Grindelwald lehnte an seinem Tisch und beobachtete mich. Sein Blick war nicht zu deuten, er wirkte einfach nur kalt.
,,Tatsächlich hätte ich dich nicht einfach draußen rumlaufen lassen", sagte er plötzlich und verschenkte seine Arme vor der Brust. ,,Aber ich hätte dich einigermaßen Leben lassen. Da du jedoch anscheinend selbst nicht weißt was du willst, bleibst du eben hier. Geh in dein Zimmer und komm erst wieder raus wenn ich dich holen lasse." Er deutete zur Türe und somit war das Gespräch beendet.
Ich stieß ein kurzes Schnauben aus, trat dann jedoch aus dem Raum und lief zurück in mein Zimmer.
Tage vergingen, bis ich irgendwann wieder ein Lebenszeichen von Grindelwald bekam. Er tauchte aus dem Nichts in meinem Zimmer auf. ,,Ich lass dich raus, in die Nokturngasse. Du wirst mir etwas besorgen gehen." Daraufhin streckte er mir einen Zettel entgegen. ,,Ich habe dich im Blick."
Vorsichtig nahm ich das Blattpapier und las es mir durch. Einige ungewöhnliche Sachen standen darauf, nichts davon war mir bekannt. Als ich Fragen stellen wollte und aufsah, befand sich kein Grindelwald mehr im Raum. Die Zimmertüre war offen, also ging ich den Weg, wie vor einigen Tagen auch, und trat nach draußen. Der Schnee war inzwischen wieder geschmolzen so das es nur noch eine eklige, braune Pampe war.
Wieder spürte ich das ziehende Gefühl, als mich, einer der Anhänger von Grindelwald in die Nokturngasse apparierte, um sofort darauf wieder zu verschwinden.
Zuerst versuchte ich mich an dem düsteren Ort zurecht zu finden, jedoch gab es keinerlei Orientierungspunkte. Jedes Haus, jeder Laden sah gleich aus. Alle dunkel und ausladend. Unter den ganzen, wahrscheinlich dunklen, Zauberern fühlte ich mich unwohler als unter den Anhängern Grindelwalds.
Durch meine schlechte Orientierung brauchte ich nochmals ein paar Augenblicke, bevor ich in einen der Läden ging, welcher ganz oben auf der Liste stand.
Das Geschäft war von innen genauso düster wie von außen. Ein alter, dreckiger Mann stand hinter dem Tresen und behielt mich genaustens im Blick, während ich mich umsah. Da ich jedoch keine der Sachen kannte welche auf dem Zettel standen, legte ich ihn vor den Verkäufer.
,,Ich bräuchte einmal bitte das alles." Mit meinem Zeigefinger deutete ich auf die unterschiedlichen aufgeschriebenen Gegenstände.
Der Mann antwortete nicht und sah mich skeptisch an. ,,Kannst du denn zahlen, Mädchen?" Kam es undeutlich von ihm, so dass es einige Momente brauchte, bis ich verstand.
,,Ich...", suchend sah ich an mir hinab und entdeckte, zu meinem Erstaunen, ein Säckchen mit Galeonen an meiner Hüfte. Grindelwald musste es mir herbeigezaubert haben. ,,Natürlich kann ich zahlen", gab ich zurück, als wäre es selbstverständlich.
Wieder brummte der Mann etwas unverständliches vor sich hin, ehe er hinter dem Tresen hervorkam und die Sachen zusammenpackte. Das meiste davon waren Pflanzen. Er lief zurück an seinen Platz und blickte mich auffordernd an, also legte ich ihm zwei Galeonen auf den Tresen.
,,Vier." Sagte er knapp. Also packte ich zwei dazu.
Er schmiss mir das Säckchen hin. Schnell nahm ich es und verschwand aus dem Laden.
So besorgte ich ebenfalls die anderen Dinge und die weiteren Zauberer, die ich antraf, waren meist noch weniger freundlich als er. Es fühlte sich nicht richtig an, in dieser dunklen Gegend herumzuspazieren.
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Born Prisoner (Gellert Grindelwald FF)
FanfictionLuna lebt, seit sie denken kann in einem Kerker. Doch schlecht geht es ihr nicht. Sie hat Privatunterricht und Zugang zu Büchern. Genauso wie es ihr gutgeht, hat es einige Muss' in ihrem Leben, ihr wurde gelehrt, das Benehmen immer an erster Stelle...