Erschöpft lag er in seinem Bett. Sobald er sich auch nur ein Stückchen bewegte schmerzte sein ganzer Körper. Vor ein paar Stunden hatte er noch auf der Bühne gestanden und Tausende Menschen hatten gejubelt und zusammen gefeiert. Er war glücklich gewesen. Auf der Bühne fühlte er sich frei und geliebt. Doch sobald er sich auch nur ein Stückchen von ihr entfernte, überwältigte ihn wieder dieses furchtbare Gefühl von Einsamkeit.
Diese verdammten Rückenschmerzen! Sein Blick wanderte zu seinem Nachtisch. In der Schublade befanden sich ein paar Dosen, die ihn alles vergessen lassen könnten. Den Schmerz, die Einsamkeit und dann könnte er endlich schlafen...
Obwohl es Mitten in der Nacht war, bekam Michael kein Auge zu. Er dachte an das Konzert. Sein Perfektionismus verbot ihm mit auch nur einer Sache zufrieden zu sein. Er hätte es besser machen können. Er hätte es besser machen müssen! Er durfte seine Fans nicht enttäuschen, aber in ihm stieg das Gefühl auf, dass er genau das getan hatte. Seine Show war nicht perfekt gewesen. Sicher hassten sie ihn jetzt. Sicher liebten sie ihn nicht mehr...
Er setzte sich auf, was sein Rücken mit einem stechenden Schmerz sofort bestrafte und er scharf die Luft einzog. Verdammt!
Er lehnte seinen Kopf an die Bettrückwand an. Abgesehen von seinen Gedanken, die ihn anschrien, war es furchtbar ruhig und das war keine große Hilfe gegen das furchtbare Gefühl von Einsamkeit, das sich fest um sein Herz geschlungen hatte und langsam immer fester zudrückte.
Er fühlte sich innerlich so leer, so erbärmlich, so verdammt allein...
Aber morgen würde das vorbei sein. Es würde alles vorbei sein. Er musste jetzt einfach nur schlafen. Leichter gesagt als getan.
Mit einem Seufzer schaltete er das Licht ein, öffnete die Schublade, nahm eine der Dosen heraus und schluckte eine Pille mit etwas Wasser herunter. Langsam ließ er sich wieder zurück in das Kissen sinken und schloss die Augen. Bald würde der Schmerz vorbei sein...
Er wurde unsanft von einem Klopfen gegen seine Schlafzimmertür aus dem Schlaf gerissen.
Seine Augenlieder fühlten sich schwer an, als er sie öffnete. ,,Herein."
Sein Kopf dröhnte. Eine der Nachwirkungen von dem Schlafmittel. Michael fuhr sich mit der Hand durch die Haare als er sich aufsetzte.
Ein blondes Kleinkind kam herein getapst. So unsicher war es gar nicht mehr auf den Beinen. Michael strahlte über das ganze Gesicht als er seinen Sohn erblickte. Plötzlich war jeder Schmerz vergessen. Er sprang förmlich aus dem Bett, um seinen Sohn in seine Arme zu schließen. Nicht viel später kam eine junge Frau herein mit einem kleinen Mädchen auf dem Arm.
,,Paris", sagte er glücklich als er sie der Nanny abnahm. Die Einjährige kuschelte sich an ihn und gab einen fröhlichen Laut von sich.
Er setzte sich mit seinen Kindern auf das Bett und drückte sie eine Weile einfach nur an sich. Seine Kinder waren wirklich sein Ein und Alles. Sobald sie in seiner Nähe waren, war er nicht mehr einsam. Er liebte sie und er wusste, dass sie ihn ebenfalls liebten. Sie gaben ihm Kraft.
,,Hattet ihr gestern einen schönen Tag?", fragte er sie lächelnd. Beide nickten eifrig.
,,Was habt ihr gemacht?"
,,Grace hat uns die Stadt gezeigt", meinte sein zweijähriger Sohn fröhlich. Es schmerzte ein wenig, dass er nicht dabei sein konnte, aber dann hätten seine Kinder wieder Masken aufziehen müssen und die Security müsste sie durch die Massen führen. Ohne ihn konnten sie ungestört sein. Ohne die Masse an Fans, ohne Paparazzi und auch ohne Masken. Außerdem hatte er ja ein Konzert und war den ganzen Tag beschäftigt gewesen.
Er vertraute Grace. Sie war eine langjährige Freundin und hatte sich immer gut um Prince und dann auch Paris gekümmert.
,,Und wie findet ihr London?" Michael liebte London. Es war eine unglaublich schöne Stadt.
,,Cool", antwortete Prince und Paris gab einen fröhlichen Laut von sich.
Michael lächelte. ,,Daddy wann fliegen wir wieder nach Hause?", fragte sein Sohn. Michael war verwundert, dass er dieses Wort überhaupt benutzte. Hatten sie überhaupt ein zu Hause? Früher hätte er, ohne darüber nachzudenken, Neverland geantwortet, aber heute? Heute machte ihn auch nur der Gedanke an diesen Ort krank.
Nein, Neverland war nicht mehr sein Zu Hause, aber dennoch wusste er, dass Prince genau diesen Ort meinte. Michael wollte nicht dorthin zurück. Nicht, wenn dutzende fremde Menschen jeden Zentimeter seines Hauses durchsucht hatten. Sie hatten jede seine Video- und Audiokassetten durchgesehen, seine Matratze aufgeschnitten und so gut wie alles zerstört. Er war zu der Zeit nicht zu Hause gewesen. Seine Angestellten hatten ihn angerufen und ihn gebeten erstmal nicht nach Neverland zurückzukommen. ,,Wenn du das sehen würdest, würdest du weinen", hatten sie gesagt und auch, wenn bei seiner Ankunft jede Spur beseitigt worden war, war Neverland seitdem nicht mehr sein Zu Hause.
Der Gedanke, dass so viele fremde Männer durch seine privaten Sachen gestöbert hatten, machte ihn krank und, dass so viele Menschen ihn jetzt für ein kinderschändendes Monster hielten war tausendmal schlimmer.
Wie konnten sie nur so von ihm denken? Wie konnten sie nur denken, dass er zu so einer schrecklichen Sache fähig wäre?
Michael versuchte leicht zu lächeln. ,,Bald."
DU LIEST GERADE
When you're cold inside
Fanfiction,,Alles an ihm war berauschend, wie eine einzige Droge. Sein Geruch, seine Stimme, seine Blicke. Seine Augen waren immer auf sie fixiert gewesen. Manchmal mit Blicken, die sich in ihre Seele gebrannt hatten und manchmal mit Blicken, die sie innerlic...