen und sein Kopf wurde mit Gedanken überschwemmt. Was ist, wenn es am Ende doch nicht passt oder er nur was lockeres will oder er geht und nie wieder kommt oder oder oder? Marko hielt sich den Kopf. Alles um ihn herum wurde dunkler. Was ist dieses Gefühl auf einmal in seiner Brust? Warum hatte er auf einmal so eine Angst? Emil's Gesang aus dem Bad wurde immer leiser und die ganze Umgebung verblasste immer mehr. Jeder Atemzug schmerzte und Marko schloss die Augen und zählte die Sekunden von fünf runter - Fünf, Vier, Drei, Zwei, Eins. Marko öffnete wieder die Augen und befand sich auf einmal an einen anderen Ort.
Die warmen Sonnenstrahlen schienen durch die Blätter der Bäume, Vögel sangen ihre liebliche Melodie und verschiedene Stimmen waren zu hören. Langsam schaute sich Marko um. Alles war so wie damals beim ersten Date mit Luca. „Ist alles okay mit dir?", fragte ihn jemand von der Seite. Marko drehte sich um und schaute Luca mitten ins Gesicht. „W-was machst du denn hier?", fragte er dann ängstlich. Der braunhaarige, junge Mann warf dann einen verwirrten Blick und antwortete: „Ist alles gut bei dir? Wir beide sind auf unserem Date. Bekommt dir etwa die Sonne nicht?" „Das kann nicht sein. Wir beide sind schon lange nicht mehr zusammen. Ich weiß ja nicht mal mehr, wie es dir geht oder was du machst!", erwiderte Marko und eine unfassbare Wut stieg in ihn hervor. Luca hatte ihm in der Vergangenheit so stark verletzt. Als die Beziehung damals begann, stand sie nicht unter guten Sternen. Ziemlich zum Beginn wurde das Paar mit schlechten Ereignissen konfrontiert. Marko bekam damals einen erneuten Tumorverdacht, welche ihn verzweifeln ließ und dafür sorgte, dass er sich viele „Was wäre wenn..."- Fragen stellte. Kurz darauf verstarb jemand aus Luca's Familie und somit waren beide auf ihrer Art mit dem Tod in Berührung gekommen. Marko probierte zwar Luca beizustehen, aber dieser verweigerte die Hilfe, zog sich immer mehr zurück und ließ Marko mit seiner Angst alleine dastehen. Eine Woche nach Luca's Geburtstag machte dieser Schluss, machte Marko weiß, dass dieser nicht geliebt werden könnte und ging dann Mitten in der Nacht. Damals konnte Marko vor lauter weinen gibt mehr atmen und dieses Gefühl übermannte ihn gerade wieder. Panisch griff er sich an den Hals und an die Brust. Luca sagte noch etwas, aber Marko verstand ihn nicht mehr. Die Welt um Marko herum wurde dunkler und die Sonne verschwand. Blitze schossen aus den Wolken heraus, die Menschen und Luca verblassten langsam und die ganze Erinnerung zerbrach in Tausende von Splittern. Als Marko nochmal seine Augen schloß und wieder öffnete, befand er sich wieder in seinem Zimmer und eine Träne lief aus seinem linken Auge das Gesicht herunter.

~ Emil's Sicht ~
Frisch rasiert, geduscht und nur mit einer Boxershorts bekleidet, kam Emil lächelnd aus der Dusche. „So. Da bin ich wieder. Hoffentlich hast du mich nicht zu sehr vermisst", sagte er lachend und schaute dann zu Marko. Er blieb dann kurz stehen und fragte: „Ist alles okay?" Schnell zog er sich ein T-Shirt an und setzte sich neben Marko, welcher immer noch dabei war seine Tränen wegzuwischen. Er nickte dann kurz, nahm Luca's Hände und sagte: „Wir müssen reden." Luca schluckte kurz. Was war in der kurzen Zeit passiert? Hatte er was falsch gemacht oder irgendwas übersehen? „Oh okay. Was ist denn?", antworte er dann Marko und drückte leicht dessen Hände. „Ich weiß, dass das jetzt echt ein blöder Zeitpunkt ist, aber Luca was sind wir? Sind wir Freunde oder sind wir mehr?" Für einige Sekunden herrschte eine unangenehme Stille. „I-ich weiß es nicht. Also ich weiß, dass da mehr ist und ich was für dich empfinde. Mehr als ich es für Freunde jemals tun könnte, aber du weißt ja, dass ich nicht geoutet bin", sagte der Sänger dann. „Dass du nicht geoutet bist, ist mir egal.", begann Marko dann, „Ich unterstütze dich und warte solange bist du dich für ein Outing bereit fühlst, solange es irgendwann passiert. Egal ob heute, morgen oder in 70 Jahren, wenn wir beide uns noch ein letztes Mal sehen, bevor wir gehen. Ich habe mich in dich verknallt, Luca. Also bitte lass uns nicht fallen und kaputt gehen."  Luca fing daraufhin hin direkt an zu lächeln. „Hach Marko. Wie stellst du dir das denn vor? Schließlich wohnen wir beide auch nicht gerade nebeneinander?" „Na und? Wir könnten jeden Tag telefonieren, FaceTimen, uns an Wochenenden gegenseitig besuchen oder zum anderen reisen, wenn was wichtiges ansteht, wie zum Beispiel Konzerte oder die Aufführung meiner Theater AG. Liebe kennt keine Entfernung. Wir alleine entscheiden, ob wir uns dieser Herausforderung stellen oder nicht.", erklärte Marko dann. Luca atmete einmal tief durch und musste dann lachen. „Warum lachst du denn jetzt?", fragte ihn sein gegenüber. „Weißt du Marko. Noch nie habe und werde ich jemanden so sehr lieben wie dich. Alles was ich gerade hören wollte, hast du einfach so in wenigen Sätzen gesagt. Also lass es uns probieren. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!", sagte er dann selbstsicher, umarmte Marko dann und fügte noch hinzu: „Ich bin auch total verknallt dich!"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 07, 2023 ⏰

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