Adora

Feuer im Blut

Doch bevor ich mir weitere Gedanken machen konnte, kam Sol wieder zurück. Er war deutlich außer Atem und seine Haare klebten ihm verschwitzt im Nacken. Das stand im krassen Gegensatz zu dem vor Kraft strotzenden Sol von vor wenigen Minuten. Sein spöttisches Lächeln hatte er allerdings wiedergefunden. Leider.

"Na, Rotschopf. Was machen wir mit dem restlichen Tag?"

Mir brannte nur eine Sache auf dem Herzen: "Wie geht es ihm?"

Sol wich meiner Frage aus:
"Solltest du dich nicht eigentlich freuen? Ihr seid doch natürliche Feinde! Komm schon, mir kannst du es doch sagen, so von Erdelement zu Feuerelement!"

"Pass auf was du sagst, sonst brenne ich dir ein Loch in dein Herz."

"Glaub ja nicht, du bist die Stärkere von uns beiden!"

"Ich lass es gerne drauf ankommen!"

"Heey! Jetzt mal ganz ruhig, ihr Streithähne! Adora, Hydor ist wach und möchte mit dir sprechen.", unterbrach die melodische Stimme von Aire uns.

Hydor wollte mich sprechen? Aber, was sollte ich ihm denn sagen?
'Es tut mir leid, dass ich dich fast zu Tode verletzt habe?'
'Ich hatte mich nicht unter Kontrolle, ich wollte das eigentlich gar nicht?'
oder schlicht und einfach:
'Es tut mir leid?'

Sol musterte mich spöttisch:
"Was ist denn auf einmal los, Rotschopf? Kriegst du Muffensaußen?"

Den Triumph würde ich ihm nicht gönnen! Wenn ich doch nur kurz meine Flammen rufen könnte!
Ich sehnte mich nach Beruhigung.

Provokant schnipste ich mit den Fingern und ließ etwas Energie in meine Fingerspitzen fließen.
Augenblicklich umschmeichelten kleine Flämmchen meine Finger und beruhigten mich sofort.

"An deiner Stelle, Erdling, würde ich aufpassen, mit wem du hier sprichst! Ich bin immer noch Adora, das Feuerelement."

Und mit diesen Worten stolzierte ich an ihm vorbei, auf zu Hydors Krankenzimmer.