Kapitel 4

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Nach dem der Mann mich angestarrt hatte und in seinen Gedanken versunken war, nickte er bestimmt und verschwand irgendwo hinter seinem Tresen. 

Zurück kam er mit einer Schachtel, diese öffnete er und zog einen schwarzen, schlichten Zauberstab heraus. Er hielt ihn mir hin und mit zitternden Händen nahm ich ihn entgegen. 

Meine Finger kribbelten und ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus. 

,,Würden sie bitte einmal etwas zaubern", der Mann sah mich auffordernd an. Also murmelte ich leise: ,,Wingardium Leviosa." Einer seiner Papierstapel flog in die Höhe, darauf setzte ich ihn wieder ab.

Noch nie hatte mir ein Stab so gut gehorcht wie dieser hier. Der schwarze Stab glänzte leicht und am Griff waren kleine Muster eingeritzt worden.

,,Das ist er!" Sprach der Man. ,,Fünf Galeonen."

Grindelwald nickte und legte das Geld hin. 

Wir traten wieder aus dem Laden und er nahm mir meinen Zauberstab ab. ,,Den bekommst du ein anderes Mal. Nicht das du noch auf dumme Ideen kommst." Mit diesen Worten steckte er das schwarze Stück Holz in seine Umhangtasche und ging auf den nächsten Laden zu. 

Die folgende Stunde besorgte Grindelwald irgendwelches Zeug, während ich daneben stand und aus den Fenstern starrte, während ich die Leute beim Einkaufen beobachtete.

Als letztes traten wir in einen Pub. Grindelwald setzte sich an einen Tisch, in der dunkelsten Ecke. Eine etwas ältere Frau kam zu uns und blickte, den noch immer anders aussehenden Grindelwald, fragend an. 

,,Zwei Butterbier bitte", bestellte er. 

Als das hellbraune, leicht goldene Flüssigkeit vor mir auf dem Tisch stand wurde das Getränk seinem Namen gerecht. Der Geruch von Butter, ein wenig Vanille und den darauf liegenden Schokostücken wehte mir entgegen.

In der dunklen Zelle hatte ich nie etwas anderes als Wasser zu trinken bekommen. Das Essen jedoch war abwechslungsreich. Schokolade und Vanille gab es dennoch nur selten und war somit eine ziemliche Besonderheit. 

Ich merkte, wie Grindelwald mich beobachtete und etwas aus dem Glas trank. Mal wieder wurde mir etwas unwohl unter seinem Blick und um dies zu überspielen nahm ich ebenfalls einen kleinen Schluck der goldenen Flüssigkeit. 

Es schmeckte so gut wie es roch und wie automatisch bildete sich ein Lächeln auf meinen Lippen. 

,,Ich dachte mir das es dir schmeckt", hörte ich Grindelwald sagen, während ich noch einmal einen Schluck nahm. 

Wir hatten beide ausgetrunken und Grindelwald für uns beide gezahlt. Zurück in dem großen Haus mit meinem neuen Zimmer, ließ er mich mit ein paar Worten alleine im Flur stehen und verschwand den Gang hinab, während ich ihm hinterher blickte. 

Plötzlich kam in mir die Idee auf, ihm zu folgen und zu sehen, was er tat. Ich wurde neugierig. Jedoch wollte ich keinen Ärger und ganz sicher wollte ich nicht in die Zelle zurück.

Schlussendlich siegte meine Neugier und ich folgte ihm vorsichtig die Treppe zum Kerker hinab. 

Meine Finger glitten über die kalte, leicht nasse Steinwand, während ich an den Zellen vorbeiging. Dieses Gefühl kannte ich schon mein ganzes Leben lang. Die Unebenheiten in den Wänden, sowie die Kälte und die Nässe. 

Ich versuchte so leise zu gehen wie es hier unten in diesem Stockwerk eben ging. Meine Schritte hallten dennoch ganz leise durch den Gang.

Grindelwald hielt an und zog einen Schlüssel. Ich hörte wie er eine Zelle aufsperrte, sah jedoch nicht was darin war, denn eine Säule versperrte die Sicht zu dem was er gerade geöffnet hatte. Genauso grenzte die Zelle an eine Steinwand. Wodurch ich mich gerade eben noch so hinter der Ecke verstecken konnte.  

Born Prisoner (Gellert Grindelwald FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt