"Was soll ich denn deiner Meinung nach tun?", fragte ich ihn, eigentlich nur, um die Stille zwischen uns zu unterbrechen.
Aus irgendeinem eigenartigen inneren Zwang hatte es mich zurück in sein Zimmer gezogen.
"Meine Eltern sind die Königsfamilie. Erwartest du, dass ich sie einfach verrate?"
"Deine Eltern sind nicht die Königsfamilie. Du machst sie zu dem, was sie sind.
Außerdem, hast du mir nicht erzählt, wie unglücklich du darüber bist, dass sie über dich bestimmen?"Ich blinzelte heftig. Das hatte ich ihm im Vertrauen erzählt. Auf dem Ball. Bevor ich wusste, was er war. Bevor ich wusste, dass er mich kidnappen wollte.
"Was würde denn sein, wenn ich dir zustimmen, dir vertrauen würde? Lasst ihr mich dann frei?"
Hydor starrte mich einen Moment lang an
"Du bist frei. Wir würden dich nie ernsthaft irgendwo festhalten. Ich brauchte doch nur eine Chance, um dir zu beweisen, wie wichtig diese Sache hier ist!"Er stockte kurz und hustete ein paar mal schmerzhaft.
Mich überkamen leise Schuldgefühle bei seinem Anblick, schließlich war sein schlechter Zustand meine Schuld.
Trotzdem vertraute ich seinen Worten nicht.
Er drehte doch alles so wie er es gern hatte."Natürlich würdet ihr mich auch nie zwingen, etwas zu tun, was ich nicht möchte...", führte ich seine leeren Versprechungen fort.
"Nein." Hydor blickte mich ernst an. "Du wirst höchst wahrscheinlich Dinge tun müssen, die du dir jetzt nicht vorstellen kannst und die du nicht tun möchtest. Ich hoffe nur in dem Moment wirst du begreifen, dass das alles zu einem höheren Wohl geschieht."
Ich schluckte. Das klang jetzt alles gar nicht mehr so leer, sondern ziemlich ernst.
Hydor hustete erneut und ich reichte ihm mit spitzen Fingern ein Glas Wasser.
Dankbar lächelte er mich an und drückte sichtlich gebessert meine Hand.
Wie ein Blitz durchzuckte es mich, als seine Finger meine berührten, mit einem Schlag war ich bis an die hinterste Wand gewichen und versuchte meine innere Aufruhr zu beherrschen. Jetzt gerade drängte mich alles danach, ihn und alles, was nach ihm roch zu verbrennen, aber das würde ich nicht zulassen. Nicht noch einmal.Ein trauriges Lächeln huschte über sein Gesicht: "Ja, Mutter Natur ist manchmal grausam, findest du nicht?"
Herausfordernd blickte ich ihn an: "Nicht grundlos! Wie soll ich jemandem vertrauen, den ich nicht mal berühren kann, ohne dass mir schlecht wird?"
"Es geht hier nicht um dich und mich, Adora.", sagte er ruhig auf seine bedächtige Art und Weise, die ich mittlerweile mit ihm in Verbindung brachte. Und plötzlich wusste ich, was ich tun würde.
Sei es, um meine Schuld ihm gegenüber wiedergutzumachen.
Sei es, um meine Schuld und die meiner Eltern gegenüber den Königreichen wiedergutzumachen.
Sei es, um meine Schuld, ein Feuerelement zu sein, wiedergutzumachen.
Oder sei es auch nur, um seiner ruhigen Stimme zu folgen.
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Hey,
Ich weiß, es ist etwas her, aber ich hab diese Geschichte hier nicht vergessen!
Ansonsten wenn ihr euch langweilt, könnt ihr auch gerne bei meinen anderen Storys vorbeischauen :D
Ich hoffe, ich hab durch die lange Pause nicht alle meine Leser verloren :(Hydora - ja, nein?😁😁😁
Xxxx Junemaya
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Adora
FantasyAdora ist ein Kind des Feuers. Sie lebt in einer Welt, in der die vier Elemente allgegenwärtig sind und ihre Attribute beliebig an die Menschen verteilt werden. Adora hat eine besonders hohe Konzentration des Feuer-Gens in sich. Als sie auf Hydor tr...