Kapitel 13

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Die Sonne strahlte im Himmel, hinterließ ein prickeln auf meiner Haut. Noch nie in meinem ganzen Leben hatte ich die Sonne je gesehen oder gefühlt -bis auf die Fahrt hierhin- und es hinterließ mir ein Schaudern, daran zu denken, dass ich mein ganzes Leben lang unter der Erde verbracht hatte. Auch wenn ich hintergangen wurde, war ich irgendwie froh aus der dunkligen, muffigen Stadt entkommen zu sein.

Doch auch hier oben gab es Probleme: So die Menschen im Untergrund, so auch hier auf der Oberfläche. Abschaum. Die Worte des Kommandanten verfolgten mich immernoch auf Schritt und Tritt. Auch wenn ich bereits wusste, dass die Menschen so von Untergrundlern dachten, kamen sie nicht mehr aus dem Kopf. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr realisierte ich, was die Blicke der anderen Soldaten bedeuteten. Ich war nichts anderes als eine hinterhältiges Miststück, das in der Spezialeinheit ihr Leben genoss. Tch.

Ich konnte nichts dafür, dass ich in der Spezialeinheit war. Schließlich wusste ich dies auch bereits erst seit wenigen Minuten und war ebenso überrascht. Aber das sollte mir egal sein.

Es nervte mich, dass ich mir über so etwas den Kopf zerbrach, aber ich konnte nicht anders. Ich dachte immer zu viel nach.

Auch die Mission ließ mich nicht aus dem Kopf. Ich fragte mich, was es wohl für eine Farm war, bei der wir irgendeine Historia helfen sollten. Und außerdem, warum sollte der Aufklärungstrupp sowas tun? Naja. Sie war ja auch im Untergrund und halfen der Königin. Dann war das nichts Neues. Aber dennoch fragte ich mich, wie es zu den Änderungen kam.

Den Geruch nach Heu und Mist rang mir an die Nase. Ich wusste nicht ob die Sonne oder generell diese Lage hier oben dieses Gefühl bereitete, aber irgendwie genoss ich es. Eine Briese wehte durch meinen Haaren und ich schloss unbewusst meine Augen. Ich hörte das Wiehern der Pferde. Als ich die Augen öffnete war ich vor dem Eingang des Stalls. Plötzlich sprang ein Schatten vor meiner Nase und daraufhin flog ein Büschel trockenes Gras in meiner Richtung. Erschrocken taumelte ich zurück. Ein Japsen nahm ich wahr und ehe ich realisierte was passierte, stand ich nur mit offenen Mund da. Ich hatte keine Worte. Vor mir stand der kleinere Junge von dem bekloppten Trio, der andere große Junge stand hinter ihn und das Mädchen kam vorsichtig hier rüber gespäht. Die Jungs schauten mich mit großen Augen an.

>>I-i-ich... ehm... dachte du wärst Sascha! Ähh Tut mir leid!<<, versuchte er sich zu entschuldigen.

>>Deine Entschuldigung kannst du dir in den Arsch schieben<<

Ich schenkte ihm keinerlei Beachtung und versuchte das Heu aus meiner Kleidung weg zu streichen. Was eine Respektlosigkeit mir gegenüber, mich mit Heu abzuschmeißen. Tch. Ich schnalzte mit der Zunge, als neben uns eine betont, strenge Stimme auftauchte:
>>Was zum Henker geht hier vor sich?<<

Ich schaute den Zwerg an. Seine grauäugigen Augen durchzuckten zornig. >>Frag es den da, schließlich hat er mich mit Heu abgeworfen!<< Ich machte eine Kopfbewegung zu den Jungen mit den geschorenen Haaren. Sofort schaute Levi zu Connie.

>>Kommandant! D-das ist ein Missverständnis! Ich-<<

>>Es ist mir scheiß egal. Ist dir eigentlich klar was du angerichtet hast! Du, Jean und Sascha habt Putzdienst, heute noch. Und entschuldigt euch gefälligst!<<

Die drei Stöhnten auf und ehe sie kehrt machten verbeugten sie sich tief.

Mit zusammengekniffenen Augen schaute ich ihnen hinterher, die tuschelnd ins Stall gingen. Levi seufzte und haute ein 'Tss' raus.

>>Du hast übrigens etwas in den Haaren<<

Perplex nahm ich mir eine Strähne und sah viele kleine Hälme, die sich in meinem Haaren verfingen. Genervt machte ich einen Laut und drehte Levi den Rücken zu. Wie demütigend...

>>Richte dein Haar, wir bereiten auch ohne dich alles vor<<
Da war wieder das sanfte von ihm, was ich heute Nacht erst kennengelernt hatte, aber dennoch war da ein herabgehender Unterton. Ich hörte Schritte, die immer dumpfer wurden. Und ehe ich wusste, dass er weg war Stöhnte ich leise auf. Der Tag fing schonmal gut an. Zum Glück hatte ich einen Pferdeschwanz, sodass ich nicht all zu viel von dem Heu abgegkriegt hatte.

Die Haare entwirrt, ging es nun auf dem Weg. Die Fahrt über verlief Still. Hin und wieder wechselte ich den anderen Blicke zu, aber sonst ließ ich mein Blick durch die Gegend gleiten. Das Rattern der Kutsche durchzuckte mich bis zu meinem Körper. Es dauerte nicht lange bis wir zum Stehen kamen. Eine Art großen Stall, der durchzäunt war, mitten auf dem Gelände liegt genau vor uns. Das kreischen der Kinder durchfüllte die Gegend, die spielend auf dem Feld liefen.

Verwundert blickte ich die blauen Augen an, die ich sofort erkannte. Die Königin. Ich fragte mich, was sie hier machte. Mit einem Lächeln im Gesicht lief sie in unsere Richtung. Ich bemerkte, dass sie ganz normale Alltagsklamotten an hatte. Sogar ihre Krone hatte sie abgelegt.

>>Schön, dass ihr schon da seid, Leute!<<, empfang sie uns fröhlich.

Alle waren bereits von den Pferden abgestiegen und begrüßten die Königin.

>>Eure Majestät!<<, verbeugte sich Jean mit einem neckenden Unterton, woraufhin die Königin ihre Augen rollte.

>>Historia<<, begann der Hauptgefreiter zu erzählen und es traf mich wie ein Schlag. Historia. Das war der Name von dem Kommandant Erwin sprach. Sag bloß, es war die Königin.

>>Hier sind die Sachen, die du haben wolltest.<<

>>Ahh, ja super! Ich danke euch von ganzem Herzen. Was würde ich ohne euch nur Tun...<<

Sie blickte zu meiner Richtung. Als sie mich sah lächelte sie. >>Sienna! Du bist ja auch da. Wie geht es dir?<<, fragte sie mich. Ich verkrampfte mich. Was sollte ich bloß nur sagen? Warum fragte sie mich das?

>>Bestens<<, gab ich ironisch als Antwort und steigte aus den Wagen. Ich spürte die Blicke der anderen, was mich unwohl fühlen ließ.

>>Ja, aber sie wird Reitstunden nehmen.<<, äußerte Levi monoton und schaute mich herabgehend an.

Tch. Arrogantes Arschloch. Ich blickte ihn zornig an. Zum Glück aber nahm er das Wort.

Als Levi der Königin die Situation erklärte, ging es auch schon los.

Während die anderen ihre Aufgaben erfüllten, blieb nur noch der blondhaarige, schüchterne Junge bei mir, der für mich zuständig war.

>>Ehm, ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt. I-ich bin Armin Arlert! Der Vize-Kommandant.<<
Verdutzt schaute ich in seine Augen. Er war der Vize-Kommandant? Seine Augen schweiften dauernd umher. Er konnte mir ja nicht einmal richtig in den Augen sehen...

Ängstlich erklärte er mir, wie man auf dem Pferd richtig aufsteigte und ich verfolgte seinen Anweisungen. Ich nahm das Halfter und setzte mein Fuß auf die Steigbügel. Bevor ich mich endgültig auf das Pferd hochzog, richtete ich meinen Kopf den Jungen zu.

>>Eine Bitte, Armin. Sei nicht so ängstlich. Es nervt mich.<<

Zögernd schaute er mich an, ehe er entschlossen nickte und ein 'okay', rausbrachte.

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Leute, es tut mir leid, dass es jetzt nicht so viele Levi Szenen gibt...
Aber ich will es langsam angehen lassen, denn ich mag es nicht so wenn alles sofort passiert. (Entweder ganz oder gar nicht). Sienna ist ein Mensch, die kann sich nicht so schnell binden, genauso wie Levi auch und ich will es auch so realistisch wie möglich rüber bringen...

Ich habe viele Levi FF's gelesen und möchte deshalb eine etwas 'andere' Art schreiben. Deshalb wird es am Anfang eher um die Einheit gehen, ihre Kameraden und wie Sienna sich langsam ihnen anvertraut.

Ich hoffe ihr habt Verständnis...

Ich bedanke mich schonmal an alle, die diese Geschichte lesen und über die ganzen Votes, die mich zum Lächeln bringen. Ich freue mich wenn ein Paar wenigstens die Geschichte gut finden, weil ich etwas bedenken habe...

LG ~Dede-Chan

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 02 ⏰

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