Schlechtes Gewissen

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[Tighnari]

Mit Cyno hatte ich absolut nicht gerechnet. Wie hatte er mich gefunden und wie konnte man so verdammt schnell unterwegs sein?
Um mich zu schützen und meinen Weg alleine fortsetzen zu können, musste ich ihn auf verletzende Weise abweisen. Selbst ich fühlte mich verdammt schlecht nachdem er mehr als nur verletzt ging und für immer fort war. Eigentlich wollte ich nicht, dass er mich so schnell verlässt, doch wieso musste er auch genau vor Paarungszeit zu mir finden..
Hätten wir uns zu einem anderen Zeitpunkt kennengelernt, wäre alles viel anders verlaufen. Mein Herz pochte schneller als normal und es fühlte sich an, als ob ein Messer durchstechen würde. Sollte ich ihm hinterhergehen? Die Freundschaft retten?
Ich konnte aber nicht einfach umdrehen.. ich musste zu meinem Platz, dort wo ich geschützt bin.
Niemals würde ich mich in dieser Zeit ihm so zeigen. Vielleicht wäre ihm das auch unangenehm. Stark ging ich davon aus, dass er ein Beta war. Er hatte zwar einen gut leicht bemuskelten Körperbau, aber er war nicht sonderlich groß. Für ein Alpha wirkte er zu friedlich und offen. Die meisten Alphas die ich jemals getroffen hatte, die von der Akademie oder Sumeru kamen, waren eher stumm, einschüchternd, groß und sehr breit gebaut. Cyno war stark, aber Betas haben auch Kraft.
Nyx stiess meine Hand an und holte mich aus den Gedanken raus. Er schaute mich aufmunternd an. Ich nahm meinen Freund in den Arm und schmuste mit ihm.
"Ich weiß, ich sollte mich nicht schlecht fuehlen. Ich mag Cyno.. ich hätte ungerne die Freundschaft aufgegeben. Aber ich habe so oder so schon immer alleine gelebt. Vielleicht war er auch nur ein Teil des Lebens, der beweist, dass es doch noch gute Menschen dort draußen gibt."
Nyx schnaufte bestätigend und sprang von meinem Arm runter.
"Ich lege mich noch etwas hin, bis wir weitergehen."
Somit versuchte ich noch etwas zu schlafen und ruhte mich von der Aktion aus.

[Cyno]

Immernoch wuetend ritt ich auf Hiiya durch die Waldumgebung. Irgendwann hielt sie an und ließ sich auch nicht mehr antreiben.
"Was ist?"
Sie buckelte mich herunter, bis ich vor ihr landete und sie verdattert anschaute. Fragezeichen?
Sie wusste genau wie ich mich fühlte und wollte, dass ich jz noch nicht aufgebe.
"Ich werde nicht zurückgehen. Wir haben einiges gelernt, wir können jz alleine leben"
Sie blickte mich unglaubwürdig an.
"Was?"
Ja, ich log. Ich log sie an, ich log mich an. Ich wollte zu ihm zurück, bei ihm bleiben, mit ihm zusammen aufstehen, essen, schlafen, reden, kämpfen. Er lehrte mir viel und bedeutete-
Ja, er bedeutete mir sehr viel..
"Ich mag ihn sehr"
Sie schloss ihre Augen und nickte mir leicht zu.
Mit dem Kopf wehte sie in die Richtung aus der wir abgehauen waren. Wir hatten bereits spät morgens und waren einige Kilometer gelaufen. Diese aufzuholen und zurückzugehen wären wieder ziemlich anstrengend.
"Hiiya, selbst wenn wir es nochmal versuchen.. Vlt will er wirklich nichts mehr mit mir zutun haben. Er klang ziemlich deutlich."
Sie blickte mich genervt an.
"Ich habe doch recht?"
Kopf schütteln.
"Du denkst, er hat gelogen? Vlt liegt ihm doch was an der Freundschaft.."
Nun überlegte ich auch nochmal. Hiiya aber wollte keine Zeit vergeuden und stupste mich an.
"Los?"
Ein Ja gab es nicht. Stattdessen sprang ich auf und wir ritten zusammen den Weg zurück.

[Tighnari]

Mittag
Wir waren seit einer Weile unterwegs. Wir waren ungefähr einen Tag entfernt von dem Ort. So langsam musste ich mir meine Elementarenergie sammeln, damit ich auch dorthin kam. Normalerweise versperrten Dornen den Eingang. Dieser Ort befand sich unter der Erde, sah von drinnen aber aus wie draußen. Dieser Ort war wirklich wunderschön und nur ich hatte bis jz den Zutritt dorthin. Da der Wald diesen Ort schütze, konnte niemand so dort hingelangen. Ich tat viel für die Tiere und Pflanzen, das konnte der Ort lesen. Ich half ihm und er half mir, dort im inneren alleine und geschützt zu bleiben. Nyx und ich aßen gerade ein paar Bananen, die in dem neuen Bereich des Waldes wuchsen. Sie schmeckten gut, sehr süß und waren sehr wichtig für den Körper. Sie spendeten viele Proteine. Jedes Jahr wenn ich auf dem Weg zurück war, zu unserem Zuhause, nahm ich ganz viele mit. Auch jz nahmen wir uns ein paar mit.
Trotz dass wir abgelenkt waren und auch immer schönere Orte sahen, musste ich nur an etwas ganz anderes denken. Das war nichts geringeres als Cyno. Ich hatte Hoffnung, dass wir uns danach wieder treffen und drüber sprechen können. Dies war etwas woran ich sehr glaubte und hoffte.

[Cyno x Tighnari Omegaverse] 🌻 The beauty of the natureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt