Der Anfang einer Freundschaft

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[Tighnari]

Einige Tage vergingen. Cyno, der seltsam Fremde war nun seit 2 Wochen hier. Er hatte viel gelernt, jagte mittlerweile für sich selbst und sammelte Dinge fürs Frühstück und Abendessen, während ich mich nun komplett auf meine Forschungen konzentrieren konnte. Seit Monaten versuchte ich eine Heil potion zu produzieren, die Wunden schnell verschließen konnte. Jedes Mal scheiterte ich aber. Entweder passierte nichts, die Wunde war gereizt oder sie verschloss sich nicht sauber. Einmal war ich sogar tagelang krank.
Es machte meine Arbeit so viel leichter, wenn man jemanden hat, der einem Zutaten für Essen brachte.
Er kam gerade wieder und und richtete seine Kopfbedeckung. Man musste ehrlich sagen, dass es sehr auffiel, generell seine Kleidung und sein erscheinen. Ein sehr interessanter Mann.
„Hast du an alles gedacht?"
Fragte ich, während ich in meinem Buch zur Forschung rum blätterte und gerade Kräuter in das Glas streute.
Er machte neben mir halt und hob den Korb so, dass ich meinen Kopf nur leicht drehen musste um rein zu schauen. Alles zählte ich und war beeindruckt wie gut er seine Arbeit machte.
„ja, das sieht sehr gut aus. Du wirst immer besser. Magst du Feuer und Topf vorbereiten? Ich komme gleich um zu kochen."
Murmelte ich und wand mich wieder konzentriert an meinen neuen Versuch.
Schon ging er zu unserer Feuerstelle, zündete das Feuer an und stellte den Topf bereit.
Ich hörte für heute mit dem Experiment auf und deckte alles gut ab. Hiiya und Nyx bekamen etwas Wasser, bevor ich unser Abendessen machte.
Wir aßen alle zusammen und redeten noch etwas über den morgigen Tag. Ich brauchte eine letzte Zutat für meinen neuen Versuch.
Wir einigten uns darauf, dort morgen zusammen hinzugehen, da die letzte Zutat etwas gefährlich zu bekommen war.

Wir hatten vor einigen Tagen den Platz unseres Lagers gewechselt gehabt. In diesem Teil des Waldes war es etwas windgeschützter. Dafür lebten hier einige Tiere mehr. Auch ein paar, die eine Gefahr darstellten. Mit Cyno fühlte ich mich aber tatsächlich sicherer, also traute ich mir in diesem Gebiet mehr zu. Es gab nur ein Problem. In meinem Kalender rückte die Zeit Näher ran. Bald würde meine Hitze eintreten und die Reise dauerte ungefähr eine Woche dorthin. Irgendwie musste ich Cyno die nächsten Tage wegschicken, damit ich in Ruhe losziehen konnte.
„Lass uns schlafen gehen. Morgen wird ein herausfordernder Tag."
Wir machten beide unser Bett fertig und legte uns mit unseren Tieren schlafen.

Am nächsten Morgen weckte mich Cyno. Oh, ich war ziemlich lange am schlafen gewesen. Ich dankte ihm und tatsächlich hatte er sogar Frühstück zubereitet. Es roch gut und ich war etwas überrascht.

„Du hast gekocht?"
„Ja, ein Gemisch aus Beeren und das erwärmt. Ich hoffe dir schmeckt das. Du hast unruhig geschlafen, weißt du."
„Oh, tschuldige. Das passiert mal. Lass mich eben probieren."
Cyno gab mir etwas von dem gemachten Frühstück in eine Schüssel und reichte es mir.
Es schmeckte gut, aber es fehlten Beeren, die dem ganzen noch etwas Süße schenken könnten.
"Es schmeckt gut, aber es fehlt süße."
Meckerte ich. Er sah mich an und seufzte.
"Dann habe ich etwas aufmunterndes- Moechtest du einen guten Witz hören?"
Oh nein.. mit dem kam er gut jeden Tag. Seine Witze waren wirklich super unlustig und entsprachen nicht meinem Humor. Jedes Mal durfte ich mir das geben.
"Cyno, das ist nett gemeint, ab-"
"Treffen sich zwei Kerzen. Fragt die eine: 'Was machst du heute Abend?' Darauf die andere: 'Ich gehe aus'"
Ich blickte den weißhaarigen Vollidiot an und schnaufte unamüsiert.
„Der war gut"
„Nein"

Wir frühstückte und besprachen unseren Ablauf. Danach packten wir Sachen zusammen, um uns zu dem Sunf zu begeben. Ja, richtig gehört. Wir brauchten als letzte Zutat ein Ei eines Krokodils. Dies war ziemlich gefährlich und eigentlich tat ich sowas ziemlich ungerne, aber ich brauchte diese Zutat. Der Weg dorthin war nicht ganz so weit und es ging mehr Berg ab. Wir erreichten den Ort und waren jetzt schon auf der Lauer. Nyx und Hiiya hatten wir weiter oben zur Sicherheit gelassen. Konzentriert gingen wir weiter an den Sumpf heran und blickten um uns herum. Tatsächlich. Am Rande des Sumpfes an einem Baumstamm, lag ein kleines Nest mit Eiern. Weit und breit noch kein Krokodil zu sehen.
„Cyno, du bleibst hier."
„Auf keinen Fall, das ist gefährlich"
„Wenn wir zu zweit hingehen, fallen wir mehr auf. Bitte bleib hier und bleib Wache"
Wir diskutierten, bis ich gewann und somit versuchte ich geschickt mit weiten Springen über den Sumpf zu kommen, ohne das Wasser zu berühren. Dies war echt herausfordernd und brachte mich aus der Puste. Leise keuchend schlich ich aufs Nest zu. Cyno machte keine Anstalten etwas zu sagen, also steckte ich mir leise ein Ei rein. Doch es war etwas verlockend, also wollte ich mir noch ein zweites nehmen.
„TIGHNARI!! PASS AUF!"
Schrie CYNO plötzlich. Ich wollte mich umdrehen und ich könnte schwören, es wäre mein Tod gewesen, doch blitzschnell tauchte Cyno vor mir auf, aktivierte eine Große macht und ein lautes heulen ging von seiner Macht aus. Es ähnelte dem eines Wolfes.
Sein Kopfschmuck leuchtete blitzartig, seine Hände wurden zu groß verstärkten Krallen und sein ganzer Körper war umgeben von Blitzen. Er hielt das Krokodil in letzter Sekunde auf. Alles passierte so schnell, aber es war beeindruckend wie schnell Er war und wie viel Macht von ihm aus ging. Cyno schleuderte das Krokodil weg, drehte sich zu mir, nahm mich hoch und ließ uns blitzschnell über den Sumpf bringen. Er ließ mich locker runter und auch seine Kraft ließ nach. Sein Atem war etwas schneller und er beugte sich, um dich mit seinen Händen auf den Knien abzustützen. Etwas schockiert war ich noch, aber ohne Cyno wäre ich da nicht lebend rausgekommen.
„Wir müssen hier weg, sonst verfolgen sie uns noch"
Sagte er und blickte mich an.
Ich konnte mich kaum bewegen. Ich stand wie Start dort und blickte Cyno geschockt an.
Er überlegte nicht lange, sondern kam zu mir, stellte sich vor mich, beugte sich runter und nahm mich hochgepackt. Zusammen mit mir lief er den Berg hoch und brachte uns zurück zu den Tieren. Er ließ mich auf Hiiya zurück reiten. Wir schwiegen und sprachen nicht darüber was passiert war.
Als wir am Lager ankamen ging es mir schon ein wenig besser. Cyno versuchte mit Hilfe von mir das Abendessen zuzubereiten. Nach dem Essen begab ich mich aber zum Tisch, an dem ich endlich mein Experiment zuende führen wollte und bat, dass es nun endlich ein Erfolg war. Cyno kam zu mir und beobachtete mich.
„Wie findest du heraus, dass es wirkt?"
Ich nahm ein Messer aus meiner Tasche und deutete auf meinen Arm.
Er verstand erst nicht, aber als er es tat, tat er etwas, womit ich nicht gerechnet hätte. Er nahm mir das Messer ab.
„Du hast heute schon genug durchgemacht, du wirst dir nicht wehtun."
Sagte er ernst. Ganz bestimmt ließ ich mir von ihm sowas nicht sagen. Wie konnte er so etwas bestimmen? Böse schaute ich ihn an und griff das Messer.
„Du brauchst dich nicht zu sorgen, mir gehts gut."
Er verstärkte seinen Griff und nahm das Messer aus meinen Griff.
„Schau dir deinen Arm an. Du hast bereits mehrere Narben durch die Versuche, nicht? Es ist okay, ich werde es machen."
Er ließ mich nicht diskutieren, denn er legte das Messer an und schnitt eine Wunde. Leicht verzog er das Gesicht.
„Cyno.."
„Nun, dann Probier es."
Ich nickte und gab ein paar Tropfen von dem fertigen Gemisch auf die tiefe Wunde. Erst passierte nichts, doch als es weiter in die Wunde floss, leuchtete es etwas auf und ließ die Wunde komplett verschließen. Ein zufriedenes Lächeln machte sich auf meinen Lippen breit.
„Es hat endlich funktioniert!"
Ich schaute Cyno an, der ebenfalls froh nickte.
„Danke dir Cyno.. Ich meine auch wegen vorhin. Ohne dich hätte ich das nicht überstanden"
„Ich muss dir danken. Ohne dich hätte ich nicht gelernt hier im Freien klar zu kommen."
Wir beide schauten uns zufrieden an.
Dieser Frieden musste auch ein gutes Ende nehmen. Es war an der Zeit, Cyno zu verabschieden, damit ich meine Reise bestmöglich morgen antreten konnte.
Wir machten uns Schlaf bereit, doch bevor ich wirklich schlief, bat ich Cyno mir zuzuhören.
„Ich weiß, dass kommt plötzlich, doch ich werde morgen abreisen. Weit weg von hier. Du kannst leider nicht mitkommen, doch ich denke du bist mehr als bereit, um hier draußen gut alleine zu leben."
Cyno setzte sich rasch auf und blickte zu mir rüber.
„Was? Nein, ich komme mit."
„Das geht nicht."
„Wieso?"
„Weil das eine Reise ist, die ich alleine machen muss."
„Bin ich eine Last?"
„Nein, das liegt nicht an dir."
„Dann lass mich mitkommen."
„Es tut mir leid, aber das geht nicht, Cyno."
„Ich möchte nicht, dass du ohne mich gehst."
„Es war der Deal, dass ich dir alles beibringe und du danach weiterziehst. Halte dich daran."
Danach war es still. Es tat mir leid, ihn so plötzlich abzuwürgen, aber es war für meine Sicherheit. Auf keinen Fall durfte jemand mitkommen.
Cyno schlief irgendwann ein, doch ich konnte vor Gedanken nicht schlafen. Vielleicht sollte ich jz schon gehen. Er würde sicherlich protestieren und mitkommen am nächsten Morgen. Ich hatte bereits die Tage davor angefangen unbemerkt zu packen, während Cyno Zutaten geholt hatte, also musste ich mich nur noch leise davon machen. Die Sachen nahm ich leise hoch und weckte Nyx. Er schaute mich erst verwundert an und blickte zu Cyno, der tief schlief. Ich schüttelte den Kopf aber. Nyx verstand und folgte mir, als ich anfing zu gehen. Zusammen schlichen wir uns davon mit einem schlechten Gewissen. Vor 3 Wochen hätte ich nicht gedacht, dass mir eine fremde Person so ans Herz wachsen könnte. Ja, Cyno war eine gute Erfahrung und eine gute Erinnerung.

Lebe wohl, Freund

[Cyno x Tighnari Omegaverse] 🌻 The beauty of the natureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt